Thomasius Archive - Highway - Das Cannabismagazin https://highway420.de/tag/thomasius/ Alles über Cannabis Tue, 07 Dec 2021 21:29:01 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 Österreichs Presse entsetzt über deutsche Cannabis-Legalisierung: „Tödlicher Teufelskreis“ und „Wurschtigkeitsdenken“ befürchtet https://highway420.de/mische/oesterreichs-presse-entsetzt-ueber-deutsche-legalisierung-toedlicher-teufelskreis-und-wurschtigkeitsdenken-befuerchtet/ https://highway420.de/mische/oesterreichs-presse-entsetzt-ueber-deutsche-legalisierung-toedlicher-teufelskreis-und-wurschtigkeitsdenken-befuerchtet/#comments Tue, 07 Dec 2021 16:33:15 +0000 https://highway420.de/?p=6120 In Deutschland soll also die Legalisierung von Cannabis kommen – doch Konsumenten in Österreich müssen wohl noch etwas länger von der Legalisierung träumen. Marihuana und Haschisch haben in Österreich immer noch einen schweren Stand. Das liegt – wie in vielen anderen Ländern auch – nicht zuletzt an einer Presse, die die meisten Grundsätze des Journalismus […]

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In Deutschland soll also die Legalisierung von Cannabis kommen – doch Konsumenten in Österreich müssen wohl noch etwas länger von der Legalisierung träumen. Marihuana und Haschisch haben in Österreich immer noch einen schweren Stand. Das liegt – wie in vielen anderen Ländern auch – nicht zuletzt an einer Presse, die die meisten Grundsätze des Journalismus vermissen lässt und die für eine reißerische Überschrift alles tut.

Da denkt so mancher wohl direkt an die „Bild“. Doch in Österreich hat man ein eigenes Quatschblatt: die „Krone“ genannte „Neue Kronen Zeitung“. Wer zu alkoholkrank für die Bild und zu dumm für eine richtige Arbeit ist, aber dennoch asozial genug, ja der hat gute Chancen dort in die Redaktion aufgenommen zu werden. Und so lesen sich dann auch die meisten Artikel.

Legalisierung von Cannabis in Österreich?

Und natürlich weiß man bei der Krone auch so einiges über Cannabis. Na klar, wie jedes gute Schmierblatt gibt es auch mal Positives zum grünen Kraut zu vermelden (etwa „Mit Drogen geheilt: Jesus Christus nahm Cannabis“), aber in der Regel geht es in die Richtung „Primar warnt: Internetsucht und Cannabis gefährden die Kinder“.

Primar?“ fragt sich da der und die Deutsche. Klickt man auf den Artikel, sieht man, dass es um den unerträglichen Cannabis-Lügenbaron Kurosch Yazdi geht – na dann war wohl doch eher „Primat“ gemeint. Nein, ernsthaft: einige österreichische Wörter müssen den deutschen Leserinnen und Lesern tatsächlich kurz vorgestellt werden, damit die „Krone“-Artikel zum Thema Cannabis erfolgreich dechiffriert werden können.

Lieber Lügen statt Legalisierung

Mag man als Nicht-Österreicher über das Wort „Drogenlenker“ für berauschte (oder dessen bezichtigte) Fahrzeugführer noch schmunzeln, hört der Spaß ganz schnell auf, wenn man merkt, dass Marihuana in der österreichischen Journalisten-Sprache permanent als „Suchtgift“ und die darauf spezialisierten Polizisten als „Suchtgiftjäger“ bezeichnet werden.

Und nun wird also Cannabis in Deutschland legalisiert: ein schwerer Schock für Österreich – zumindest wenn man der „Kronen Zeitung“ glauben will. In ihrem aktuellen Artikel zur deutschen Legalisierung wird derart vom Leder gezogen, dass man sich in einer Werbekampagne der 1930er-Jahre wiederzufinden glaubt.

„Sehr, sehr gefährliches Experiment“

Zunächst wird im Teaser bekanntgegeben, dass (an keiner Stelle namentlich erwähnte) angebliche österreichische Experten sich derart geäußert hätten, dass die deutsche „Legalisierung von Haschisch“ (Zitat „Krone“) ein „sehr, sehr gefährliches Experiment“ (Zitat der namentlich unbekannten, angeblichen Experten) sei.

Im ersten Satz des Artikels wird dann erst einmal Cannabis mit Kokain und Heroin gleichgesetzt. Von nichts kommt schließlich nichts. Wie soll Oma Renate sonst auch verstehen, dass Cannabis (Entschuldigung: Haschisch) das Kraut des Teufels ist?

Kokain in Österreich dank deutscher Cannabis-Legalisierung?

Wer über Drogen – von Cannabis über Kokain bis Heroin – spricht, kann wohl nur dann realistisch über diese gesellschaftspolitische Problematik urteilen, wenn er mit jenen redet, die Drogenkranken und dem kriminellen Umfeld – samt teils schlimmen Folgen – am nächsten stehen: Suchtgiftjäger!“

So lautet also der Einführungssatz des Artikels. Huch, da sind ja auch schon die Suchtgiftjäger. Und klar, inhaltlich natürlich richtig: wer über Cannabis reden will, muss es zunächst in einen Topf mit den beiden Unglücksbringern Kokain und Heroin werfen und dann bloß keine Konsumenten oder Menschen, die sich mit der Materie beschäftigen, befragen, sondern Leute, die solche Leute jagen. Nur so kommt man an reine, unverfälschte Informationen.

Oder noch besser: man denkt sich die Informationen einfach selbst aus! Das ist natürlich eine Spezialität der Krone, die schon Interviews mit Lady Di und Papst Johannes Paul II. gedruckt hat. Jahre nach deren Ableben. Wie das geht? Natürlich durch professionelle Interviews, die durch Geisterbeschwörer geführt wurden.

Gefährliches Wurschtigkeitsdenken durch Legalisierung?

Nein, das war leider kein Scherz. Ebenso wenig die nächsten Sätze des aktuellen Anti-Cannabis-Artikels der „Krone“: „Der erste Joint führt oft in den tödlichen Teufelskreis“ weiß ein anonym bleibender „Drogenkieberer“. Und nein, auch das Wort haben wir uns nicht im Haschisch-Rausch ausgedacht, sondern im aktuellen Artikel gelernt. Die Frage bleibt allerdings, ob man sich den Drogenkieberer vielleicht ausgedacht hat – oder warum möchte er anonym bleiben?

Vielleicht damit man sich nicht über ihn lustig macht? Denn er berichtet weiter: „Es kommt zur Baustelle im Kopf! Es folgt ein Versagen in der Schule. Schließlich erscheint den Abhängigen alles als cool, und ein gefährliches Wurschtigkeitsdenken setzt ein!“ …alles als cool? Sind wir noch bei der „Kronen Zeitung“ oder schon bei Fear and Loathing in Las Vegas? Offenbar bei Fear and Loathing. Denn weiter erzählt der anonyme Suchtgiftjäger: „Viele Süchtige haben mich schon angebettelt: Bitte Herr Inspektor, helfen Sie mir!

Fear and Loathing statt Cannabis-Legalisierung in Österreich

Solche lächerlichen Sätze werden dann garniert mit unhaltbaren Lügen eines „Rainer Thomas“, der im Artikel als „Leiter eines deutschen Suchtzentrums“ vorgestellt wird. Rainer Thomas… Rainer Thomas… da ist wohl Rainer Thomasius gemeint – einen anderen Leiter eines deutschen Suchtzentrums mit ähnlichem Namen gibt es nicht. Noch peinlicher als solche Fehler der „Journalisten“ bei der „Kronen Zeitung“ sind da nur noch die Sätze von Rainer Thomasius selbst.

Aber das kennt man ja als Highway-Leser bereits zu genüge. Er darf also immer noch auch in der „Krone“ seine Lügen verbreiten und Schwachsinn wie diesen von sich geben: „In Ländern wie Kanada, den USA oder Portugal, die Cannabis legalisiert haben, zeigte sich, dass dadurch der Konsum um 30 (!) Prozent gestiegen ist. Durch die Freigabe hätten die psychischen Störungen vor allem bei Jugendlichen um 25 Prozent zugenommen.

Im Original-Artikel (oder soll es doch eigentlich indirekte Rede sein?) fängt das Zitat übrigens mit einem Leerzeichen an und hört ganz ohne Anführungszeichen auf. Dinge, die normalen Journalisten mit einem Alkoholpromillegehalt von unter 3,0 wohl direkt auffallen würden… Schön auch das Ausrufezeichen in Klammern, wir fragen uns wie Rainer Thomas alias Rainer Thomasius das wohl ausgesprochen hat. Er ist wohl einfach gebildeter als wir, er weiß sogar als einziger, dass Portugal Cannabis legalisiert hat…

Spazierengehen statt Haschisch-Gift

Und wie schließt man als Profi-Journalist so einen schönen Artikel? Wie wäre es mit ein paar guten Tipps, was man statt Cannabis nehmen könnte? Na sicher. Übertitelt wird das Ganze dann noch mit „Berauschung an der Natur ist gesünder“, denn Cannabis ist keine Natur! Cannabis ist Kokain und Heroin!

Und wie kriegt man die Zeilen voll, bevor man sich selbst volllaufen lässt? Na klar, mit einem Interview mit einem weiteren „Mediziner“. Und der hat richtig gute Tipps parat: „Raus in die Natur, sich dort bewegen, einen Berg besteigen und soziale Kontakte pflegen! Da braucht es dann überhaupt keine Suchtmittel.“ Mit diesen schönen Worten wollen wir dann auch unseren eigenen Artikel beschließen. Wir sehen uns auf dem nächsten Berg!

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Wendt, Ludwig und Co.: so schön regen sich die Hetzer über die Legalisierung auf https://highway420.de/news/legalisierung/wendt-ludwig-und-co-so-schoen-regen-sich-die-hetzer-ueber-die-legalisierung-auf/ https://highway420.de/news/legalisierung/wendt-ludwig-und-co-so-schoen-regen-sich-die-hetzer-ueber-die-legalisierung-auf/#comments Mon, 29 Nov 2021 11:33:00 +0000 https://highway420.de/?p=6063 So einen wenig schwirrt einem als Cannabisfreund noch immer der Schädel von den Ereignissen der letzten Tage. Und damit sind natürlich nicht die feierabendlichen Sessions gemeint. Nein, vielmehr die überaus befriedigende und aufregende Nachrichtenlage in Anbetracht der gerade im Ampel-Koalitionsvertrag beschlossenen Legalisierung. Zeit also, sich einen Moment zurückzulehnen, um die Entwicklungen einfach mal ein Stück […]

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So einen wenig schwirrt einem als Cannabisfreund noch immer der Schädel von den Ereignissen der letzten Tage. Und damit sind natürlich nicht die feierabendlichen Sessions gemeint. Nein, vielmehr die überaus befriedigende und aufregende Nachrichtenlage in Anbetracht der gerade im Ampel-Koalitionsvertrag beschlossenen Legalisierung.

Zeit also, sich einen Moment zurückzulehnen, um die Entwicklungen einfach mal ein Stück weit auf sich wirken lassen. Besonders viel Genugtuung verschafft einem nach Jahrzehnten der Diskriminierung, Verleumdung und Hetze verständlicherweise das grenzenlose Herumgeheule der verblendeten Cannabis-Hasser. Selbst die gute alte Einstiegsdrogen-Mär wird (noch ein letztes Mal?) aus dem Hut gezaubert. Ja, bei den Konservativen wird auf althergebrachte Traditionen eben noch Wert gelegt.

Wie Musik erklingt nun deren (mindestens fadenscheinige) Kritik über die Legalisierung in den Ohren der leidgeplagten Befürworter. Und, wie war das noch mit Musik? Ja, genau, die klingt bekifft gleich doppelt so gut. In diesem Sinne – viel Spaß mit der folgenden Zitate-Sammlung!

Was gibt´s an der Freigabe auszusetzen?

Die Legalisierung ist ein fataler Dammbruch für die Drogen- und Suchtpolitik. Das Signal, Cannabis sei geschäftsfähig und dürfe in Fachgeschäften gekauft werden, ist gefährlich. Es macht eine gefährliche Droge zum Lifestyle-Produkt.“

Daniela Ludwig, CSU

„In US-Bundesstaaten mit einer Legalisierung liegen die Konsumquoten um 30 bis 60 Prozent höher als im US-Durchschnitt. Der Jugendschutz erweist sich als Illusion.“

Rainer Thomasius

„Ich glaube, wir haben echt andere Sorgen. Ich brauche diesen Beschluss nicht. Er ist gefährlich und mindestens überflüssig.“

Hendrik Wüst, CDU

„Denn wenn etwas in der Drogenpolitik gescheitert ist, dann ist es die Verharmlosung weicher Drogen. Statt Bagatellisierung braucht es zum Schutz insbesondere der Jugendlichen auch weiterhin eine klare Absage und stattdessen eine Stärkung der Strafverfolgung und Suchtprävention.“

Dennis Gladiator, CDU

„Der illegale Handel mit billigeren Produkten wird aufblühen, denn in Apotheken können dann nur Wohlhabende ihren Bedarf decken, Kinder, Jugendliche und Geringverdiener werden weiter zum Dealer um die Ecke laufen. Die Legalisierung ist reines Wunschdenken.“

Rainer Wendt, DPG

Die Legalisierung von Cannabis ist ein gefährliches Experiment, dass die Wirkung als Einstiegsdroge verharmlost.“

Markus Blume, CSU

„Es ist unangemessen, die epidemische Notlage abzuschaffen und parallel Drogen zu legalisieren“

Markus Söder, CSU

„Die Regierung will aus Deutschland eine Kiffer-Republik machen, indem sie eine gesundheitsschädliche Droge zum Lifestyle-Produkt umwidmet.“

Mario Voigt, CDU

„Die Legalisierung von Haschisch in Deutschland ist ein sehr, sehr gefährliches Experiment. Der erste Joint führt oft in den tödlichen Teufelskreis.“

Krone.at

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Informationskrieg um Cannabis-Legalisierung geht in die heiße Phase https://highway420.de/news/informationskrieg-um-cannabis-legalisierung-geht-in-die-heisse-phase/ https://highway420.de/news/informationskrieg-um-cannabis-legalisierung-geht-in-die-heisse-phase/#comments Tue, 12 Oct 2021 14:33:26 +0000 https://highway420.de/?p=5844 Mit Beginn der Ampel-Sondierung ist die Legalisierung von Cannabis mal wieder in aller Munde. Fast schon überraschend, wie viel Platz dem Thema in den Medien freigeräumt wird, seit SPD, Grüne und FDP die Köpfe zusammenstecken und sich berechtigterweise  gute Chancen auf eine gemeinsame Regierungsbeteiligung ausrechnen dürfen. Man hätte das Thema zugunsten einer der zahlreichen anderen […]

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Mit Beginn der Ampel-Sondierung ist die Legalisierung von Cannabis mal wieder in aller Munde. Fast schon überraschend, wie viel Platz dem Thema in den Medien freigeräumt wird, seit SPD, Grüne und FDP die Köpfe zusammenstecken und sich berechtigterweise  gute Chancen auf eine gemeinsame Regierungsbeteiligung ausrechnen dürfen. Man hätte das Thema zugunsten einer der zahlreichen anderen Baustellen in der Bundespolitik auch relativ problemlos unter den Tisch fallen lassen können – tatsächlich ist momentan das Gegenteil der Fall.

Die Legalisierung ist präsent wie nie – fast meint man, sie in Form würziger Rauchschwaden bereits riechen zu können. Oder ist das doch nur der Redakteur am Nebentisch? Wie dem auch sei: Gegner einer Freigabe bekommen es nun offenbar mit der Angst zu tun und blasen zum Gegenangriff im laufenden (Des-)Informationskrieg. Daran wie schrill der ausfällt, merkt man, dass es in den kommenden Wochen in der Diskussion um Cannabis wohl ans Eingemachte gehen wird. Gerade machen zwei neu lancierte Anti-Cannabis-Artikel die Runde in den Nachrichtenredaktionen, die keinen Zweifel daran lassen sollen, dass Cannabis eben doch genau das Teufelskraut ist, zu dem es Konservative seit inzwischen 100 Jahren machen wollen.

Einer der beiden Texte berichtet über die Statements der Polizeigewerkschaften GdP und DPolG, die eine Legalisierung ablehnen. Mit altbekannten, mittlerweile hundertfach widerlegten Argumenten. Dass sich die dritte Polizei-Gewerkschaft, der Bund deutscher Kriminalbeamter (BDK), schon seit Jahren ganz klar pro Cannabisfreigabe positioniert hat, wird lieber nicht erwähnt. Beamte aus dem höheren Dienst, also diejenigen mit verbliebenem Resthirn, habenn also längst verstanden, dass das Verbot auf ganzer Linie gescheitert ist.

Der andere Artikel, den man in den nächsten Tagen wohl in zahlreichen Redaktionen wiederkäuen wird, geht dann erst so richtig in die Vollen, indem ein mehr als fragwürdiger Zusammenhang zwischen Psychose, Gewaltverbrechen und Cannabiskonsum behauptet wird. Das ist nicht wirklich weit entfernt von den unsäglichen Artikeln der 30er-Jahre, in denen von der Mörder- und Vergewaltigungsdroge Marihuana die Rede war – ja moin, haben wir wirklich schon 2021? Zählen die vielen wissenschaftlichen Erkenntnisse des letzten Jahrhunderts denn gar nichts?

Die Rückkehr der Mörderdroge

Psychiater und Mietmaul Rainer Thomasius, der traditionell überall da herumkreucht und -fleucht, wo Cannabis über alle Maßen dämonisiert werden soll, wird dem unbedarften Leser in diesem Zusammenhang einmal mehr als mahnender Experte verkauft. Der Text ist ansonsten, wie sollte es auch anders sein, ein geradezu unverschämtes Lehrstück in Sachen Rabulistik. Beispiele gefällig?

  • Der Kinder- und Jugendpsychiater Rainer Thomasius geht davon aus, dass die Fälle von paranoider Schizophrenie, bei denen die Betroffenen gewalttätig werden, selten sind. Aber: Für die Strafkammer in Hamburg sei es nun schon der dritte Fall innerhalb weniger Monate, bei dem ein Täter im Wahn zustach, um zu töten, so Koerner.“
  • „Eine Untersuchung aus Ulm habe ergeben, dass sich die Zahl der stationären Behandlungsfälle wegen psychotischer Störungen durch Cannabis-Konsum in der dortigen psychiatrischen Universitätsklinik zwischen 2011 und 2019 verachtfacht habe. «Das ist schon sehr beeindruckend», sagte Thomasius. Es sei aber auch die einzige Studie zu dem Thema, die er aus Deutschland kenne.“
  • „Polizeistatistiken aus Ländern, in denen der Cannabis-Konsum legal sei wie in einigen US-Staaten, deuteten auf eine Zunahme von Gewaltdelikten im Zusammenhang mit der Droge hin, so Thomasius. Es sei jedoch unklar, wie seriös diese Statistiken unter diesem Gesichtspunkt seien.

Ebenso dreist ist der im Cannabis-Zusammenhang mehr als fragwürdige Fokus auf mehrere Fälle psychoseinduzierter Gewalt in Hamburg, die sich 2021 schockierenderweise alle innerhalb weniger Monate ereignet hatten. Ob Cannabis im Leben der jeweiligen Täter bei den beschriebenen Verbrechen überhaupt eine Rolle gespielt hat, lässt der Artikel aber auf vielsagende Weise im Vagen. Ein sehr viel näher liegender Zusammenhang, nämlich die beispiellose, kräftezehrende Corona-Ausnahmesituation mit all ihren Kontaktverboten, Lockdowns, Ausgangssperren, Schock-Schlagzeilen und den entsprechenden Auswirkungen auf Labile oder psychisch Kranke wird vorsichtshalber gar nicht erst erwähnt.

Es bleibt zu hoffen, dass auch weniger gut informierte Menschen die unseriösen Werkzeuge, mit denen der Leser hier manipuliert werden soll, identifizieren werden und den Artikel als das abkanzeln, was er letztendlich ist: ein billiges Stück Desinformation. Helfen würde aber es natürlich auch, wenn auch weiterhin so viele vernünftige Cannabisartikel publiziert würden wie aktuell, um den Hetzern ein Stück weit den Wind aus den Segeln zu nehmen.

NEU – HIGHWAY AUF TELEGRAM: t.me/highway420de

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