„Sehr gute Argumente“ benötigt: Lauterbach will EU Cannabis-Gutachten vorlegen

Bei zwei Themen ist besondere Obacht geboten, wenn sich der umstrittene Gesundheitsminister Karl Lauterbach öffentlich äußert: Corona und Cannabis. Während sich der Fokus zum Glück immer stärker auf Letzteres verschiebt, lässt Lauterbach Stück für Stück durchblicken, dass die deutsche Legalisierung zu keinem Zeitpunkt so sicher war und ist, wie es, auch angefeuert durch vollmundige Aussagen von Ampel-Politikern, zeitweise den Anschein machte. Der neueste Stolperstein: auf einmal steht zwischen den deutschen Cannabis-Freunden und der lang ersehnten Freigabe ein ominöses Experten-Gutachten.

Nachdem der 55-Jährige in einer viel beachteten Pressekonferenz die Verantwortung für die deutsche Legalisierung auf die EU abgewälzt hatte, wurden aus den Reihen der Befürworter Fragen nach einem Plan B laut. Denn: was wenn die EU sich sperrt? Dazu hüllt sich Lauterbach in vielsagendes Schweigen, stattdessen räumt der Minister aktuell ein, dass gegenüber der Kommission jetzt „sehr gute Argumente“ gefragt seien.

Ein erstes Gespräch zwischen dem Gesundheitsminister (bzw. dessen Abgesandten) und der EU-Kommission hat allem Anschein nach bereits stattgefunden – und siehe da: auf einmal ist ein Cannabis-Gutachten darüber gefragt, wie durch die Freigabe Schwarzmärkte eingegrenzt und Konsumentenschutz gewährleistet werden könne. 

Die Erstellung eines solchen Gutachtens werde aber den bereits gesetzten Zeitplan nicht in Gefahr bringen, beschwichtigt Lauterbach. Die entsprechenden Legalisierungsgesetze sollen wie angekündigt pünktlich im nächsten Frühjahr eingebracht werden. Bisher gibt es noch keine Informationen darüber, wer als unabhängiger Gutachter in Frage kommen könnte.

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