Obdachlose „feiern Drogen-Party“: „Augsburger Allgemeine“ hetzt mal wieder

Dick eingepackter Obdachloser schläft auf der Straße

Ah, die gute alte „Augsburger Allgemeine“: kaum eine Lokalpostille schafft es so zuverlässig, den kritischen Cannabisenthusiasten auf die Palme zu bringen. In der Klärgrube für Textbausteine, die sich Lokaljournalismus schimpft, noch negativ aufzufallen, ist jedenfalls schon ein Kunststück. Und tatsächlich, auch die aktuelle Meldung von der „Corona-Drogen-Party im Obdachlosenheim“ macht neugierig. Welcher Abgrund aus blutverkrustetem Fixer-Besteck und frevelhafter Rock-n-Roll-Musik mag sich hinter dieser bemerkenswerten Überschrift wohl auftun? Als CSU-treuer Weißwurst-Zuzler hat man wohl schon immer vermutet, dass in den entsprechenden Heimen hinter zugezogenen Vorhängen der Love Parade Konkurrenz gemacht wird. Auf Kosten des Steuerzahlers versteht sich. Gut, dass sich die unerschrockenen Lokalreporter der „Augsburger Allgemeinen“ endlich einmal der Sache annehmen und die Öffentlichkeit aufklären.

Na ja, ganz so dramatisch, wie sich die Headline liest, hat sich der „Fall“ dann aber doch nicht entwickelt. Denn was die „Augsburger“ eine „Party“ nennt, geht anderswo noch nicht einmal als Pärchen-Abend durch. Ganze drei Seelen hielten sich in dem Zimmer auf. Dazu passt, dass sich die gefundenen „Drogen“ bei genauerem Hinsehen als geringe Menge Cannabis entpuppten. „Corona: Drei Obdachlose rauchen einen Joint in Heim-Zimmer“ – das klingt als Überschrift aber auch einfach nicht schmissig genug, oder?

Jetzt mal Spaß beiseite: warum bloß muss man inmitten einer Jahrhundertkrise unter einem derart fadenscheinigen Aufhänger Stimmung gegen die Schwächsten der Gesellschaft machen? Doch auch die Exekutive gibt sich keine Blöße: eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz für den Bewohner des Zimmers wurde bereits aufgesetzt, Geldbußen für die Missachtung des Infketionsschutzgesetzes warten zusätzlich auch noch auf seine Gäste.

Highway - Das Cannabismagazin Ausgabe 02/2021

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2 Kommentare

  1. Es wird endlich Zeit umzudenken!
    Selbst Amerika, dem wir eigentlich das Verbot von Cannabis zu „verdanken“ haben,
    hat seinen Kurs radikal geändert.
    In über 30 Staaten gibt es bereits eine
    Legalisierung und eine florierende Cannabis
    Industrie. Jede menge neuer Arbeitsplätze und Unsummen von Steuereinnahmen.
    Es wird Zeit umzudenken❗😊😎

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