
Klar, wenn der eigene Grow von der Polizei ausgehoben wird, dann ist das natürlich höchst ärgerlich. Wenn aber nicht die eigenen vier Wände, sondern eine Wohngemeinschaft der betroffene Ort des illegalen Geschehens ist, dann wird´s schnell unübersichtlich. Die Polizei muss dann zwangsläufig ausklamüsern: wer kümmerte sich nur aushilfsweise um die Pflanzen, wer dagegen ist der Hauptverantwortliche?
Die vier Bewohner einer WG in Bad Gögging befinden sich seit vergangenem Montag genau in besagtem Schlammassel. Wegen eines lautstarken Streits waren Polizeibeamte zur betroffenen Wohnung gerufen worden. Im Inneren fanden sie 1,2 Kilogramm Marihuana, mehrere Cannabispflanzen, das dazugehörige Aufzuchts-Equipment sowie eine angeblich größere Menge Bargeld. Weil sich die Verantwortungsverhältnisse naturgemäß nicht auf die Schnelle entwirren ließen, wurden alle vier Mitbewohner (zwischen 25 und 27 Jahren) festgenommen, dem Amtsgericht vorgeführt und daraufhin bis auf Weiteres in Untersuchungshaft gesteckt. Besonders bitter: der Anruf mit dem die Beamten eingangs über den Streit benachrichtigt wurde, wurde von einer Bewohnerin der Cannabis-WG getätigt.
Einen lesenswerten Beitrag mit vielen Beispielen der WG-Problematik hat übrigens unser Experte Rechtsanwalt Steffen Dietrich erarbeitet. Cannabisaffine WG-Bewohner können sich hier zur entsprechenden Rechtslage informieren.
ePaper not found