Endlich: UNO reklassifiziert Cannabis als ungefährlichere Droge

Gestern wurde ein weiterer riesiger Erfolg für Cannabis, CBD und alle legalen Unternehmen in diesem Bereich weltweit vermeldet: die Vereinten Nationen (UNO) stufen Cannabis nicht mehr als hochriskantes Betäubungsmittel der höchsten Stufe (Stufe IV, die restriktivste Kategorie: gefährliche Substanzen mit geringem medizinischen Wert) ein, sondern als Substanz der Stufe I (Missbrauchsgefahr ist zwar gegeben, aber auch hohes medizinisches Potenzial).

Das ist schon die zweite hervorragende wie außergewöhnliche Nachricht für alle Cannabisbefürworter von höchster Stelle innerhalb weniger Tage: erst Ende November entschied der Europäische Gerichtshof, dass CBD kein Betäubungsmittel ist und somit unter die Novel-Food-Verordnung fällt. Eine Entscheidung, die für Erleichterung und ordentliche Rückenwind in der jungen CBD-Branche Europas führte.

Und jetzt haben auch noch die Vereinten Nationen Cannabis neu klassifiziert – ein Schritt, der seit vielen Jahren überfällig war und in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden kann. Dass dieser Schritt längst überfällig war ist übrigens nicht die private Meinung der Highway-Redaktion, sondern auch die von Wissenschaftlern weltweit und seit Februar 2019 auch die offizielle Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Bei der Abstimmung der Suchtstoffkommission mit Sitz in Wien wurden nun diese Woche also eine ganze Reihe von Empfehlungen der WHO zur Neuklassifizierung von Cannabis und seinen Derivaten berücksichtigt. Vor allem aber wurde Cannabis endlich reklassifiziert und wird nicht mehr im Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel von 1961 in der höchsten Stufe IV geführt. Die bisherige Einstufung behauptete sogar, Cannabis wäre gefährlicher als Fentanyl oder Kokain, die – wie ab sofort auch Cannabis – in der zweithöchsten Stufe, Stufe I, gelistet werden.

 Die Neueinstufung wurde mit 27 zu 25 Stimmen beschlossen, bei einer Enthaltung der Ukraine. Die Vereinigten Staaten von Amerika und viele europäische Länder stimmten dafür, während beispielsweise Ägypten, Nigeria, Pakistan, Russland und China dagegen stimmten. China kündigte unmittelbar nach der Entscheidung an, sich im eigenen Land nicht an diese halten und Cannabis weiter streng verfolgen und kontrollieren zu wollen.

Die „New York Times“ berichtet, dass Experten keine direkten Auswirkungen auf die Lockerung der internationalen Gesetze erwarten, da die Regierungen nach wie vor das letzte Wort haben (so legalisierte Kanada auch etwa vor wenigen Jahren Cannabis entgegen des Einheitsabkommens von 1961). Aber viele Länder orientieren sich an globalen Konventionen, und die Reklassifizierung durch die Vereinten Nationen und die Anerkennung des medizinischen Nutzens von Cannabis ist ein Sieg für alle Kämpfer für eine moderne Drogenpolitik – und nicht etwa eine von 1961. Dies bedeutet mittelfristig, dass mit einem großen Boost und Unterstützung für die medizinische Cannabisforschung sowie Legalisierungsbemühungen auf der ganzen Welt gerechnet werden kann.

Übrigens sprechen sich die UNO und die WHO seit 2017 öffentlich dafür aus, jegliche Strafverfolgung von Drogenkonsumenten einzustellen, da durch die Strafverfolgung von Drogenkonsumenten ausschließlich negative Folgen für die Gesundheit der Betroffenen entstehen, statt dass ihnen damit geholfen würde.

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