US-Verband warnt vor neuem Trend: immer mehr Patienten gehen bekifft zum Zahnarzt

Fröhlicher Patient beim Zahnarzt
Der Cheese-Faktor dieses Stockfotos ist der Redaktion sehr wohl bewusst

Ein Cannabis-High kann sich in vielen Lebensbereichen verdammt gut anfühlen: wer kennt sie nicht, die herrlich albernen Lachanfälle mit Freunden, oder dieses Gefühl, wenn man die eigene Lieblingsmusik auf einmal viel nuancenreicher wahrzunehmen in der Lage ist oder aber die Fähigkeit mental „loszulassen“ und in einem spannenden Film oder Game regelrecht zu versinken. Im Cannabis-Rausch beim Zahnarzt zu sitzen scheint dagegen eine weniger offensichtliche Wahl des sogenannten „Settings“. 

Erstaunlicherweise scheinen das eine ganze Menge US-Amerikaner anders zu sehen. Die American Dental Association (ADA) veröffentlichte in einer Pressemitteilung gerade die Ergebnisse einer Untersuchung, nach der 52 % aller Zahnärzte angaben, in ihrer Praxis regelmäßig Erfahrungen mit durch Cannabis berauschten Patienten zu machen. Sich den in der Regel doch wenig erfreulichen Besuch beim Zahnarzt im Vorfeld mit einer kleinen (oder größeren) Dosis Cannabis aufzupeppen, scheint also durchaus eine gangbare Strategie sein – Stichwort Selbstmedikation. 

Gibt’s beim Zahnarzt bald Cannabis statt Lachgas?

Für unerfahrene Konsumenten dürfte das aber eher nicht anzuraten sein: wenn der Autor dieser Zeilen einmal all die Gelegenheiten in der Vergangenheit Revue passieren lässt, in der ihn die Rauschwirkung von Cannabis überforderte, fällt es schwer zu glauben, dass ausgerechnet eine Rauscherfahrung im Reich des Nerven-Schmerzes und der chromblitzenden Ängste (gemeint ist die gemeine Zahnarztpraxis) für ein besseres Behandlungs-Erlebnis sorgen soll…

Auch das Behandlungs-Ergebnis kann durch Cannabis-Konsum in negativer Weise beeinträchtigt werden, warnt die ADA. So kann es, einmal abgesehen von Paranoia-Anfällen, die oft zum vorzeitigen Abbruch der Behandlung führen, zum Beispiel zu Problemen mit der Anästhesie kommen. Cannabis statt Lachgas – das wird nicht hinhauen. Außerdem, so der Verband weiter, ließen sich die Folgen der sogenannten Munchies am Gebiss von vielen Cannabisfreunden ablesen – Karies lässt grüßen. Inwiefern hier echte Kausalitäten abgelesen werden können, scheint allerdings etwas fraglich, da es sich eben weniger um eine nach wissenschaftlichen Kriterien durchgeführte Studie als um eine simple Befragung handelt.

Die ADA sieht als Grund für den Cannabis-Trend beim Zahnarzt die immer weiter fortschreitenden Legalisierungsbestrebungen: in den Vereinigten Staaten haben mittlerweile 19 Bundesstaaten komplett legalisiert.

1 Kommentar

  1. Für die meisten Menschen ist ein Besuch beim Zahnarzt „wenig erfreulich“, manche Menschen haben eine tiefsitzende Angst vor dem Zahnarzt. Zahnärzte haben in so einem Fall fast keine Möglichkeiten den Patienten zu helfen.
    Wenn Cannabis einfacher verfügbar ist, kann das in solchen Fällen hilfreich sein.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein