Studie: mehr als 10 % der älteren Amerikaner haben im letzten Jahr Cannabis konsumiert

Vier ältere Damen rauchen einen Joint

Eine kürzlich von Forschern der Universität von Michigan durchgeführte Studie untersuchte die Cannabiskonsumgewohnheiten von älteren Erwachsenen in den Vereinigten Staaten im Alter von 50 bis 80 Jahren. Nach der Analyse von Umfragedaten aus der National Poll on Healthy Aging fanden die Forscher heraus, dass 12,1 % der Personen in dieser Altersgruppe angaben, im vergangenen Jahr Cannabis konsumiert zu haben. Bemerkenswert ist, dass von denjenigen, die den Cannabiskonsum zugaben, 34,2 % an vier oder mehr Tagen pro Woche Cannabisprodukte konsumierten. Die Studien-Ergebnisse deuten darauf hin, dass mehr als einer von zehn Erwachsenen im Alter von 50 bis 80 Jahren im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie zu Cannabis griff, wobei ein erheblicher Teil von ihnen es daraufhin häufig konsumierte.

Cannabis im Alter boomt

Die Legalisierungs-Organisation NORML merkt an, dass der steigende Prozentsatz älterer Erwachsener, die Cannabis als eine praktikable Option in ihrem Alter betrachten, nicht überraschend ist. Viele ältere Menschen greifen zu Cannabis, um chronische Schmerzen, Angstzustände, unruhigen Schlaf und andere altersbedingte Beschwerden zu lindern, da sie es als praktische und potenziell sicherere Alternative zu verschreibungspflichtigen Medikamenten mit schwerwiegenden Nebenwirkungen betrachten.

Der Trend des Cannabis-Konsums im Alter steigt in den USA seit Jahren an. Laut einer Umfrage hat sich der Anteil der über 65-jährigen Amerikaner, die Marihuana konsumiert haben, von 11 % im Jahr 2009 auf 32 % im Jahr 2019 fast verdreifacht. Im Jahr 2021 erreichte der Cannabiskonsum unter älteren Erwachsenen die stolze Hausnummer von 35 %.

Die konservativen Legalisierung-Gegner, die hierzulande einfach nicht müde werden, die Litanei von den ach so gefährdeten Jugendlichen anzustimmen, sollten vielleicht mal einen Blick auf diese Daten werfen. Denn dann würden sie erkennen, dass eine Legalisierung allerhöchstens zu einem sporadischen (Neugier-) Peak minderjähriger Konsumenten führt – wenn überhaupt. Auf Dauer wirklich betroffen ist, wie die US-Studie (und andere zuvor) erneut nahe legt, eine ganz andere demographische Schicht.

Vielleicht fällt Söder und Konsorten dann ja brühwarm ein, dass die Hirnentwicklung doch nicht mit 25, sondern erst mit 83 Jahren abgeschlossen ist.

2 Kommentare

  1. Irgendwie habe ich mittlerweile den Eindruck, dass die Amis uns in Bezug auf Cannabis meilenweit voraus sind. Glückliche alte Leute haben sie anscheinend auch mehr als Deutschland. In Dummland würden sie sehr gerne auch die Alten wegsperren, wenn sie Cannabis und nicht den doof- und krankmachenden Alk konsumieren würden. Ätzend. Erbärmlich: BAYERN speziell. Um mich etwas gewählt auszudrücken. Auch wenn es mir schwer fällt.

  2. Ob es wirklich deutlich mehr „neue“ Konsumenten geworden sind, ist fraglich:

    Leute, die sich während der Prohibition versteckt haben, trauen sich mit der Liberalisierung jetzt deutlich mehr in der Öffentlichkeit zu zeigen. Es werden dadurch jedenfalls wahrscheinlich nicht wirklich viel mehr „Neue“ Konsumenten, sondern „Alte“ vermehrt sichtbarer!

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