Neuer THC-Grenzwert: ist bald endlich Schluss mit dem Führerschein-Krampf?

Mann hält Joint in die Kamera
Mann hält Joint in die Kamera

Inzwischen sollte auch der letzte Pessimist mitbekommen haben, dass es die deutsche Regierung wirklich ernst meint mit der Cannabis-Legalisierung. Nachdem schon einige hochrangige Bundestagsabgeordnete Flagge für das Projekt gezeigt haben, zeigt auch eine aktuelle Meldung, vielleicht mehr als jede andere, dass in Sachen Cannabis in Deutschland endlich ein Umdenken stattfindet.

Der Deutsche Verkehrsgerichtstag (VGT), eine jährlich stattfindende Konferenz für Straßenverkehrsrecht mit großem Einfluss auf die Politik generell und auch auf die Gestaltung von Gesetzen im Einzelnen, ändert doch tatsächlich seine Meinung beim Thema Cannabis und Führerschein.

Genauer heißt es, dass den aktuell noch geltenden THC-Grenzwert gar keinen Rückschluss auf die Fahrtauglichkeit zuließen – weil sie von Anfang an viel zu niedrig angesetzt wurden. Ja, da schau her! Eine Verschlechterung der Fahrtüchtigkeit ließe sich anhand der gängigen Gaga-Grenzwerte gar nicht feststellen und sei wissenschaftlich nicht zu begründen. Alter Verwalter! Und das alles hat sich jetzt also schlagartig geändert, seit in Deutschland ernsthaft über die Freigabe diskutiert wird? Oder wusste man es doch schon immer besser und wollte bloß die Leute vom Kiffen abhalten?

Inzwischen wurde halt der große Schalter umgelegt und auch wenn noch keine neuer THC-Grenzwert kommuniziert wurde: Legalisierung ist auf einmal Mainstream und viele Fragen müssen jetzt sukzessive neu gestellt werden – es soll uns nur allzu recht sein. Doch wie man sich jetzt wohl fühlen mag, wenn man noch vor ein paar Wochen den Lappen wegen eines am Vortag gerauchten Joints verloren hat?

Interessanterweise zeigen ja einige nordamerikanische Studien sogar, dass die Zahl der Autounfälle nach der Legalisierung trotz weitaus toleranterem THC-Grenzwert durchaus zurückgehen kann. Auch wenn der Trend wohl eher mit dem Verzicht aufs Auto zu tun hat, als mit fahrerischen Fähigkeiten (oder vielleicht doch?). Die Leute machen es sich halt einfach mit einem Köpfchen zuhause gemütlich. Da könnten wir uns ja glatt noch mehr Alkoholsünder am Steuer leisten als eh schon, ohne dass das Gesundheitssystem überlastet…

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