Schon wieder: Ratten fressen hunderte Kilo Cannabis aus Asservatenkammer

Symbolbild

Aufmerksame Leser reiben sich wahrscheinlich gerade ungläubig die Augen: die Nachricht von den argentinischen Polizisten, die behaupteten, hungrige Ratten hätten gut eine halbe Tonne Cannabis aus der Asservatenkammer weggefressen, gehört zu den beknacktesten, bestgeklickten und beliebtesten News aus mittlerweile sechs Jahren Highway.

Wirklich schwer zu glauben, diese (mutmaßliche) Ausrede – und wenig überraschend verloren später einige Polizisten über die merkwürdige Angelegenheit ihre Jobs. Nicht, dass es unbedingt nötig gewesen wäre, aber in der Zwischenzeit hatten Wissenschaftler mithilfe diverser Experimente nachgewiesen, dass Cannabis gar nicht auf dem Speiseplan von Mäusen, Ratten und anderen Nagern steht. Und selbst wenn, wären sie nur schwerlich dazu in der Lage gewesen, eine halbe Tonne restlos zu verputzen. Die Zeichen standen also schon immer schwer auf Bullshit, der von den lateinamerikanischen Beamten da verzapft wurde.

All das hält indische Kollegen aus dem nordindischen Mathura aktuell allerdings nicht davon ab, sich vor Gericht mit derselben Geschichte zu verteidigen. Richtig gehört: nachdem also erneut Marihuana aus einer Asservatenkammer verschwunden ist, sollen mal wieder die vielgeächteten Nager die alleinige Schuld tragen. Zwischen 200 und 581 Kilogramm Weed (die Angaben variieren je nach Quelle) sollen die nimmersatten Quälgeister diesmal verschmaust haben. Dass es sich bei dem Material um wichtige Beweismittel im Kampf geben den Drogenhandel gehandelt haben soll, macht die Sache natürlich nicht besser.

„Ratten sind winzige Tiere und haben keine Angst vor der Polizei. Es ist schwierig, das Rauschgift vor ihnen zu schützen“: gegenüber der britischen BBC zeigte der zuständige Richter Verständnis für die betroffene Polizeistation und gab an, dass Ratten einfach zu klein seien und zu wenig Respekt vor der Polizei hätten – mithin zu furchtlos seien – sodass es schwer sei, ihrer habhaft zu werden. Auch fehle es der Polizei an Kenntnissen über die Schädlingsbekämpfung…

Wer sich jetzt fragend an den Kopf packt – nein, es handelt sich nicht um einen verspäteten Aprilscherz, sondern bloß um den ganz normalen internationalen Cannabis-Wahnsinn im Jahr 2022.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein