Nimwegen Coffeeshop – welcher ist der beste?

Coffeeshop in Nimwegen
Coffeeshop "'T Kunsje" in Nimwegen

Wer schon mal in Amsterdam gewesen ist, konnte sich selbst davon überzeugen, dass der in den Medien propagierte Overtourism dort Fakt ist. Außerdem ist Amsterdam teuer und die Qualität der in den Coffeeshops angebotenen Waren ist nicht immer nur vom Feinsten. Deshalb liegt es nahe, sich in den Niederlanden nach wietpasfreien Alternativen umzuschauen, in denen auch alle Touristinnen und Touristen freien Zugang zu den Coffeeshops haben. Zum Beispiel auch Nimwegen hat den ein oder anderen Coffeeshop zu bieten und liegt nahe an der deutschen Grenze in der niederländischen Provinz Gelderland. Die im Osten der Niederlande liegende Stadt hat knapp mehr als 175.000 Einwohner. Und wer das historische Stadtzentrum der Stadt besucht, kommt aus dem Staunen kaum mehr heraus. Denn hier finden sich alte Gebäude, die ein so pittoreskes Stadtpanorama bilden, dass man sich unweigerlich in das späte Mittelalter beziehungsweise in die Frühneuzeit zurückversetzt fühlen.

Es gibt auch zahlreiche öffentlich zugängliche Hinweise und geschichtliche Artefakte, die bis zu den Römern zurückdatieren. Auch lassen sich durch Gedenktafeln Rückschlüsse auf die Zeit der deutschen Besatzungszeit im 2. Weltkrieg finden, welche nachdenklich stimmen und zu einer Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit stimulieren sollten. Einen Kaffee oder ein Bier hier in diesem Viertel zu konsumieren, ist schon ein besonderer Genuss. Wir aber wollen natürlich vor allem wissen: welcher ist der beste Coffeeshop in Nimwegen?

Im Gegensatz zu vielen deutschen Städten ist hier auch recht wenig von urbanem Stress und anderen Unannehmlichkeiten der Moderne zu spüren. Die Nijmweger sind offensichtlich entspannt und wissen die schönen Seiten des Lebens zu genießen. Wenn dann noch das Wetter mitspielt und die Temperaturen weit über 20 Grad liegen, dann ist es schon durchaus im Bereich des Möglichen, dass man sein Herz an Nimwegen verliert. Aber auch darüber hinaus hat die Stadt einiges zu bieten. Die Innenstadt lädt zum Flanieren und zum Shopping ein. Etliche autofreie Fußgängerzonen bieten ein interessantes, vielfältiges und zum Teil auch günstiges Warenangebot. Und die wirklich zahlreichen niederländischen Cafés und Restaurants sind meistens ausgezeichnet, sodass auch im Fall von extremen Munchies für alles gesorgt ist. Doch all das ist ja nicht das alleinige Ziel meines Besuchs in Nimwegen. Es soll ja vorrangig um die Qualität der Coffeeshops in Nimwegen gehen.

Und auf dem Weg zu meiner ersten Verabredung bin ich gezwungen, den „sicheren“ und so sympathischen Alt- und Innenstadtkern Nimwegens zu verlassen. Und auf einmal ändert sich das Ambiente schlagartig. Die Häuser sind plötzlich nicht mehr so gepflegt, die Personen nicht mehr ganz so akkurat gekleidet und plötzlich sind die Straßen vermüllt und dreckig. Und dann stehe ich vor der berühmt-berüchtigten Vlaamsegas, die schon mindestens seit den 80er-Jahren für ihre Coffeeshops bekannt ist. Hier wird unter der Hausnummer 26-36 der Coffeeshop „Kronkel“ geführt.

Doch bevor ich die abenteuerliche kleine Gasse betrete, spricht mich ein vor dem Gasseneingang sitzender Bettler an: „Welcome to Chinatown in Nijmegen.“ Als ich den Mann etwas genauer studiere, stelle ich fest, dass er nicht so aussieht, als ob er ausschließlich Cannabis konsumieren würde. Und als er dann noch anfängt, mir irgendetwas von Opium zu erzählen, ziehe ich weiter. Durch die Vlaamsegas passen kaum zwei Personen gleichzeitig, so eng ist sie. Und die mir entgegenkommenden Typen sehen schon ziemlich mitgenommen aus. Wie durch ein Wunder kommt es zu keiner Kollision.

„Kronkel“

Unter diesen Voraussetzungen ist die Überraschung umso größer, als ich den Coffeeshop „Kronkel“ betrete. Der Eingang und die außen hängenden Schilder weisen keinesfalls auf etwas Spektakuläres oder anderweitig Außergewöhnliches hin. Deshalb bin ich total perplex, als mich der „Kronkel“ im Eingangsbereich mit einem sehr sauberen, hellen und freundlichen Interieur empfängt. Das Logo des „Kronkels“ besteht aus einem gelben Smiley, der eine Sonnenbrille trägt und ziemlich verpeilt grinst. Wenn das kein gutes Omen ist, dann auf jeden Fall geschicktes Marketing. Das Menü des „Kronkels“ hängt gleich mehrfach direkt im Eingangsbereich auf Fernsehbildschirmen aus.

Zum Zeitpunkt meines Besuchs gab es sechs Gras- und vier Haschsorten im Angebot. Das mag quantitativ nicht nach viel klingen, aber die angebotenen Sorten dürften eigentlich jeden Geschmack treffen. Um zwei Beispiele zu nennen: die beiden Klassiker Amnesia Haze und O.G. Kush sind zu relativ fairen Preisen zu erwerben. Der Preis liegt in etwa bei zehn Euro pro Gramm, was für einen niederländischen Coffeeshop absolut okay ist. Das Angebot ergänzen dazu noch vorgerollte Gras- und Hasch-Joints, die zum Teil aus diversen Sorten bestehen.

Ich bin mit einem der Mitarbeiter zum Gespräch verabredet. H. begrüßt mich herzlich und fragt mich gleich nach meinen Wünschen. Meine erste Frage an ihn zielt darauf ab, was er mir denn empfehlen würde. „Ich mag am allerliebsten Amnesia Haze“, antwortet H. und grinst dabei. „Aber das ist sehr, sehr stark.“ Dabei mustert er mich eingehend von oben bis unten. Vermutlich entspreche ich nicht ganz seinem Bild eines eingefleischten Kiffers. Mein fortgeschrittenes Alter mag vielleicht auch Zweifel an meiner „Standhaftigkeit“ geweckt haben.

„Ich würde nur ganz wenig reinmachen. Das ist wirklich stark und haut einen total weg“, fügt er hinzu. Das sind reichlich Vorschusslorbeeren für ein bisschen Amnesia Haze, finde ich. Also erwidere ich, dass ich das Gras gleich besonders intensiv und kritisch testen werde. Ich decke mich also im Dealer-Bereich mit dem besagten Amnesia Haze ein. „Wollen wir uns jetzt den Coffeeshop anschauen?“, fragt H. Dem stimme ich gerne zu und folge ihm.

H. führt mich in einen riesigen Raum, der vom Äußeren des Gebäudes her nicht zu ahnen gewesen ist. Das Interieur ist auch hier freundlich-hell, obwohl es praktisch keine Tageslichtquelle gibt. Viele der Möbel sind in hellem Braun gehalten und von den Decken hängen dazu farblich passende orientalische Lampen, die von einem Suq aus Marokko oder Tunesien stammen könnten. Der Bar-Bereich ist ebenso beeindruckend. Neben einer tollen und vielfältigen Kaffee- und Teeauswahl gibt es auch eine Menge an kalten Getränken. Der Coffeeshop ist gut besucht und auf den ersten Blick macht es trotz der absoluten Grenznähe zu Deutschland den Eindruck, als ob niederländische Locals eindeutig die Mehrheit des Publikums ausmachen. Aber hier und da mache ich auch britische und deutsche Touristinnen und Touristen aus.

H. drängt mich dazu, auch einen Blick in die Küche zu werfen. „Unser Konzept ist es, unseren Kundinnen und Kunden ein möglichst breites Spektrum an Speisen und Getränken anzubieten“, fährt H. fort. „Es ist wichtig, dass sie hier alles finden und kriegen, was sie wünschen. Deshalb haben wir auch eine so umfangreiche Speisen- und Getränkeauswahl.“ Und in der Tat: die Karte für die feilgebotenen Getränke und das Essen kann sich durchaus sehen lassen. Sie ist gar umfangreicher als in so manchem Restaurant. Die Küche ist zwar nicht übermäßig groß, aber es ist erkennbar, dass dort die einfachen, aber guten Gerichte schnell und einfach zubereitet werden können.

Und vor allem eins beeindruckt mich sehr. Denn sowohl Bar-Bereich als auch die Küche und der restliche Coffeeshop sind extrem gepflegt und sauber. Hygiene und Ordentlichkeit werden hier wohl großgeschrieben, was die Coffeeshops in Nimwegen im Landesvergleich durchaus zu einer positven Ausnahme macht. Der propere Eindruck des „Kronkels“ steht also in völligem Kontrast zu der eher schmuddeligen Vlaamsegas und der sie umgebenden Nachbarschaft.

„Wir haben zwei Pool-Tische, die sehr viel nachgefragt werden“, erklärt H. und zeigt auf den herrschenden regen Betrieb. Natürlich hängen auch Fernseher an der Wand und dazu läuft leise, dezente Musik. Der Hauptakzent scheint im „Kronkel“ auf der Ermöglichung der Kommunikation der Gäste untereinander zu liegen, was ich für eine gute Sache halte. H. merkt mir an, dass ich durchaus beeindruckt bin und setzt noch einen oben drauf: „Besonders stolz sind wir auf unsere Dachterrasse. Dort ist chillen vom Feinsten angesagt.“ Wir gehen also die Treppen hinauf und oben angekommen komme ich tatsächlich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine wunderbare Gartenlandschaft mit bequemen Lounge-Sesseln, Sofas und Sonnenschirmen.

„Wie kommt ihr mit der Polizei aus? Habt ihr irgendwelche Probleme? Seid ihr von der Schließung bedroht?“, möchte ich wissen, da mir nach dem Beschauen des „Gesamtpakets“ klar geworden ist, dass der „Kronkel“ ein riesiger Betrieb ist und sehr viel an Umsatz abwerfen muss. Und meine langjährige Recherche-Erfahrungen haben mich gelehrt, dass gerade die Coffeeshops, die besonders viel Umsatz machen und einen hohen Durchlauf haben, besonders gern im Fokus der Behörden stehen. H. lächelt verschmitzt und grinst in sich hinein. „Nun“, beginnt er die Erklärung, „wir sind sehr daran interessiert, ein gutes Verhältnis zu den Polizeibehörden zu haben.“ An meiner Mimik merkt er wohl, dass ich mich mit dieser Antwort noch nicht zufrieden gebe, genauer wird es aber dennoch nicht. Hauptsache, es funktioniert für alle Beteiligten, denke ich mir.

Nun wird es aber Zeit, die vorhin lautstark angepriesene Ware zu testen. Ich verabschiede mich von H. und er lädt mich ein, ihn jederzeit zu fragen, sollte noch etwas unklar sein. Ein freundlicher und der Presse offen zugewandter junger Mann. Ich fläze mich also auf eines der bequemen Outdoor-Lounge-Sofas und schaue beim Bauen des Joints den anderen Personen auf der Dachterrasse zu. Alle scheinen Spaß zu haben, unterhalten sich, lachen oder spielen Gesellschaftsspiele. Ich nehme in etwa eine Menge im Wert von fünf Euro für den ersten Joint. Amnesia Haze ist ja bekanntlich ein sativadominanter Hybrid (etwa 80 Prozent Sativa-Anteile). Die Züchtung ist äußerst komplex, denn neben Haze finden sich weitere Einflüsse wie Thai, Hawaiian, Afghani, South Asian und weitere in dieser Sorte wieder.

Laut H. beträgt der THC-Gehalt des Amnesia Haze’ des „Kronkels“ gut über 20 Prozent. „Es ist eine rechtliche Grauzone, das Gras und Hasch ins Labor zur Analyse zu schicken. Wir machen das trotzdem, damit wir unseren Kundinnen und Kunden ständig die beste Qualität liefern können.“ Davon möchte ich mich jetzt überzeugen. Und tatsächlich – schon der Geschmack verrät die sehr gute Qualität. Und die Wirkung setzt zudem alsbald ein. Wie von einer guten Amnesia-Haze-Qualität nicht anders zu erwarten, drückt es mich zunächst einmal recht bequem ins Sofa und ein wenig Kopf-Kino geht los. Obwohl ich nicht allzu viel Zeit habe, da ich noch den ein oder anderen weiteren Coffeeshop in Nimwegen besuchen will, stelle ich fest, dass die Wirkung auch sehr lange anhält.

Fazit: eine sehr gute Qualität, die einen (erfahrenen Konsumenten) nicht sofort ausknockt, die aber unbedingt ihr Geld wert ist. Und Gelegenheitskonsumenten sollten beim Amnesia Haze des „Kronkels“ zumindest ein klein wenig Vorsicht walten lassen – hier stimme ich H. zu. Am Ausgang verabschiede ich mich von ihm. Dabei kündige ich an, nach meiner ausgedehnten Tour am ganz späten Abend noch einmal vorbeizuschauen, was ich später dann auch tue. Denn das Club-Gastro-Billard-Konzept hat es mir eindeutig angetan.

„Lucky Luke“

In einer Parallelstraße der Vlaamsegas befindet sich der Coffeeshop „Lucky Luke“, genauer gesagt in der Tweede Walstraat 161. Die Außenwerbung kann sich sehen lassen. Der bekannte Westernheld ist schön vor einem orange-gelben Hintergrund abgebildet. Ob die obligatorische im Mundwinkel hängende Zigarette nun rein mit Tabak oder auch anderem gefüllt ist, bleibt der Fantasie des Betrachters überlassen. Die adrette Fassade täuscht aber. Der Innenraum ist trist. Grün-braune Stühle und alte Tische verströmen den muffigen Charme eines Istanbuler Teehauses der 70er-Jahre des letzten Jahrtausends. Der Besitzer macht mir in einer Mischung aus mehreren Sprachen klar, dass ich nicht einmal ein Foto von meinem eigenen Joint machen darf. Gastfreundlichkeit sieht für mich anders aus. Noch frappierender finde ich, dass sich hier kein weiterer Gast aufhält, obwohl der Coffeeshop mindestens 20 Plätze zu bieten hat.

Dennoch möchte ich jetzt keinen Rückzieher machen. Aber aufgrund der für mich bedenklichen Vorzeichen bin ich vorsichtig geworden und kaufe mir „nur“ eine pre-rolled Hasch-Tüte. Auf meine Nachfrage hin, welche Sorten Hasch sich darin befinden, zuckt der Dealer nur traurig die Schultern. Auch Fachberatungskompetenz sieht meines Erachtens anders aus. Auf ganzer Linie überzeugen kann allerdings der Preis, denn der Joint kostet sage und schreibe lediglich 2,50 Euro. Wie ich dann feststelle ist er jedoch auch nicht viel mehr wert.

Das einzige, das ich von ihm bemerke, ist, dass er den Amnesia-Haze-Flow ein wenig bremst. Schade eigentlich – hätte ich mir also sparen können. Daher mache ich mich wieder schnell auf, um zu neuen Ufern zu gelangen. Wieder draußen fällt mir auf, dass die Gegend um die Vlaamsegas einerseits direkt an einer der weiter oben beschriebenen Einkaufsstraßen liegt, die Gegend selbst aber äußerst multikulturell geprägt ist. Hier gibt es insbesondere afrikanische und arabische Einflüsse.

„Coffeeshop’t Nijmeegs Wonder“

Da ich das Bedürfnis verspüre, mich etwas zu bewegen, steuere ich den „Coffeeshop’t Nijmeegs Wonder“ an. Dieser liegt in der Smeetiusstraat 13 und sieht von außen wie ein typisches niederländisches Café oder eine niederländische Bar aus. Dieser Eindruck bestätigt sich auch im Inneren. Der für etwa 60 Personen Platz bietende Coffeeshop ist wieder sehr clean und nett gehalten. Das Innere ist zwar für meinen Geschmack etwas zu dunkel, was aber durch den Lichteinfall durch die relativ hohen Fenster wieder ausgeglichen wird. Das Publikum ist gepflegt und besteht überwiegend aus niederländischen Locals. Die Dealerin ist freundlich, zuvorkommend und fachkundig. Auf dem Menü entdecke ich eine Seltenheit, die mich sofort in ihren Bann schlägt: Haschisch-Varianz. In meiner Jugend gab es deutlich mehr Haschisch als Gras – heute ist das in Deutschland genau anders herum. Deshalb freue ich mich immer im Ausland darüber, wenn gute und seltene Hasch-Sorten angeboten werden.

Also erwerbe ich 0,6 Gramm Hia-Hasch für zehn Euro, was ich – zumindest verglichen mit Amsterdam – als einen sehr anständigen Preis empfinde. Hia bedeutet auf marokkanisch „Leben“ und ist zugleich ein Frauenname. An einem gemütlichen Platz beschnüffele ich die erworbene Ware ausführlich. Der sensorische und olfaktorische Eindruck überzeugt mich sofort. Also baue ich mir eine sehr ordentliche Tüte. Hia-Hasch gilt allgemein als hochwertiges Hasch. Als die Tüte endlich brennt, fühle ich mich an meine vielen frühen Jugenderfahrungen mit Haschisch erinnert. Mit jedem Zug werde ich introvertierter und stiller und dann erreiche ich bald einen Punkt der wahren Glückseligkeit. Das ist Indica vom Feinsten, gepaart mit einem hohen CBD-Anteil.

„’t Kunsje“

Obwohl der Flow und die Vibes sehr angenehm sind und auch die Hip-Hop- und Ethno-Musik in einer angemessenen Lautstärke gut hörbar sind, ermahne ich mich, weiterzuziehen, schließlich möchte ich den Highway-Leserinnen und -Lesern zumindest noch den Coffeeshop „’t Kunsje“ vorstellen. Obwohl von der Qualität der Ware her sehr angetan und auch vom Ambiente überzeugt, mache ich mich also zurück auf den Weg zur Vlaamsgas. „’t Kunsje“ befindet sich wieder in der dazu befindlichen Parallelstraße, der Tweede Walstraat – dieses Mal im Haus mit der Nummer 108. Bereits das Äußere verrät, dass es sich hierbei um ein modernes Coffeeshop-Konzept handelt.

Die Fassade und die Leuchtreklamen wären auch für eine Lounge oder einen Club durchaus angebracht. Doch im Inneren gibt es dann eine kleine Überraschung. Es handelt sich um einen großen Coffeeshop, der im tunesischen und/oder marokkanischen Stil gehalten ist. Im Gegensatz zu vielen anderen ähnlichen Coffeeshops gibt es hier aber sehr bequeme Sitzmöglichkeiten – vor allem auch mit einladenden Sofas, was meiner jetzigen Verfassung doch stark entgegenkommt. Die in angenehmer Lautstärke laufende R&B-Musik passt irgendwie gut, obwohl es für mich in der Theorie kein „rundes“ Gesamtkonzept mit der arabischen Innenarchitektur ergibt.

Das Personal im „’t Kunsje“ ist ebenso wie im „Kronkel“ freundlich, fachkundig und dazu presseorientiert. Ich entscheide mich nach einer etwas längeren Fachsimpelei mit der hübschen weiblichen Bedienung für das Kush. Daran, so finde ich, ist immer besonders deutlich ablesbar, ob ein Coffeeshop gute Qualität hat oder nicht. Kush ist für mich das richtige Äquivalent zum Amnesia Haze des „Kronkels“. Denn während die Haze-Varianten die Sativa-Sortenwelt beherrschen, lässt sich dasselbe von Kush für die Indica-Seite behaupten. Die Buds sind hart und dicht und die immense Harzproduktion ist gut an den Blüten zu erkennen.

Während ich rauche, stellen sich langsam die ersten Attribute der Sorte ein. Mein vom langen Autofahren verspannter Nacken hört auf zu schmerzen, ich bin ein wenig euphorisiert und aufgeheitert. Insgesamt starker Tobak (beziehungsweise Cannabis) – und das zu einem sehr fairen Preis! Die ursprünglich aus dem Hindukusch stammende Sorte zählt zu meinen All-Time-Favorites. Und die Kush-Variante des „’t Kunsje“ zählt eindeutig zu den besten, die ich je geraucht habe. Was für ein angenehmer Ausklang meiner Recherchen. Jetzt kann das Abendprogramm beginnen…

Nimwegen-Coffeshop: Fazit

Unterm Strich kann ich sagen, dass Nimwegen durchaus eine Reise wert ist. Die Entfernung ist deutlich geringer als nach Amsterdam und in Nimwegen hat man dazu durchaus gute Chancen, die „wahren Niederlande“ zu sehen und auch Einheimische kennenzulernen. Die historische Altstadt Nimwegens ist ein optischer Genuss und sowohl Essen als auch Trinken sind hier ausgezeichnet und das bei einigermaßen fairen Preisen. Die wahren Highlights sind für mich aber die Coffeehsops in Nimwegen.

„Kronkel“ erhält von mir das sonst sehr selten vergebene Prädikat „sensationell“, aber auch bei „’t Wonder“ und „’t Kunsje“ handelt es sich um ausgezeichnete Coffeeshops. Die Auswahl der Sorten, die Frische der Ware, dazu gute Preise und vor allem sehr gute Qualität werfen in aller Ernsthaftigkeit die Frage auf, ob es überhaupt immer eine Reise nach Amsterdam sein muss. Für mich lautet die Antwort eindeutig: nein! Nimwegen besitzt alles, was das deutsche Buffer-Herz begehrt und Nimwegen ist eine ganz tolle Alternative zu anderen, häufig touristisch viel zu überlaufenen und auch überteuerten niederländischen Städten.

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