Testphase: holländische Coffeeshops dürfen jetzt legal Cannabis anbauen

Coffeeshop Smokey in Amsterdam
Coffeeshop in Amsterdam

Von konservativen Legalisierungsgegnern hört ja man des Öfteren mit Verweis auf das organisierte Verbrechen, dass man nur mal auf die Niederlande schauen müsse, um die Schattenseiten einer Cannabis-Legalisierung zu erkennen. Was dabei immer geflissentlich ignoriert wurde: die Belieferung der Coffeeshops mit Cannabis war noch nie legal – sondern wurde lediglich geduldet.

Bis jetzt. Denn in den Niederlanden hat nun ein Experiment zum Verkauf von legal angebautem Marihuana begonnen. Coffeeshops in den Städten Tilburg und Breda dürfen in einer Testphase erstmals legal gezüchtetes Cannabis verkaufen. Die Gesundheitsministerin Ernst Kuipers und die Bürgermeister von Tilburg und Breda gaben das Startsignal für das Experiment, das darauf abzielt, den Verkauf von Cannabis zu regulieren und Einblick in die Herkunft und Qualität der Produkte zu erhalten.

Die Testphase dauert maximal sechs Monate, während der Coffeeshops sowohl legal angebautes als auch aus illegalen Quellen stammendes Cannabis verkaufen dürfen. Während der Testphase unterliegt die Zucht und Lagerung von Cannabis in den Coffeeshops strengen Kontrollen. Die Geschäfte dürfen bis zu 500 Gramm legal angebautes Cannabis sowie eine gleich große Menge aus illegalen Quellen auf Vorrat haben.

Ungeachtet des Test-Projekts bleibt der grundsätzliche Kurs der Duldung des Cannabis-Verkaufs bestehen.Das Experiment wurde gestartet, um die Abhängigkeit der Coffeeshops von illegalen Großhändlern zu beenden. Nach Abschluss des Tests will die Regierung über eine mögliche vollständige Legalisierung von Cannabis entscheiden.

1 Kommentar

  1. Zitat: „Die Testphase dauert maximal sechs Monate […].“

    Das ist meiner Meinung nach eine viel zu kurze Testphase, um sichere Statistiken darüber zu erfassen, inwiefern das angenommen wird und vor allen Dingen, ob dadurch der Schwarzmarkt geschwächt wird.

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