Coffeeshop Archive - Highway - Das Cannabismagazin https://highway420.de/tag/coffeeshop/ Alles über Cannabis Wed, 27 Dec 2023 15:01:47 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 Testphase: holländische Coffeeshops dürfen jetzt legal Cannabis anbauen https://highway420.de/news/testphase-hollaendische-coffeeshops-duerfen-jetzt-legal-cannabis-anbauen/ https://highway420.de/news/testphase-hollaendische-coffeeshops-duerfen-jetzt-legal-cannabis-anbauen/#comments Mon, 18 Dec 2023 10:32:26 +0000 https://highway420.de/?p=8211 Von konservativen Legalisierungsgegnern hört ja man des Öfteren mit Verweis auf das organisierte Verbrechen, dass man nur mal auf die Niederlande schauen müsse, um die Schattenseiten einer Cannabis-Legalisierung zu erkennen. Was dabei immer geflissentlich ignoriert wurde: die Belieferung der Coffeeshops mit Cannabis war noch nie legal – sondern wurde lediglich geduldet. Bis jetzt. Denn in […]

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Von konservativen Legalisierungsgegnern hört ja man des Öfteren mit Verweis auf das organisierte Verbrechen, dass man nur mal auf die Niederlande schauen müsse, um die Schattenseiten einer Cannabis-Legalisierung zu erkennen. Was dabei immer geflissentlich ignoriert wurde: die Belieferung der Coffeeshops mit Cannabis war noch nie legal – sondern wurde lediglich geduldet.

Bis jetzt. Denn in den Niederlanden hat nun ein Experiment zum Verkauf von legal angebautem Marihuana begonnen. Coffeeshops in den Städten Tilburg und Breda dürfen in einer Testphase erstmals legal gezüchtetes Cannabis verkaufen. Die Gesundheitsministerin Ernst Kuipers und die Bürgermeister von Tilburg und Breda gaben das Startsignal für das Experiment, das darauf abzielt, den Verkauf von Cannabis zu regulieren und Einblick in die Herkunft und Qualität der Produkte zu erhalten.

Die Testphase dauert maximal sechs Monate, während der Coffeeshops sowohl legal angebautes als auch aus illegalen Quellen stammendes Cannabis verkaufen dürfen. Während der Testphase unterliegt die Zucht und Lagerung von Cannabis in den Coffeeshops strengen Kontrollen. Die Geschäfte dürfen bis zu 500 Gramm legal angebautes Cannabis sowie eine gleich große Menge aus illegalen Quellen auf Vorrat haben.

Ungeachtet des Test-Projekts bleibt der grundsätzliche Kurs der Duldung des Cannabis-Verkaufs bestehen.Das Experiment wurde gestartet, um die Abhängigkeit der Coffeeshops von illegalen Großhändlern zu beenden. Nach Abschluss des Tests will die Regierung über eine mögliche vollständige Legalisierung von Cannabis entscheiden.

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Premiere: so soll Deutschlands erster Coffeeshop aussehen https://highway420.de/news/premiere-so-soll-deutschlands-erster-coffeeshop-aussehen/ https://highway420.de/news/premiere-so-soll-deutschlands-erster-coffeeshop-aussehen/#respond Wed, 15 Mar 2023 14:24:55 +0000 https://highway420.de/?p=7504 In Sachen Legalisierung ist nach wie vor nichts in trockenen Tüchern – und doch steht bereits das Konzept für Deutschlands ersten Coffeeshop. Die Cannabis-Unternehmensgruppe Synbiotic SE präsentierte gerade in Kooperation mit der Enchilada-Franchise-Gruppe ihr Coffeeshop-Konzept, das nur noch „ausgerollt werden müsse“, sobald erst einmal die politischen Rahmenbedingungen gesetzt sind – und zwar deutschlandweit. Das Franchise […]

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In Sachen Legalisierung ist nach wie vor nichts in trockenen Tüchern – und doch steht bereits das Konzept für Deutschlands ersten Coffeeshop. Die Cannabis-Unternehmensgruppe Synbiotic SE präsentierte gerade in Kooperation mit der Enchilada-Franchise-Gruppe ihr Coffeeshop-Konzept, das nur noch „ausgerollt werden müsse“, sobald erst einmal die politischen Rahmenbedingungen gesetzt sind – und zwar deutschlandweit.

Das Franchise soll den Namen „Heesh“ tragen, die Geschäftsräume sind im minimalistischen-cleanen Apple-Stil gehalten. Ganz klar orientiert man sich an den nordamerikanischen Dispensaries – Stereotypen von Hanfblatt bis Rasta-Ästhetik sucht man jedenfalls vergebens, Boutique-Chique wohin man blickt. Einmal mehr also soll Cannabis „aus der Schmuddelecke“ herausgeholt werden, so ein Vorstandsmitglied der Enchilada-Gruppe.

Was vom Konzept letzten Endes übrig bleiben wird, hängt nun von den Erkenntnissen der nächsten Wochen ab – Gesundheitsminister Lauterbach plant nämlich, der gespannten Öffentlichkeit sehr bald heiß erwartete Legalisierungs-Neuigkeiten zu präsentieren.

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Amsterdam: Cannabis-Verbot für Touristen vorerst vom Tisch https://highway420.de/news/amsterdam-cannabis-verbot-fuer-touristen-vorerst-vom-tisch/ https://highway420.de/news/amsterdam-cannabis-verbot-fuer-touristen-vorerst-vom-tisch/#respond Tue, 04 Oct 2022 10:21:07 +0000 https://highway420.de/?p=7007 Vor etwa einem halben Jahr berichtete Highway über eine möglicherweise bald eintretende rigide Änderung der Cannabisgesetzgebung in der europäischen Cannabis- und Coffeeshop-Hochburg. Die Bürgermeisterin von Amsterdam, Femke Halsema, hatte es sich erklärtermaßen zum Ziel gesetzt, der bisweilen überbordenden Anzahl an Cannabis-Touristen in der Hauptstadt einen Riegel vorzuschieben. Nur noch Bürger der Stadt sollten demnach in […]

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Vor etwa einem halben Jahr berichtete Highway über eine möglicherweise bald eintretende rigide Änderung der Cannabisgesetzgebung in der europäischen Cannabis- und Coffeeshop-Hochburg. Die Bürgermeisterin von Amsterdam, Femke Halsema, hatte es sich erklärtermaßen zum Ziel gesetzt, der bisweilen überbordenden Anzahl an Cannabis-Touristen in der Hauptstadt einen Riegel vorzuschieben. Nur noch Bürger der Stadt sollten demnach in den Genuss kommen, in den Coffeeshops der Stadt ihr Marihuana erstehen zu dürfen. Wow – kein Weed mehr für Touris in Amsterdam? Das ist in der Tat starker Tobak für Cannabisfreunde auf der ganzen Welt.

Die können jetzt allerdings erst einmal aufatmen, genau wie die Coffeeshop-Betreiber selbst: denn wie die Deutsche Presseagentur (DPA) mit Verweis auf niederländische Medien meldet, hat sich das Stadtparlament gerade gegen eine entsprechende Änderung der Gesetze ausgesprochen. Ein Cannabis-Verbot für Touristen in Amsterdam ist damit, zumindest vorerst, vom Tisch.

Widerspruch zu Halsemas Vorhaben kam aber nicht nur aus der Cannabis-Community: auch Lokalpolitiker und Inhaber anderer Geschäfte, die auf stetige Laufkundschaft angewiesen sind, wettern gegen das Cannabis-Verbot für Touristen. Neben einem empfindlichen Einbruch der Steuereinnahmen wird eine rapide Ausbreitung des Schwarzmarkts und weitere Stärkung des organisierten Verbrechens befürchtet.

Da die Frage des Cannabis-Tourismus den Konservativen aber durchaus am Herzen liegt, muss man aus Sicht der Cannabis-Szene leider damit rechnen, dass das Thema immer mal wieder auf der Agenda des Amsterdamer Stadtparlaments landen wird.

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Amsterdam: Bürgermeisterin plant, noch dieses Jahr Cannabis für Touristen verbieten https://highway420.de/news/amsterdam-buergermeisterin-plant-noch-dieses-jahr-cannabis-fuer-touristen-verbieten/ https://highway420.de/news/amsterdam-buergermeisterin-plant-noch-dieses-jahr-cannabis-fuer-touristen-verbieten/#respond Thu, 14 Apr 2022 14:32:59 +0000 https://highway420.de/?p=6682 Die Bürgermeisterin von Amsterdam, Femke Halsema, dürfte sich gerade in vielen Regionen der Welt Feinde machen. Denn die 55-Jährige hat vor, den Coffeeshop der Weltgemeinschaft, ja – gemeint ist Amsterdam, für Touristen (gemeint sind hier wohl vor allem Cannabis-Liebhaber) unattraktiv(er) zu machen. Schon seit Jahren kommt das Thema immer mal wieder auf die Tagesordnung, doch […]

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Die Bürgermeisterin von Amsterdam, Femke Halsema, dürfte sich gerade in vielen Regionen der Welt Feinde machen. Denn die 55-Jährige hat vor, den Coffeeshop der Weltgemeinschaft, ja – gemeint ist Amsterdam, für Touristen (gemeint sind hier wohl vor allem Cannabis-Liebhaber) unattraktiv(er) zu machen. Schon seit Jahren kommt das Thema immer mal wieder auf die Tagesordnung, doch noch innerhalb diese Jahres plant die Bürgermeisterin, die politisch gesehen dem grünen Spektrum angehört, eine konkrete Umsetzung des Vorhabens.

Und das sieht so aus: Touristen soll es in Amsterdam künftig nicht mehr möglich sein, im Coffeeshop Cannabis zu kaufen – weshalb dann direkt erst einmal gut 100 der aktuell existierenden 166 Shops geschlossen werden könnten bzw. müssten. Den verbleibenden muss dann das Kunststück gelingen, alle Cannabisfreunde unter den Einwohnern Amsterdams unter sich aufzuteilen, ohne den Schwarzmarkt zu befördern. Wobei der sich wohl erst einmal bemühen würde, die Bedürfnisse der Millionen Touristen, die jedes Jahr in das zugedröhnte Venedig Hollands einfallen, zu befriedigen. Der Ruf Amsterdams in der Welt hat sich nun einmal über die letzten 50 Jahre gefestigt – an einschneidende Reformen, wie sie die Bürgermeisterin vorhat, müssen sich Rausch-Reisende wohl erst einmal gewöhnen. Und das könnte dauern. Unabstreitbar ist wohl, dass die Stadt finanziell jahrzehntelang von den Eskapaden der Touristen profitiert hat und doch überwiegen inzwischen für viele Dauer-Amsterdamer die Nachteile. Fakt ist aber ebenso, dass sich die Zahl der Coffeeshops in ganz Holland in den letzten zehn, fünfzehn Jahren tatsächlich schon merklich verringert hat – von über 700 Shops im Jahr 2005 auf 570 im Jahr 2019. Inzwischen dürften es wohl noch ein paar weniger sein.

Politische Mehrheiten sind durchaus in erreichbarer Nähe: die Sozialdemokraten haben schon durchblicken lassen, dass sie, unter der Bedingung der Entwicklung eines Konzeptes zur Verhinderung eines sich vergrößernden Schwarzmarkts, zustimmen würden – während die Linken bisher gar nichts von dem Projekt halten. Zu befürchten seien ein Aufblühen des Schwarzmarkts sowie sinkende Einnahmen für die Stadtkasse, befürchtet man dort.

Sollte das Projekt tatsächlich umgesetzt werden, darf man gespannt sein, welche Stadt sich den Titel Cannabis-Hauptstadt Europas künftig unter den Nagel reißen wird. Mit einer schlagkräftigen Legalisierung in Deutschland könnte sich Berlin empfehlen. Ach ja, man wird ja noch träumen dürfen…

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Corona: erneut Beschränkungen für holländische Coffeeshops https://highway420.de/news/corona-erneut-beschraenkungen-fuer-hollaendische-coffeeshops/ https://highway420.de/news/corona-erneut-beschraenkungen-fuer-hollaendische-coffeeshops/#comments Tue, 21 Dec 2021 13:05:26 +0000 https://highway420.de/?p=6211 Wer geplant hatte, sich kurz vor Beginn der Festtage noch mal im Coffeeshop seines Vertrauens vom Weihnachts- und Coronastress zu erholen, dem macht die Pandemie beziehungsweise die Reaktion der niederländischen Regierung darauf nun einmal mehr einen Strich durch die Rechnung. Seit dem 19. Dezember gelten in Holland wieder strenge (Kontakt-) Beschränkungen. Zwar werden die populären Shops […]

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Wer geplant hatte, sich kurz vor Beginn der Festtage noch mal im Coffeeshop seines Vertrauens vom Weihnachts- und Coronastress zu erholen, dem macht die Pandemie beziehungsweise die Reaktion der niederländischen Regierung darauf nun einmal mehr einen Strich durch die Rechnung. Seit dem 19. Dezember gelten in Holland wieder strenge (Kontakt-) Beschränkungen.

Zwar werden die populären Shops nicht ganz geschlossen. Da hat man offenbar aus den Fehlern der Anfangsphase der Pandemie gelernt, als die legalen Marihuana-Läden für kurze Zeit komplett dichtgemacht wurden. Wie zuletzt auch wird aktuell immerhin der To-go-Verkauf erlaubt bleiben, wobei der auf fünf Gramm pro Cannabisfreund pro Shop limitiert ist.

Für eine Handvoll Weed

Aber auch dieses Spielchen kennt man inzwischen ja schon aus 2020 – hier werden lange Warteschlangen vor den Geschäften leider einmal mehr vorprogrammiert sein. Es lohnt sich also, ein bisschen Zeit mitzubringen und den dicken Wintermantel aus dem Schrank zu holen, wenn man so gar nicht auf sein frisches Coffeeshop-Weed verzichten mag.

Frühestens ab dem 14. Januar könnten die Beschränkungen wieder ein Ende finden – was in Anbetracht der Omikron-Variante allerdings nicht als sehr wahrscheinlich gilt. Zu beachten ist außerdem, dass Bürger aus Deutschland nur vollständig geimpft, genesen oder aktuell PCR-getestet einreisen dürfen.

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Coffeeshop-Lizenz in Deutschland: wer, wie, was, wo? https://highway420.de/mische/coffeeshop-lizenz-in-deutschland-wer-wie-was-wo/ https://highway420.de/mische/coffeeshop-lizenz-in-deutschland-wer-wie-was-wo/#comments Tue, 30 Nov 2021 13:36:53 +0000 https://highway420.de/?p=6094 Cannabis in Deutschland wird nun also sehr wahrscheinlich legal. Das führt bei vielen unmittelbar zu der Frage: „Wie kann ich meinen eigenen Coffeeshop aufmachen? Was brauche ich für eine Coffeeshop-Lizenz in Deutschland?“ Vieles liegt zwar noch im Unklaren, aber dennoch wollen wir uns in vorliegendem Artikel dieser Frage widmen. Denn wer hätte nicht gerne eine […]

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Cannabis in Deutschland wird nun also sehr wahrscheinlich legal. Das führt bei vielen unmittelbar zu der Frage: „Wie kann ich meinen eigenen Coffeeshop aufmachen? Was brauche ich für eine Coffeeshop-Lizenz in Deutschland?“ Vieles liegt zwar noch im Unklaren, aber dennoch wollen wir uns in vorliegendem Artikel dieser Frage widmen. Denn wer hätte nicht gerne eine Lizenz für einen Coffeeshop? Na also!

„Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein“, das hat die neue Ampel-Koalition tatsächlich in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen. Auf gut deutsch: Cannabis wird legal. Zumindest, falls es nicht zu einem Rückzieher oder anderen bösen Überraschungen kommt.

Wie bekomme ich eine Lizenz für einen Coffeeshop in Deutschland?

Gehen wir also vom Idealfall aus, Cannabis wird legal. Und natürlich träumen schon viele sehr lange von Coffeeshops in Deutschland und so wollen nun Tausende am liebsten ihre eigenen Dispensarys aufmachen oder gleich eine Lizenz zum Anbau beantragen. Und da tauchen die ersten Fragen auf: was brauche ich für eine Coffeeshop-Lizenz? Wer darf einen Coffeeshop aufmachen? Wo kann man das Marihuana dafür kaufen oder darf man es vielleicht sogar selbst anbauen?

Zu letzterer Frage können wir unserer Einschätzung nach sagen: es wird wohl verdammt schwierig werden, eine Lizenz zum Anbau von Cannabis in Deutschland zu erhalten. Wenn man sich einmal anschaut, wie im Jahr 2019 die Lizenzen für den Anbau von medizinischem Marihuana in Deutschland vergeben wurden, macht das wenig Mut. Es gab 79 Firmen, die sich trotz aufwendiger Voraussetzungen beworben hatten, und nur 13 Lizenzen wurden vergeben.

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Cannabis anbauen – mit Lizenz?

Eine Firma konnte sich maximal auf sieben Lizenzen für den Anbau von medizinischem Cannabis bewerben. Grundvoraussetzung für eine Bewerbung zum Cannabisanbau war jedoch der Nachweis, bereits legal medizinisches Cannabis angebaut zu haben. Dies sorgte für viel Verärgerung unter den deutschen Firmen, denen dies gar nicht möglich war, wenn sie bislang rein in Deutschland aktiv waren.

Es bleibt festzuhalten, dass es schon für riesige, millionenschwere Firmen ein extremer Akt war, Anbau-Lizenzen für medizinisches Marihuana in Deutschland zu erhalten und dass ein Großteil der Bewerber dabei völlig leer ausging – trotz größter Bemühungen und finanzieller Investitionen. Daraus schlussfolgern wir fürs Erste jedenfalls, dass WG-Zimmer-Träume vom Cannabis-Anbau für den deutschen, noch zu legalisierenden Freizeitmarkt leider Träume bleiben müssen. Wer nicht mehrere Millionen in der Hinterhand hat und Zeit und Lust, sich in den kommenden Monaten montags bis sonntags von früh bis spät um eine Lizenz zu bemühen, die man vermutlich trotzdem nicht bekommt, sollte sich besser mit etwas anderem beschäftigen.

Deutschland: Cannabis-Lizenz für Coffeeshops oder Apotheken?

Zum Beispiel besser mit Tagträumereien einer deutschen Coffeeshop-Lizenz. Klar, noch ist nichts entschieden, Cannabis noch lange nicht legal – aber dennoch ist dieser Traum für Privatpersonen vermutlich deutlich realistischer als der vom legalen Anbau für den deutschen Freizeit-Cannabis-Markt. Die große Frage bleibt dabei: wo wird das Cannabis für den deutschen Markt verkauft? In lizenzierten Coffeeshops? Oder etwa doch in Apotheken?

Die Beantwortung dieser Frage ist leider noch offen und auch wann sie beantwortet wird, ist noch nicht klar. Dass die SPD überhaupt eine Legalisierung mit verantworten möchte, kam für die Highway-Redaktion recht überraschend, daher fällt uns schwer, einzuschätzen, welche Variante die alte Dame der Demokratie wohl bevorzugen würde. Schwer vorstellbar, dass Olaf Scholz Coffeeshops über Apotheken bevorzugt, aber die bis Ende November als Bundesgeschäftsführerin der Jusos tätige Julie Rothe, die mutmaßlich mit zur „Cannabis-Bekehrung“ von Olaf Scholz beigetragen hat, äußerte sich da vielversprechend.

Was sagt die Ampel-Koalition zu möglichen Cannabis-Lizenzen?

So sagte Rothe: „Was die lizenzierten Shops genau sind, das muss jetzt glaube ich im Gesetzgebungsprozess definiert werden. Ich denke, dadurch, dass explizit drinsteht, dass es als Genussmittel verkauft werden soll, ist ausgeschlossen, dass es nur in Apotheken verkauft werden kann – weil dann ist es ein medizinisches Produkt. Ich glaube, dass es ein coffeeshopartiges System geben wird.“

Hervorragend! Und Grüne und FDP? Was möchten die wohl? Bei den Grünen ist es klar: Coffeeshops! Oder wie sie es nennen: „Fachgeschäfte“. So lautete der Original-Wortlaut, des bereits 2017 erstmals eingebrachten Cannabiskontrollgesetzes der Grünen. Das hört sich schon mal gut an. Die FDP scheint sich da hingegen absolut nicht sicher zu sein, was sie möchte.

FDP: Cannabis in Apotheken, in Fachgeschäften oder einfach überall?

Noch Ende 2020, als die Grünen ihr Cannabiskontrollgesetz erneut zur Abstimmung in den Bundestag brachten, lehnte die FDP dies ab. Nur die Linke stimmte zu. Eine der Begründungen der FDP für die Ablehnung war, dass man den Verkauf nicht nur in Fachgeschäften, wie von den Grünen vorgeschlagen, sondern auch in Apotheken oder etwa Lebensmittelgeschäften zulassen wolle. Das ist zwar erst ein Jahr her, aber in der Zwischenzeit hat man so einiges Widersprüchliches zu diesem Thema von der FDP gehört.

Was also wird nun kommen? Das weiß leider noch niemand. Aber für unser Verständnis spricht einiges für ein Coffeeshop-Modell. Die „lizenzierten Geschäfte“, die ja so auch explizit im Koalitionsvertrag erwähnt werden, sind die Grundlage dieser Vermutung – gepaart mit den neuesten Aussagen der SPD und dem in den letzten Jahren mehrfach vorgeschlagenen Cannabis-Kontrollgesetz der Grünen.

Und wer bekommt dann eine Lizenz für einen Coffeeshop in Deutschland?

Wenn der Wunsch der meisten Menschen wahr wird, dann darf im Idealfall sozusagen jede und jeder in Deutschland einen Coffeeshop aufmachen. Für den Moment hoffen wir, dass sich solche Fachgeschäfte am Cannabiskontrollgesetz der Grünen orientieren werden. Dann wären etwa folgende Bedingungen an den Betrieb eines lizenzierten Cannabisgeschäfts geknüpft:

  • Angemeldetes Gewerbe,
  • Vorlage des Führungszeugnisses (es ist leider unklar, wie sich Einträge wegen Cannabis auswirken würden),
  • Einkauf nur bei behördlich zugelassenen Unternehmen,
  • Mindestabstand zu Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen (Abstand ist Ländersache),
  • Werbeverbot für das Geschäft,
  • Zugangskontrollen mit Altersnachweis,
  • die Erstellung und Vorlage eines Sozialkonzepts, das Maßnahmen hinsichtlich der Suchtprävention und des Jugendschutzes darlegt,
  • alle Cannabisprodukte müssen in einem Tresor oder speziell gesicherten Raum lagern,
  • maximaler Verkauf von 30 Gramm pro Person (evtl. auch deutlich weniger),
  • spezielle Schulungen des Verkaufspersonals: alle Verkäufer müssen über ein Zertifikat verfügen und dieses alle zwei Jahre erneuern. Um dieses zu erlangen, müssen sie bspw. bei der Landes- oder Fachstelle für Suchtprävention an einer Schulung teilnehmen und nachweisen, dass sie Kenntnisse im Umgang mit Cannabis, der Wirkungsweise und Gefahren von Cannabis sowie zur Prävention der Cannabisabhängigkeit und Früherkennung von riskanten Konsummustern und darauffolgenden Weitervermittlung von betroffenen Personen an Suchtberatungsstellen oder Therapieeinrichtungen erworben haben.

Dies sind nur möglich Beispiele aus dem abgelehnten Cannabiskontrollgesetz. Aber wir denken, dass dies die grobe Marschrichtung im Fall der Cannabis-Legalisierung sein wird. Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, was für eine Coffeeshop-Lizenz in Deutschland benötigt wird, werden wir natürlich augenblicklich den Artikel updaten und euch darüber informieren.

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Nimwegen Coffeeshop – welcher ist der beste? https://highway420.de/mische/die-besten-coffeeshops-in-nimwegen/ https://highway420.de/mische/die-besten-coffeeshops-in-nimwegen/#respond Wed, 12 May 2021 14:20:54 +0000 https://highway420.de/?p=4728 Wer schon mal in Amsterdam gewesen ist, konnte sich selbst davon überzeugen, dass der in den Medien propagierte Overtourism dort Fakt ist. Außerdem ist Amsterdam teuer und die Qualität der in den Coffeeshops angebotenen Waren ist nicht immer nur vom Feinsten. Deshalb liegt es nahe, sich in den Niederlanden nach wietpasfreien Alternativen umzuschauen, in denen […]

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Wer schon mal in Amsterdam gewesen ist, konnte sich selbst davon überzeugen, dass der in den Medien propagierte Overtourism dort Fakt ist. Außerdem ist Amsterdam teuer und die Qualität der in den Coffeeshops angebotenen Waren ist nicht immer nur vom Feinsten. Deshalb liegt es nahe, sich in den Niederlanden nach wietpasfreien Alternativen umzuschauen, in denen auch alle Touristinnen und Touristen freien Zugang zu den Coffeeshops haben. Zum Beispiel auch Nimwegen hat den ein oder anderen Coffeeshop zu bieten und liegt nahe an der deutschen Grenze in der niederländischen Provinz Gelderland. Die im Osten der Niederlande liegende Stadt hat knapp mehr als 175.000 Einwohner. Und wer das historische Stadtzentrum der Stadt besucht, kommt aus dem Staunen kaum mehr heraus. Denn hier finden sich alte Gebäude, die ein so pittoreskes Stadtpanorama bilden, dass man sich unweigerlich in das späte Mittelalter beziehungsweise in die Frühneuzeit zurückversetzt fühlen.

Es gibt auch zahlreiche öffentlich zugängliche Hinweise und geschichtliche Artefakte, die bis zu den Römern zurückdatieren. Auch lassen sich durch Gedenktafeln Rückschlüsse auf die Zeit der deutschen Besatzungszeit im 2. Weltkrieg finden, welche nachdenklich stimmen und zu einer Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit stimulieren sollten. Einen Kaffee oder ein Bier hier in diesem Viertel zu konsumieren, ist schon ein besonderer Genuss. Wir aber wollen natürlich vor allem wissen: welcher ist der beste Coffeeshop in Nimwegen?

Im Gegensatz zu vielen deutschen Städten ist hier auch recht wenig von urbanem Stress und anderen Unannehmlichkeiten der Moderne zu spüren. Die Nijmweger sind offensichtlich entspannt und wissen die schönen Seiten des Lebens zu genießen. Wenn dann noch das Wetter mitspielt und die Temperaturen weit über 20 Grad liegen, dann ist es schon durchaus im Bereich des Möglichen, dass man sein Herz an Nimwegen verliert. Aber auch darüber hinaus hat die Stadt einiges zu bieten. Die Innenstadt lädt zum Flanieren und zum Shopping ein. Etliche autofreie Fußgängerzonen bieten ein interessantes, vielfältiges und zum Teil auch günstiges Warenangebot. Und die wirklich zahlreichen niederländischen Cafés und Restaurants sind meistens ausgezeichnet, sodass auch im Fall von extremen Munchies für alles gesorgt ist. Doch all das ist ja nicht das alleinige Ziel meines Besuchs in Nimwegen. Es soll ja vorrangig um die Qualität der Coffeeshops in Nimwegen gehen.

Und auf dem Weg zu meiner ersten Verabredung bin ich gezwungen, den „sicheren“ und so sympathischen Alt- und Innenstadtkern Nimwegens zu verlassen. Und auf einmal ändert sich das Ambiente schlagartig. Die Häuser sind plötzlich nicht mehr so gepflegt, die Personen nicht mehr ganz so akkurat gekleidet und plötzlich sind die Straßen vermüllt und dreckig. Und dann stehe ich vor der berühmt-berüchtigten Vlaamsegas, die schon mindestens seit den 80er-Jahren für ihre Coffeeshops bekannt ist. Hier wird unter der Hausnummer 26-36 der Coffeeshop „Kronkel“ geführt.

Doch bevor ich die abenteuerliche kleine Gasse betrete, spricht mich ein vor dem Gasseneingang sitzender Bettler an: „Welcome to Chinatown in Nijmegen.“ Als ich den Mann etwas genauer studiere, stelle ich fest, dass er nicht so aussieht, als ob er ausschließlich Cannabis konsumieren würde. Und als er dann noch anfängt, mir irgendetwas von Opium zu erzählen, ziehe ich weiter. Durch die Vlaamsegas passen kaum zwei Personen gleichzeitig, so eng ist sie. Und die mir entgegenkommenden Typen sehen schon ziemlich mitgenommen aus. Wie durch ein Wunder kommt es zu keiner Kollision.

„Kronkel“

Unter diesen Voraussetzungen ist die Überraschung umso größer, als ich den Coffeeshop „Kronkel“ betrete. Der Eingang und die außen hängenden Schilder weisen keinesfalls auf etwas Spektakuläres oder anderweitig Außergewöhnliches hin. Deshalb bin ich total perplex, als mich der „Kronkel“ im Eingangsbereich mit einem sehr sauberen, hellen und freundlichen Interieur empfängt. Das Logo des „Kronkels“ besteht aus einem gelben Smiley, der eine Sonnenbrille trägt und ziemlich verpeilt grinst. Wenn das kein gutes Omen ist, dann auf jeden Fall geschicktes Marketing. Das Menü des „Kronkels“ hängt gleich mehrfach direkt im Eingangsbereich auf Fernsehbildschirmen aus.

Zum Zeitpunkt meines Besuchs gab es sechs Gras- und vier Haschsorten im Angebot. Das mag quantitativ nicht nach viel klingen, aber die angebotenen Sorten dürften eigentlich jeden Geschmack treffen. Um zwei Beispiele zu nennen: die beiden Klassiker Amnesia Haze und O.G. Kush sind zu relativ fairen Preisen zu erwerben. Der Preis liegt in etwa bei zehn Euro pro Gramm, was für einen niederländischen Coffeeshop absolut okay ist. Das Angebot ergänzen dazu noch vorgerollte Gras- und Hasch-Joints, die zum Teil aus diversen Sorten bestehen.

Ich bin mit einem der Mitarbeiter zum Gespräch verabredet. H. begrüßt mich herzlich und fragt mich gleich nach meinen Wünschen. Meine erste Frage an ihn zielt darauf ab, was er mir denn empfehlen würde. „Ich mag am allerliebsten Amnesia Haze“, antwortet H. und grinst dabei. „Aber das ist sehr, sehr stark.“ Dabei mustert er mich eingehend von oben bis unten. Vermutlich entspreche ich nicht ganz seinem Bild eines eingefleischten Kiffers. Mein fortgeschrittenes Alter mag vielleicht auch Zweifel an meiner „Standhaftigkeit“ geweckt haben.

„Ich würde nur ganz wenig reinmachen. Das ist wirklich stark und haut einen total weg“, fügt er hinzu. Das sind reichlich Vorschusslorbeeren für ein bisschen Amnesia Haze, finde ich. Also erwidere ich, dass ich das Gras gleich besonders intensiv und kritisch testen werde. Ich decke mich also im Dealer-Bereich mit dem besagten Amnesia Haze ein. „Wollen wir uns jetzt den Coffeeshop anschauen?“, fragt H. Dem stimme ich gerne zu und folge ihm.

H. führt mich in einen riesigen Raum, der vom Äußeren des Gebäudes her nicht zu ahnen gewesen ist. Das Interieur ist auch hier freundlich-hell, obwohl es praktisch keine Tageslichtquelle gibt. Viele der Möbel sind in hellem Braun gehalten und von den Decken hängen dazu farblich passende orientalische Lampen, die von einem Suq aus Marokko oder Tunesien stammen könnten. Der Bar-Bereich ist ebenso beeindruckend. Neben einer tollen und vielfältigen Kaffee- und Teeauswahl gibt es auch eine Menge an kalten Getränken. Der Coffeeshop ist gut besucht und auf den ersten Blick macht es trotz der absoluten Grenznähe zu Deutschland den Eindruck, als ob niederländische Locals eindeutig die Mehrheit des Publikums ausmachen. Aber hier und da mache ich auch britische und deutsche Touristinnen und Touristen aus.

H. drängt mich dazu, auch einen Blick in die Küche zu werfen. „Unser Konzept ist es, unseren Kundinnen und Kunden ein möglichst breites Spektrum an Speisen und Getränken anzubieten“, fährt H. fort. „Es ist wichtig, dass sie hier alles finden und kriegen, was sie wünschen. Deshalb haben wir auch eine so umfangreiche Speisen- und Getränkeauswahl.“ Und in der Tat: die Karte für die feilgebotenen Getränke und das Essen kann sich durchaus sehen lassen. Sie ist gar umfangreicher als in so manchem Restaurant. Die Küche ist zwar nicht übermäßig groß, aber es ist erkennbar, dass dort die einfachen, aber guten Gerichte schnell und einfach zubereitet werden können.

Und vor allem eins beeindruckt mich sehr. Denn sowohl Bar-Bereich als auch die Küche und der restliche Coffeeshop sind extrem gepflegt und sauber. Hygiene und Ordentlichkeit werden hier wohl großgeschrieben, was die Coffeeshops in Nimwegen im Landesvergleich durchaus zu einer positven Ausnahme macht. Der propere Eindruck des „Kronkels“ steht also in völligem Kontrast zu der eher schmuddeligen Vlaamsegas und der sie umgebenden Nachbarschaft.

„Wir haben zwei Pool-Tische, die sehr viel nachgefragt werden“, erklärt H. und zeigt auf den herrschenden regen Betrieb. Natürlich hängen auch Fernseher an der Wand und dazu läuft leise, dezente Musik. Der Hauptakzent scheint im „Kronkel“ auf der Ermöglichung der Kommunikation der Gäste untereinander zu liegen, was ich für eine gute Sache halte. H. merkt mir an, dass ich durchaus beeindruckt bin und setzt noch einen oben drauf: „Besonders stolz sind wir auf unsere Dachterrasse. Dort ist chillen vom Feinsten angesagt.“ Wir gehen also die Treppen hinauf und oben angekommen komme ich tatsächlich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine wunderbare Gartenlandschaft mit bequemen Lounge-Sesseln, Sofas und Sonnenschirmen.

„Wie kommt ihr mit der Polizei aus? Habt ihr irgendwelche Probleme? Seid ihr von der Schließung bedroht?“, möchte ich wissen, da mir nach dem Beschauen des „Gesamtpakets“ klar geworden ist, dass der „Kronkel“ ein riesiger Betrieb ist und sehr viel an Umsatz abwerfen muss. Und meine langjährige Recherche-Erfahrungen haben mich gelehrt, dass gerade die Coffeeshops, die besonders viel Umsatz machen und einen hohen Durchlauf haben, besonders gern im Fokus der Behörden stehen. H. lächelt verschmitzt und grinst in sich hinein. „Nun“, beginnt er die Erklärung, „wir sind sehr daran interessiert, ein gutes Verhältnis zu den Polizeibehörden zu haben.“ An meiner Mimik merkt er wohl, dass ich mich mit dieser Antwort noch nicht zufrieden gebe, genauer wird es aber dennoch nicht. Hauptsache, es funktioniert für alle Beteiligten, denke ich mir.

Nun wird es aber Zeit, die vorhin lautstark angepriesene Ware zu testen. Ich verabschiede mich von H. und er lädt mich ein, ihn jederzeit zu fragen, sollte noch etwas unklar sein. Ein freundlicher und der Presse offen zugewandter junger Mann. Ich fläze mich also auf eines der bequemen Outdoor-Lounge-Sofas und schaue beim Bauen des Joints den anderen Personen auf der Dachterrasse zu. Alle scheinen Spaß zu haben, unterhalten sich, lachen oder spielen Gesellschaftsspiele. Ich nehme in etwa eine Menge im Wert von fünf Euro für den ersten Joint. Amnesia Haze ist ja bekanntlich ein sativadominanter Hybrid (etwa 80 Prozent Sativa-Anteile). Die Züchtung ist äußerst komplex, denn neben Haze finden sich weitere Einflüsse wie Thai, Hawaiian, Afghani, South Asian und weitere in dieser Sorte wieder.

Laut H. beträgt der THC-Gehalt des Amnesia Haze’ des „Kronkels“ gut über 20 Prozent. „Es ist eine rechtliche Grauzone, das Gras und Hasch ins Labor zur Analyse zu schicken. Wir machen das trotzdem, damit wir unseren Kundinnen und Kunden ständig die beste Qualität liefern können.“ Davon möchte ich mich jetzt überzeugen. Und tatsächlich – schon der Geschmack verrät die sehr gute Qualität. Und die Wirkung setzt zudem alsbald ein. Wie von einer guten Amnesia-Haze-Qualität nicht anders zu erwarten, drückt es mich zunächst einmal recht bequem ins Sofa und ein wenig Kopf-Kino geht los. Obwohl ich nicht allzu viel Zeit habe, da ich noch den ein oder anderen weiteren Coffeeshop in Nimwegen besuchen will, stelle ich fest, dass die Wirkung auch sehr lange anhält.

Fazit: eine sehr gute Qualität, die einen (erfahrenen Konsumenten) nicht sofort ausknockt, die aber unbedingt ihr Geld wert ist. Und Gelegenheitskonsumenten sollten beim Amnesia Haze des „Kronkels“ zumindest ein klein wenig Vorsicht walten lassen – hier stimme ich H. zu. Am Ausgang verabschiede ich mich von ihm. Dabei kündige ich an, nach meiner ausgedehnten Tour am ganz späten Abend noch einmal vorbeizuschauen, was ich später dann auch tue. Denn das Club-Gastro-Billard-Konzept hat es mir eindeutig angetan.

„Lucky Luke“

In einer Parallelstraße der Vlaamsegas befindet sich der Coffeeshop „Lucky Luke“, genauer gesagt in der Tweede Walstraat 161. Die Außenwerbung kann sich sehen lassen. Der bekannte Westernheld ist schön vor einem orange-gelben Hintergrund abgebildet. Ob die obligatorische im Mundwinkel hängende Zigarette nun rein mit Tabak oder auch anderem gefüllt ist, bleibt der Fantasie des Betrachters überlassen. Die adrette Fassade täuscht aber. Der Innenraum ist trist. Grün-braune Stühle und alte Tische verströmen den muffigen Charme eines Istanbuler Teehauses der 70er-Jahre des letzten Jahrtausends. Der Besitzer macht mir in einer Mischung aus mehreren Sprachen klar, dass ich nicht einmal ein Foto von meinem eigenen Joint machen darf. Gastfreundlichkeit sieht für mich anders aus. Noch frappierender finde ich, dass sich hier kein weiterer Gast aufhält, obwohl der Coffeeshop mindestens 20 Plätze zu bieten hat.

Dennoch möchte ich jetzt keinen Rückzieher machen. Aber aufgrund der für mich bedenklichen Vorzeichen bin ich vorsichtig geworden und kaufe mir „nur“ eine pre-rolled Hasch-Tüte. Auf meine Nachfrage hin, welche Sorten Hasch sich darin befinden, zuckt der Dealer nur traurig die Schultern. Auch Fachberatungskompetenz sieht meines Erachtens anders aus. Auf ganzer Linie überzeugen kann allerdings der Preis, denn der Joint kostet sage und schreibe lediglich 2,50 Euro. Wie ich dann feststelle ist er jedoch auch nicht viel mehr wert.

Das einzige, das ich von ihm bemerke, ist, dass er den Amnesia-Haze-Flow ein wenig bremst. Schade eigentlich – hätte ich mir also sparen können. Daher mache ich mich wieder schnell auf, um zu neuen Ufern zu gelangen. Wieder draußen fällt mir auf, dass die Gegend um die Vlaamsegas einerseits direkt an einer der weiter oben beschriebenen Einkaufsstraßen liegt, die Gegend selbst aber äußerst multikulturell geprägt ist. Hier gibt es insbesondere afrikanische und arabische Einflüsse.

„Coffeeshop’t Nijmeegs Wonder“

Da ich das Bedürfnis verspüre, mich etwas zu bewegen, steuere ich den „Coffeeshop’t Nijmeegs Wonder“ an. Dieser liegt in der Smeetiusstraat 13 und sieht von außen wie ein typisches niederländisches Café oder eine niederländische Bar aus. Dieser Eindruck bestätigt sich auch im Inneren. Der für etwa 60 Personen Platz bietende Coffeeshop ist wieder sehr clean und nett gehalten. Das Innere ist zwar für meinen Geschmack etwas zu dunkel, was aber durch den Lichteinfall durch die relativ hohen Fenster wieder ausgeglichen wird. Das Publikum ist gepflegt und besteht überwiegend aus niederländischen Locals. Die Dealerin ist freundlich, zuvorkommend und fachkundig. Auf dem Menü entdecke ich eine Seltenheit, die mich sofort in ihren Bann schlägt: Haschisch-Varianz. In meiner Jugend gab es deutlich mehr Haschisch als Gras – heute ist das in Deutschland genau anders herum. Deshalb freue ich mich immer im Ausland darüber, wenn gute und seltene Hasch-Sorten angeboten werden.

Also erwerbe ich 0,6 Gramm Hia-Hasch für zehn Euro, was ich – zumindest verglichen mit Amsterdam – als einen sehr anständigen Preis empfinde. Hia bedeutet auf marokkanisch „Leben“ und ist zugleich ein Frauenname. An einem gemütlichen Platz beschnüffele ich die erworbene Ware ausführlich. Der sensorische und olfaktorische Eindruck überzeugt mich sofort. Also baue ich mir eine sehr ordentliche Tüte. Hia-Hasch gilt allgemein als hochwertiges Hasch. Als die Tüte endlich brennt, fühle ich mich an meine vielen frühen Jugenderfahrungen mit Haschisch erinnert. Mit jedem Zug werde ich introvertierter und stiller und dann erreiche ich bald einen Punkt der wahren Glückseligkeit. Das ist Indica vom Feinsten, gepaart mit einem hohen CBD-Anteil.

„’t Kunsje“

Obwohl der Flow und die Vibes sehr angenehm sind und auch die Hip-Hop- und Ethno-Musik in einer angemessenen Lautstärke gut hörbar sind, ermahne ich mich, weiterzuziehen, schließlich möchte ich den Highway-Leserinnen und -Lesern zumindest noch den Coffeeshop „’t Kunsje“ vorstellen. Obwohl von der Qualität der Ware her sehr angetan und auch vom Ambiente überzeugt, mache ich mich also zurück auf den Weg zur Vlaamsgas. „’t Kunsje“ befindet sich wieder in der dazu befindlichen Parallelstraße, der Tweede Walstraat – dieses Mal im Haus mit der Nummer 108. Bereits das Äußere verrät, dass es sich hierbei um ein modernes Coffeeshop-Konzept handelt.

Die Fassade und die Leuchtreklamen wären auch für eine Lounge oder einen Club durchaus angebracht. Doch im Inneren gibt es dann eine kleine Überraschung. Es handelt sich um einen großen Coffeeshop, der im tunesischen und/oder marokkanischen Stil gehalten ist. Im Gegensatz zu vielen anderen ähnlichen Coffeeshops gibt es hier aber sehr bequeme Sitzmöglichkeiten – vor allem auch mit einladenden Sofas, was meiner jetzigen Verfassung doch stark entgegenkommt. Die in angenehmer Lautstärke laufende R&B-Musik passt irgendwie gut, obwohl es für mich in der Theorie kein „rundes“ Gesamtkonzept mit der arabischen Innenarchitektur ergibt.

Das Personal im „’t Kunsje“ ist ebenso wie im „Kronkel“ freundlich, fachkundig und dazu presseorientiert. Ich entscheide mich nach einer etwas längeren Fachsimpelei mit der hübschen weiblichen Bedienung für das Kush. Daran, so finde ich, ist immer besonders deutlich ablesbar, ob ein Coffeeshop gute Qualität hat oder nicht. Kush ist für mich das richtige Äquivalent zum Amnesia Haze des „Kronkels“. Denn während die Haze-Varianten die Sativa-Sortenwelt beherrschen, lässt sich dasselbe von Kush für die Indica-Seite behaupten. Die Buds sind hart und dicht und die immense Harzproduktion ist gut an den Blüten zu erkennen.

Während ich rauche, stellen sich langsam die ersten Attribute der Sorte ein. Mein vom langen Autofahren verspannter Nacken hört auf zu schmerzen, ich bin ein wenig euphorisiert und aufgeheitert. Insgesamt starker Tobak (beziehungsweise Cannabis) – und das zu einem sehr fairen Preis! Die ursprünglich aus dem Hindukusch stammende Sorte zählt zu meinen All-Time-Favorites. Und die Kush-Variante des „’t Kunsje“ zählt eindeutig zu den besten, die ich je geraucht habe. Was für ein angenehmer Ausklang meiner Recherchen. Jetzt kann das Abendprogramm beginnen…

Nimwegen-Coffeshop: Fazit

Unterm Strich kann ich sagen, dass Nimwegen durchaus eine Reise wert ist. Die Entfernung ist deutlich geringer als nach Amsterdam und in Nimwegen hat man dazu durchaus gute Chancen, die „wahren Niederlande“ zu sehen und auch Einheimische kennenzulernen. Die historische Altstadt Nimwegens ist ein optischer Genuss und sowohl Essen als auch Trinken sind hier ausgezeichnet und das bei einigermaßen fairen Preisen. Die wahren Highlights sind für mich aber die Coffeehsops in Nimwegen.

„Kronkel“ erhält von mir das sonst sehr selten vergebene Prädikat „sensationell“, aber auch bei „’t Wonder“ und „’t Kunsje“ handelt es sich um ausgezeichnete Coffeeshops. Die Auswahl der Sorten, die Frische der Ware, dazu gute Preise und vor allem sehr gute Qualität werfen in aller Ernsthaftigkeit die Frage auf, ob es überhaupt immer eine Reise nach Amsterdam sein muss. Für mich lautet die Antwort eindeutig: nein! Nimwegen besitzt alles, was das deutsche Buffer-Herz begehrt und Nimwegen ist eine ganz tolle Alternative zu anderen, häufig touristisch viel zu überlaufenen und auch überteuerten niederländischen Städten.

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Reportage: Coffeeshop eröffnen – ein Traum? Einblick in den Alltag eines Coffeeshop-Managers https://highway420.de/mische/einblick-in-den-alltag-eines-coffeeshop-managers/ https://highway420.de/mische/einblick-in-den-alltag-eines-coffeeshop-managers/#respond Fri, 30 Apr 2021 14:29:25 +0000 https://highway420.de/?p=4603 Welcher leidenschaftliche Cannabisfreund wollte nicht schon einmal einen Coffeeshop eröffnen und so das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Dies ist in den Niederlanden möglich und so führte uns unsere Reportage nach Südholland, denn wir wollten uns gerne einmal mit einem Coffeshop-Besitzer über seinen Beruf unterhalten und herausfinden, ob dies wirklich ein solch erstrebenswertes Berufsbild ist, […]

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Welcher leidenschaftliche Cannabisfreund wollte nicht schon einmal einen Coffeeshop eröffnen und so das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Dies ist in den Niederlanden möglich und so führte uns unsere Reportage nach Südholland, denn wir wollten uns gerne einmal mit einem Coffeshop-Besitzer über seinen Beruf unterhalten und herausfinden, ob dies wirklich ein solch erstrebenswertes Berufsbild ist, wie man im ersten Moment vielleicht vermutet. Unser Autor Dr. Dope hat sich für Highway auf den Weg gemacht und das Interview geführt.

Nach langer und intensiver Vorarbeit und akribischen Recherchen ist es mir gelungen, einen Coffeeshop-Besitzer ausfindig zu machen, der bereit ist, über seinen Alltag zu erzählen. Das ist ein Novum. Denn die meisten Coffeeshop-Besitzer hüllen sich darüber in striktes Schweigen. Manchmal reden sie mit der Presse, wenn sie sich davon kostenlose Reklame für ihre Shops erhoffen. Häufig genug lehnen sie jeglichen Kontakt mit Journalisten ab, da sie wohl schon des Öfteren enttäuscht worden sind. Aber dass ein Inhaber eines Coffeeshops frei über seinen Alltag spricht, kommt nur äußert selten vor. Entsprechend langwierig waren die Vorbereitungen für diese Story.

Und was habe ich mir eigentlich vorgestellt? Mit welchen Erwartungen bin ich in die Niederlande gereist? Klar, ich bin immer wieder mal mit Coffeeshop-Besitzern in Kontakt gekommen – und das waren meistens ganz normale, vernünftige Leute. Aber nun erklärt sich ein Coffeeshop-Inhaber sogar bereit, sich über seinen Alltag, sein Geschäft und einige Geheimnisse interviewen zu lassen. Einen Coffeeshop aufmachen, was bedeutet das im Detail? Was kommt da auf einen zu? Unwillkürlich stellen sich mir während meiner Fahrt in die Niederlande viele Fragen darüber, was es heißt, einen Coffeeshop zu betreiben.

Zu Besuch im Coffeeshop

Mein Gesprächspartner wartet ab, bis eine freundliche Dame die beiden Kaffeetassen auf dem überproportional großen Schreibtisch platziert hat. Der Kaffee ist gut, stark und duftet verführerisch. Auf dem Schreibtisch stapeln sich Aktenordner, Unterlagen, Briefumschläge und Rechnungen. Alles in allem sieht der Schreibtisch systematisch geordnet aus. Als die nette Bedienung die Bürotür geschlossen hat, beginnt mein Gegenüber zu erzählen. Nennen wir ihn Mohammed. Er kommt ursprünglich aus der Schnittstelle von Orient und Okzident. Inzwischen ist er waschechter Niederländer. Aber er ist mit den Lebensbedingungen für Migranten der zweiten Generation in den Niederlanden nicht sonderlich zufrieden. „Die Chancen als Migrantenkind in den Niederlanden den sozialen Aufstieg zu schaffen, sind sehr gering“, behauptet er. „Das ist auch in Deutschland nicht so einfach“, antworte ich. Doch Mohammed kennt sich offenbar gut in Deutschland aus. Das zeigt sich nicht zuletzt an seinen deutschen Sprachkenntnissen, obwohl wir uns größtenteils auf Englisch unterhalten.

Wie kommt man dazu, einen Coffeeshop zu eröffnen?

„Doch, in Deutschland sind die Aufstiegschancen für uns viel besser. Alles ist einfacher. Da besteht schon ein gewaltiger Unterschied zu den Niederlanden“, beharrt er auf seiner Meinung. Das verwundert mich dann doch ein wenig, denn mir gegenüber sitzt kein ungebildeter Schulabbrecher, der keine anderen Optionen im Leben gehabt hätte, als einen Coffeeshop zu eröffnen. „Eigentlich war ich immer das schwarze Schaf in meiner Familie“, fährt Mohammed fort.

„Und niemand, aber auch wirklich niemand in meiner Familie wollte, dass ich einmal den Familienbetrieb, also unseren Coffeeshop, übernehme. Nach meiner wilden Phase habe ich mich aber in der Schule stabilisiert und meine Leistungen sind deutlich besser geworden. Nachdem ich dann meine Master-Arbeit an der Universität geschrieben habe, wurde ich vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt“, erzählt er. „Mein Vater und mein Onkel haben mir gesagt, dass sie entweder den Coffeeshop verkaufen würden oder ich ihn übernehmen müsse. So schnell ändern sich manchmal die Meinungen“, lacht Mohammed.

Coffeeshops als Familienbetrieb

Die Geschichte kommt einem nur allzu bekannt vor. Zwar nicht unbedingt mit Coffeshop-Betreibern, aber mit kleinen, heimischen Familienbetrieben. Das kennt beinahe jeder in Deutschland – die Unternehmer-Sprösslinge studieren Politik, Literatur oder sonst irgendetwas und nach dem Studium wird ihnen von den Eltern die Pistole auf die Brust gesetzt: Entweder du erhältst die lang und hart erbaute Familientradition aufrecht oder aber wir verscherbeln alles schweren Herzens an den Höchstbietenden. Das ist oft für alle Betroffenen eine knifflige Situation.

Mohammed fällte nach reiflicher Überlegung eine Entscheidung für den Familienbetrieb und die Familientradition. „Es war aber keinesfalls so, dass mir ein florierendes Imperium à la ,Scarface‘ in die Hände gefallen ist“, lacht Mohammed. „Als ich den Coffeeshop übernommen habe, lag vieles im Argen“, erzählt er weiter. „Manche der Geschäftsbeziehungen waren nicht besonders zuverlässig. Im Laufe der Zeit habe ich diese nach und nach ausgewechselt. Heute gibt es nur noch einen, maximal zwei Kontakte aus dieser Zeit.“

Ins Cannabusiness geboren

Mohammed ist ein gewisser Stolz anzumerken, dass er das „Imperium“, das er heute das Seine nennen darf, alleine aufgebaut hat. Allerdings ist er natürlich schon irgendwie in das Business hineingeboren worden: „Ich bin jetzt knapp dreißig“, kommt Mohammed ins Plaudern. „Und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich mit diesem Geschäft, dem Cannabis-Handel, bereits über ein Vierteljahrhundert zu tun habe. Ich kann mich daran erinnern, bereits mit drei Jahren mit dem Geruch von Gras vertraut gewesen zu sein. Und als ich fünf Jahre alt war, bekam ich – beziehungsweise bekamen wir – das erste Mal ernsthaften Besuch von der niederländischen Polizei.

Mein Vater und mein Onkel haben den Laden mehrere Jahre lang mehr schlecht als recht über Wasser gehalten. Und letztlich hat mich die Verantwortung gereizt, den Laden wieder auf Vordermann zu bringen. Also haben sie mir den Laden überlassen. Und auch wenn es meistens nur in Amsterdam so ist, dass Coffeeshop-Besitzer als ein guter Beruf angesehen wird, so sehe ich das im Gegensatz zu den meisten auch für die restlichen Niederlande so. Es erfüllt mich mit Zufriedenheit, einer von knapp über 500 Coffeeshop-Inhabern in den ganzen Niederlanden zu sein.“

Einen Coffeeshop eröffnen – der beste Job der Welt?

Der durchtrainierte, sehr sportliche junge Mann lässt seine Augen über die Tischplatte gleiten. Natürlich interessiert mich jetzt besonders eine Frage. Denn mal Hand aufs Herz – wer hat noch nie davon geträumt, ein Coffeeshop-Besitzer zu sein? Also: „Ist Coffeeshop-Besitzer der beste Job der Welt? Warum oder warum nicht?“, möchte ich wissen. Er überlegt und lässt sich ein wenig Zeit mit der Antwort. „Ja, es ist nach wie vor der beste Job auf der Welt, definitiv. Es ist einerseits eine sehr privilegierte Position einer von 500 Coffeeshop-Besitzern in einem Land mit sechzehn Millionen Einwohnern zu sein. Das ist schon etwas Besonderes. Dann auf der anderen Seite ist es ein sehr intensiver Job. Und man ist alles andere als frei.“

Der letzte Teil der Antwort klingt nicht besonders verlockend, finde ich, also hake ich nach. „Wie sieht denn dein typischer Tagesablauf aus? Du musst doch bestimmt erst um 11 Uhr aufstehen, oder? Und was machst du dann den ganzen Tag lang?“ „Ich stehe sehr diszipliniert jeden Tag um 8 Uhr auf. Okay, im Moment hängt das auch damit zusammen, dass ich gerade ein kleines Kind habe, das um diese Zeit nach seinem Fläschchen verlangt. Aber anstatt mich danach wieder hinzulegen, betreibe ich jede Menge Sport. Über anderthalb Stunden lang. Spätestens um 10 Uhr bin ich dann im Coffeeshop. Dort erledige ich sehr viel Administratives, kümmere mich um die Angestellten, bezahle Rechnungen und so weiter. Wenn es gut läuft, bin ich um 15 Uhr fertig.“

9 to 5? 10 to 3?

Ich bringe zum Ausdruck, dass ich das gar nicht so schlecht finde. „Moment“, tritt Mohammed auf die Euphorie-Bremse. „Dann beginnt die Arbeit mit meinen anderen Firmen. Ich bin im Import-Export-Geschäft tätig, handle mit Immobilien und mache noch manches mehr. Das bringt mir zwar alles sehr viel Geld. Aber Geld alleine macht ja bekanntlich nicht glücklich. Und die Freizeit und Freiheit, die für viele „normale“ Bürger etwas ganz Natürliches ist, die besitze ich nicht. Das ist etwas ganz Entscheidendes, was meinem Leben fehlt: Freiheit. Und deshalb habe ich mir vorgenommen, dass ich mit 40 Jahren aufhöre und das mache, was ich möchte. Wenn ich Glück habe, kann ich derzeit am Abend vor 23 Uhr noch ein wenig Sport machen. Ich fahre sehr gerne Fahrrad.“ Ganz ehrlich, das klingt zumindest nicht nach einem wunschlosen Traumleben.

Fassade eines niederländischen Coffeeshops (Symbolbild)

„Wie wichtig ist also die ökonomische Seite für dich, Mohammed?“, frage ich ihn. „Das ist schon ein entscheidender Faktor“, gibt er zu. „Aber das ist alles nicht so einfach, wenn man einen Coffeeshop besitzt. Vor sechs Jahren hatte ich noch nicht einmal ein eigenes Bankkonto. Die Banken erlauben es uns nicht, ein normales Geschäftskonto oder Girokonto zu eröffnen. Das ist wirklich böse – keine Kartenzahlung oder ähnliches ist möglich. Also musste ich wie bei „Scarface“ mit Bündeln von Bargeld zur Bank gehen und es dort einzahlen. Natürlich war es aber nur ein Bruchteil des Geldes im Film“, lacht er. „Irgendwie ist es mir dann vor knapp einem Jahr aber doch gelungen, noch ein normales Bankkonto zu eröffnen. Aber für meinen Coffeeshop kriege ich keinerlei Darlehen. Ich kann nicht einmal eine Hypothek auf das Haus aufnehmen, in dem sich der Coffeeshop befindet.“

Gute Geschäfte?

Mohammed seufzt und macht eine Pause. „Im Prinzip ist mir gar nichts anderes übrig geblieben, als noch weitere Firmen zu eröffnen. Denn die Coffeshops in dieser Stadt sollen zwar nicht geschlossen werden, dürfen aber auch nicht expandieren. Ich kann also keinen weiteren Coffeeshop eröffnen. Also muss ich mit dem vielen Geld etwas unternehmen und es in andere Geschäfte und Geschäftsbereiche investieren. Und dann muss ich wieder verdammt aufpassen, dass ich die anderen Geschäfte nie mit denen des Coffeeshops vermische. Sonst machen sie meinen Laden sofort zu und ich habe eine Anzeige wegen Geldwäsche am Hals. Dabei waschen wir kein Geld weiß, sondern eher schwarz.“

Als ich ihn frage, wie wichtig die Getränkeverkäufe in seinem Shop sind, wiegelt er ab. Das sei eher eine technische Geschichte, denn sie würden so gut wie keinen Profit abwerfen. Es sei höchstens so, dass manche Kunden wegen der Getränke noch ein wenig länger sitzen blieben und noch ein, zwei Tütchen mehr rauchen würden, was sich dann finanziell wieder positiv bemerkbar mache.

„Und natürlich mache ich gerne Gewinn. Ein Gramm kaufe ich zwischen 4,50 und 5,40 Euro ein und muss dann steuerbedingt den Preis im Durchschnitt verdoppeln. Am meisten verdiene ich mit Northern Lights. Aber dennoch möchte ich eins ganz deutlich sagen: Was uns allen hier sehr schadet, sind europäische Touristen, die zu verschiedenen Coffeeshops gehen und überall die zulässige Höchstmenge von fünf Gramm kaufen. Dann nehmen sie zwischen 25 und 50 Gramm mit nach Hause und werden an der Grenze geschnappt. Solche Geschichten machen uns das Leben schwer. Genauso wie man das Produkt sehr vernunftgesteuert konsumieren sollte, sollte man sich auch an die herrschenden Gesetze halten. Alles andere ist in meinen Augen verantwortungslos und dumm.“

Wo kommt die Ware für den Coffeeshop her?

„Wie kommst du denn eigentlich an deine Gras- und Hasch-Connections?“, nähere ich mich schließlich dem Eingemachten. „Zunächst wurden mir wie gesagt alle Kontakte übergeben. Dann habe ich aus verschiedenen Gründen alles neu aufgebaut. Ich versuche verschiedene Wege, die Leute an mich zu binden“, berichtet Mohammed und verrät mit dann seine goldenen Regeln: „1. Nie Schulden haben und immer alles bis auf den letzten Cent bezahlen! 2. Nie Rumdiskutieren! Wenn man über den Tisch gezogen wird, muss man den Verlust wie ein Mann tragen und abschreiben. 3. Nicht allzu viele andere Prinzipien haben.“

Dann erklärt er mir, das manche Sorten besonders schwer zu besorgen sind. Zum Beispiel spezielle Hasch-Sorten, die aber bei einem Teil der Stammkundschaft beliebt sind. Und das treibt ihn an und motiviert ihn, denn er möchte gut sein, in dem was er macht, und den Leuten bieten, was sie wollen. Manchmal sei das gar nicht so einfach, denn die Zulieferer werden immer wieder mal verhaftet. So entsteht ein hohes Maß an Fluktuation. „Und ein Problem ist, dass die Qualität im Sommer nicht so gut ist wie die im Winter. Also müsste ich eigentlich alles im Winter kaufen. Das geht aber nicht, da ich dann gegen das Gesetz verstoße.“

…und wo wird sie gebunkert?

„Wie löst ihr denn überhaupt das Problem der Lagerung und des ständigen Zuflusses?“, möchte ich wissen. „Ich kann da nur generell und nicht für mich antworten. Die niederländischen Logistik-Fähigkeiten sind beachtlich. Es gibt Fälle, in denen alles in einem Auto in einer Garage gebunkert wird. Das ist sozusagen ein bewegbarer Stash. In manchen Städten nimmt die Polizei die Problematik mit den 500 Gramm, die jeder Coffeeshop ,legal‘ besitzen darf, nicht so genau. In anderen hingegen wieder sehr.

Manchmal drücken sie auch alle Augen zu, obwohl sie genau wissen, dass ein Coffeeshop-Besitzer einen Großteil der Ware über seinem Shop bunkert. Und dann gibt es da noch die geniale Lösung einer Art Terminwarengeschäft. Ich kaufe eine Ernte beziehungsweise Lieferung, aber sie bleibt in den Händen der Zulieferer, bis ich sie benötige. Damit bleibe ich legal und auf der sicheren Seite. Das ist etwas teurer und erfordert gegenseitiges Vertrauen. Manchmal lassen niederländische Richter Coffeeshop-Besitzer mit einer geringfügigen Strafe davon kommen, wenn sie mit 50 oder 100 Kilogramm erwischt werden. Es kann aber auch sein, dass man dafür ein paar Jahre in den Knast einfährt.“

Anschließend führt er noch einmal aus, was das Einmaleins beim Eröffnen eines Coffeeshops ist: Vertrauen, Respekt und keine Gier. Das gelte auch für die Angestellten seines Shops. Mohammed bezahlt ihnen mehr als nötig, damit er eine vertrauensvolle Basis mit ihnen herstellen kann. Dennoch gibt es hin und wieder Probleme mit dem Personal und dieses wechselt auch recht häufig. Zum Glück für ihn gibt es in seiner Stadt relativ wenige Coffeeshops, sodass die Konkurrenz untereinander recht gering ist und niemand dem anderen Steine in den Weg legt. Auf meine Frage hin, wen er mehr fürchte, die Polizei oder Kriminelle, schüttelt er den Kopf.

Furcht? Keine.

„Weder noch. Was mir Sorgen und Angst bereitet, sind die oberen Offiziellen – Politiker, Staatsanwälte, Richter, hohe Polizeibeamte. Die können von einem Tag auf den anderen die Entscheidung treffen, jeden beliebigen Coffeeshop zu schließen, wenn sie wollen. Da reicht als Begründung aus, dass mein Gehweg schmutzig sei. Also gilt für mich die überlebenswichtige Devise: Ich muss zu allen Seiten freundlich und politisch äußerst korrekt sein.“ – „Bestechung?“, möchte ich wissen.

Mohammed winkt ab: „Keine Chance. Das gibt es hier nicht. Ich weiß nicht, ob es so etwas bei den Zollbehörden gibt. Vielleicht, aber dann im ganz großen Stil. Eventuell gibt es auf den ganz oberen Ebenen so etwas wie ,Old-Boys-Netzwerke‘. Die kennen sich vom Studium von den Elite-Universitäten. Und die sind einander schon mal einen Gefallen schuldig. Sowas könnte hier laufen. Aber in solche Kreise kommt man gar nicht rein. Und dazu sind die Niederlande so klein und überschaubar, dass wirklich beinahe jeder alles von jedem anderen weiß. Das ist der Nachteil von solch einem kleinen und flachen Land mit wenigen Einwohnern (lacht). Jemand wie ich sollte nicht einmal im Traum daran denken. Was viel mehr hilft als jegliche Bestechung, ist quasi ein Diplom in Public Relations. Ich bemühe mich, hohe diplomatische Qualitäten an den Tag zu legen und bisher hat das immer gut funktioniert.“

Collage aus Coffee-Shop-Menüs

Auch wenn Mohammed sich weitaus größere Sorgen über Funktionäre als Kriminelle macht, berichtet er dennoch von einer Geschichte, die er erlebt hat und auf die er sicher auch gerne verzichtet hätte. Denn diese Schilderung hört sich so gar nicht nach Traumberuf oder Berufung an. Aber sie ist bittere Realität. Und zwar nicht in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo so etwas zum Alltag gehören soll, sondern mitten in Europa, ja sogar in einem der reichsten Länder Europas, den Niederlanden:

Überfall am Abend

„Sie kamen am frühen Abend. Ich war mit meiner Freundin allein zu Hause. Es ist nicht selbstverständlich, dass man schon mit Ende zwanzig ein eigenes Haus besitzt, aber es ist auch nichts Ungewöhnliches. Normalerweise mache ich kein Geheimnis aus meinem Beruf. Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen. Aber ich annonciere auch nicht, wo ich wohne. Für Leute, die rauskriegen wollen, wo ich wohne, dürfte das aber dennoch kein Problem sein. Kriminelle Elemente haben ja genug Zeit und Energie, um so etwas herauszufinden. Als wir es uns vor dem Fernseher gemütlich gemacht haben, hat es an der Haustüre geklingelt. Da wir noch Besuch erwartet haben, hat meine Freundin geöffnet, ohne durch den Spion zu sehen. Und da standen dann vier Typen, furchteinflößende Schränke in schwarzen Anzügen und mit Sturmhauben an. Sie drängten meine Freundin ins Wohnzimmer und als ich ihr zur Hilfe eilen wollte, schlugen sie mich mit Brecheisen und Baseballknüppeln zusammen. Beinahe bewusstlos musste ich mit anschauen, wie die Kriminellen meine Freundin auf einem Stuhl brutal fesselten. Immer wieder habe ich versucht mich zu wehren, aber es waren zu viele und sie hatten Schlagwerkzeuge.

„Wo hast du das Zeug gebunkert?“, wollte der Anführer wissen. Kein ausländischer Akzent. Perfektes Niederländisch. Ich antwortete wahrheitsgemäß, dass ich weder Gras noch Hasch im Hause hatte. Das glaubten sie mir aber nicht. So hagelte es immer wieder Schläge. Ich blutete an verschiedenen Stellen und drohte immer wieder ohnmächtig zu werden. Den Typen gelang es aber, mich bei Bewusstsein zu halten. Zwei gingen systematisch vor und durchsuchten unser Haus, während zwei uns martialisch bewachten. Das Schlimmste war, dass ich meiner Freundin nicht zu Hilfe eilen konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen die Typen zurück und schüttelten den Kopf. Kein gutes Zeichen. Aber was sollte ich machen? Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich ihnen nichts anbieten können. Dann gingen die Schläge wieder los. Einer zückte ein Messer und drohte, mir zuerst mein Gesicht zu zerschneiden und sich dann zum Hals vorzuarbeiten. Aber das zog nicht.

Als sie erkannten, dass sie mich umbringen mussten, versuchten sie es mit einer anderen Strategie. Sie drohten jetzt, meine Freundin zu vergewaltigen. Plötzlich stand ich Todesängste aus. Solange nur das eigene Leben betroffen ist, kann man das aushalten. Wenn es aber um das Leben eines geliebten Menschen geht, ist das eine andere Sache. Ich habe keinerlei Zweifel, dass sie ihre Drohung wahrgemacht hätten. Und dann passierte das Wunder, das uns rettete. Die Türklingel ertönte. Unser erwarteter Besuch war da. Und da es ein wichtiger Termin war, ließ er sich nicht abwimmeln und klingelte Sturm, da er wusste, dass wir zu Hause sein mussten.

Das entmutigte dieses kriminelle Pack. Sie bekamen es mit der Angst zu tun. Und dann flüchteten sie durch die Balkontür zum Garten hinaus. Ich bin überzeugt, dass sie mich umgebracht hätten, wenn sie nicht gestört worden wären. Das waren wirklich die furchtbarsten Minuten in meinem Leben.“ Mein Gegenüber atmet tief durch und nimmt genussvoll einen Schluck Kaffee. Dennoch ist zu klar zu erkennen, wie sehr in diese Geschichte immer noch mitnimmt. Einen Coffeeshop eröffnen, das braucht Cojones!

Ärgernisse im Tagesgeschäft

Ich muss sagen, nach allem, was ich bisher gehört habe, bin ich beeindruckt, denn Mohammed entspricht so überhaupt nicht dem landläufigen Klischee-Bild von Coffeeshop-Besitzern, das einige Leute in ihren Köpfen haben. Er ist hochgebildet, besitzt perfekte Umgangsformen und ist ein wirklich netter und feiner Mensch. Zudem schimpft er darüber, dass Gras- und Haschischkonsum heute immer noch meistens mit Tabak stattfindet. Das ist seiner Meinung nach total widersinnig, da ja jeder weiß, wie gesundheitsschädlich Tabak ist. Und außerdem findet er es schrecklich, wenn Kunden es mit dem Kiffen übertreiben – ein Joint sei zum Genießen da, aber nicht um sich stundenlang ins geistige Aus zu katapultieren.

Deshalb hasst er auch die Frage vor allem touristischer Kunden, was denn das stärkste Gras sei, das sein Laden bieten könne. „Das besitzt doch keine Kultur“, schimpft Mohammed. „Ich finde, wenn man Gras oder Haschisch raucht, sollte man sich auch mit den kulturellen Ursprüngen und Ausprägungen des Konsums beschäftigen. Das machen die meisten Kiffer aber leider nicht. Und wenn man diesen soziokulturellen und auch den biologisch-organischen Mechanismus des Ganzen verstanden hat, dann kann auch ein wahrer THC-Genuss einsetzen. Aber vorher ist das meiner Meinung nach nicht möglich. Und leider besitzen die wenigsten Coffeeshop-Besucher dieses Level an Bildung und Hintergrundwissen.“

Ein weiteres Reizthema für Mohammed ist nicht etwa das Gesetz, auch wenn sein Shop praktisch jederzeit nach Belieben des Bürgermeisters geschlossen werden könnte. Dennoch ist es eine geduldete Nische, in der er sich bewegt, und die Chancen stehen auch nicht zu schlecht, dass ihm aus dieser Richtung nichts passiert. Insofern ist für ihn die Frage eines guten Rechtsbeistands zunächst einmal sekundär. „Was mich richtig wütend macht, ist die niederländische Berichterstattung über Coffeeshops“, gibt Mohammed seiner Verärgerung gegen Ende des Interviews Ausdruck. „Da schreiben Journalisten über Coffeeshops, die das letzte Mal vor über zwanzig Jahren einen von innen gesehen haben. Und dann denken sie, dass sie alles darüber wissen. Das ergibt eine völlig falsche und verzerrte Berichterstattung. Und die wirft meistens ein sehr schlechtes Licht auf uns.“

Noch eine Tüte zum Abschied

Zum Abschluss frage ich ihn, ob er gute Ratschläge für unsere Leser parat hat. Einige Leser möchten sicherlich auch einmal selbst einen Coffeeshop eröffnen. Die Antwort ist etwas überraschend, aber nach dem vorigen Gesprächsverlauf dann auch doch wieder nicht: „Man sollte die guten Dinge im Hier und Jetzt genießen. Das ist das eine. Aber das andere ist, dass gute Dinge denen widerfahren, die Ziele haben und die sehr hart für ihre Ziele arbeiten. Nur so kann man es im Leben zu etwas bringen. Und nur das, was man sich selbst erarbeitet hat, erfüllt einen mit besonderem Stolz. Daher sollten Gras und Haschisch als sehr verantwortungsbewusst eingesetzte Genussmittel dienen – und nicht nur, um high zu sein und seinen Verstand an der Garderobe abzugeben. Das Entscheidende im Leben besteht darin, sich Ziele zu stecken, für diese Ziele hart zu arbeiten und sie dann nach Möglichkeit zu erreichen. Und damit meine ich nicht nur materiellen Gewinn. Darum geht es nicht. Sondern um die Genugtuung, das erreicht zu haben, was man wollte.“

Was für ein Schlusswort. Ich bin wirklich erschlagen. Denn wie am Anfang des Artikels kurz angerissen, wusste ich nicht genau, was für ein Typ mich erwartet und ob er die Klischees bedient, von denen auch ich mich in Gedanken nicht ganz lösen konnte. Doch mein Gesprächspartner war ein junger, wohlerzogener, akademisch ausgebildeter und ehrgeiziger Geschäftsmann. Jemand, der durch sein tägliches Sport-Training körperliche Gesundheit und geistige Stabilität erlangen und erhalten möchte. Jemand, der nicht einfach nur weiche Drogen verkauft, sondern sich dafür einsetzt, dass die Konsumenten sich stärker mit dem kulturgeschichtlichen Hintergrund der Cannabispflanze beschäftigen und sie verantwortungsbewusst genießen. Aber auch jemand, der seine geschäftlich-ökonomischen Interessen sehr wohl im Blick hat und sich durch eine unternehmerische Diversifizierung gegen die mögliche Willkürherrschaft gegenüber Coffeeshops absichern möchte. Ein beeindruckendes Beispiel eines niederländischen Coffeeshop-Besitzer – wenn auch vielleicht nicht die Norm.

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Amsterdam: kein Weed mehr für Touris, nur noch 68 Coffeeshops? https://highway420.de/news/amsterdam-kein-weed-mehr-fuer-touris-nur-noch-68-coffeeshops/ https://highway420.de/news/amsterdam-kein-weed-mehr-fuer-touris-nur-noch-68-coffeeshops/#respond Fri, 08 Jan 2021 12:46:00 +0000 https://highway420.de/?p=3765 Die niederländische Hauptstadt Amsterdam ist rund um den Globus als Kiffer-Mekka bekannt. Aus aller Herren Länder reisen Cannabisfreunde an, um sich an den Marihuana-Beständen der momentan noch 166 geöffneten Coffeeshops gütlich zu tun. Doch jeder, der der Grachtenstadt schon einmal einen Besuch abgestattet hat, weiß, wie sehr die Metropole unter den Menschenmassen ächzt. Das kann […]

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Die niederländische Hauptstadt Amsterdam ist rund um den Globus als Kiffer-Mekka bekannt. Aus aller Herren Länder reisen Cannabisfreunde an, um sich an den Marihuana-Beständen der momentan noch 166 geöffneten Coffeeshops gütlich zu tun. Doch jeder, der der Grachtenstadt schon einmal einen Besuch abgestattet hat, weiß, wie sehr die Metropole unter den Menschenmassen ächzt. Das kann man auch als Cannabisfreund und Legalisierungsbefürworter durchaus anerkennen. Die inkonsequenten niederländische Cannabisgesetze tragen ihren Teil dazu bei, die Situation durch die völlig unnötige Kriminalisierung der Cannabis-Produzenten noch zu verschlimmern. Das Triumvirat aus Bürgermeisterin, Staatsanwalt und Polizei will dem ausufernden Treiben nun endgültig einen Riegel vorschieben, indem Coffeeshop-Produkte nur noch an Personen abgegeben werden sollen, deren dauerhafter Wohnsitz sich in den Niederlanden befindet.  

Dementsprechend würden viele Shops, die zur Zeit noch gute Geschäfte machen, überflüssig. Laut „De Telegraaf“ steht eine Zahl von nur noch 68 Coffeeshops im Raum, die Studien zufolge voll und ganz ausreichen würden, die Einwohner sowie die niederländischen Touristen mit Cannabis zu versorgen, was für die übrigen 98 Shops wohl das Aus bedeuten würde. Auch soll die Schattenseite des halblegalen Coffeeshop-Businesses endlich transparent gestaltet werden. Gleichzeitig soll ein Gütesiegel nach dem Vorbild der Stadt Haarlem eingeführt werden: Coffeeshops, die bestimmte Kriterien erfüllen bzw. übertreffen, können mit bevorzugter Behandlung seitens der Behörden rechnen. 

Die Initiatoren des Vorstoßes verschweigen allerdings auch nicht die Nachteile des Umbruchs: so wird, zumindest kurzfristig, ein starkes Aufflammen des unkontrollierten Straßenverkaufs befürchtet, der die Bedürfnisse der Touristen während der Übergangszeit mit Sicherheit nicht ignorieren wird. Dem Stadtparlament wird es nun obliegen, die Vor- und Nachteile der Planungen abzuwägen. In Anbetracht der Restriktionen, die die Hauptstadt-Coffeeshops bereits im Laufe des vergangenen Jahrzehnts über sich ergehen lassen mussten, ist es durchaus im Bereich des Möglichen, dass Amsterdams Tage als Kiffer-Mekka bald gezählt sind…

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Bald Corona-Lockerungen in Holland: Coffeeshops nicht berücksichtigt https://highway420.de/news/bald-corona-lockerungen-in-holland-coffeeshops-nicht-beruecksichtigt/ https://highway420.de/news/bald-corona-lockerungen-in-holland-coffeeshops-nicht-beruecksichtigt/#respond Thu, 07 May 2020 08:53:00 +0000 https://highway420.de/?p=3346 Coffeeshop-News aus den Niederlanden! Ähnlich wie in Deutschland werden auch im Nachbarland und beliebten Urlaubsziel der Deutschen so langsam die Corona-Ausgangsbeschränkungen gelockert. Restaurants, Cafés, Museen und Theater können ab dem 1. Juni wieder ihre Pforten für Gäste öffnen, allerdings nur unter empfindlichen Auflagen: nicht mehr als 30 Personen (inklusive Angestellten) gleichzeitig, auch ein Sicherheitsabstand von […]

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Coffeeshop-News aus den Niederlanden! Ähnlich wie in Deutschland werden auch im Nachbarland und beliebten Urlaubsziel der Deutschen so langsam die Corona-Ausgangsbeschränkungen gelockert. Restaurants, Cafés, Museen und Theater können ab dem 1. Juni wieder ihre Pforten für Gäste öffnen, allerdings nur unter empfindlichen Auflagen: nicht mehr als 30 Personen (inklusive Angestellten) gleichzeitig, auch ein Sicherheitsabstand von 1,50 Metern bleibt weiterhin obligatorisch. Leider werden die beliebten Coffeeshops in dieser ersten Öffnungsrunde nicht berücksichtigt.

Bis zum September, so der aktuelle Beschluss, darf dort weiterhin nur Take-away-Service angeboten werden. Der gemütliche Cannabiskonsum innerhalb der Räumlichkeiten wird also auch über den ganzen Sommer 2020 hinweg nicht möglich sein, sollten von der holländischen Regierung nicht wider erwarten noch weitere Lockerungen beschlossen werden. Ohne die Lage verharmlosen zu wollen, bleibt die Frage, worin sich Coffeeshops und beispielsweise Cafés im Betrieb so sehr voneinander unterscheiden, dass die Risikobewertung für die Bevölkerung derart unterschiedlich ausfällt.

Kleiner Tipp für alle, die das typisch holländische Waren-Angebot auch abseits von Cannabis-Produkten zu schätzen wissen (und die auch in Corona-Zeiten nicht die Freude am Einkaufen verloren haben): mitten in der Grenzstadt Enschede wird gerade mit Blick auf die Einkaufstouristen aus Deutschland eine große Filiale der Supermarktkette Zwei Brüder von Venlo eingerichtet.

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