Drogenbeauftragter nennt Cannabis-Legalisierung „dringend notwendig“

Bei vielen Cannabisfreunden hat legalisierungstechnisch vorerst Ernüchterung Einzug gehalten. Aus der Politik kommt zu dem Thema sowieso nur noch vages Geblubber, so die Wahrnehmung vieler eingefleischter Befürworter. Kein fester Zeitplan, keine Details zu den geplanten Einzel-Regeln und soll es dann doch mal konkret werden, wird schnell auf die vorrangigen Drängnisse der laufenden Corona-Pandemie verwiesen. Und auch abgesehen davon scheint so ziemlich alles andere gerade wichtiger zu sein, so die persönliche Gefühlslage vieler. Ausgerechnet jetzt, da in Deutschland seit Ewigkeiten mal wieder ein Drogenbeauftragter Cannabis wohlgesonnen gegenüber steht, könnten Teile der Hanfbranche misstrauischer nicht sein.

Aber gut, vielleicht waren bei dem ein oder anderen die Erwartungen auch einfach überzogen. Das Thema Cannabis hat außerhalb der eigenen Blase halt nicht unbedingt den Stellenwert, den sich Zugehörige der Szene so vorstellen. Die allzu verständliche Ungeduld angesichts jahrzehntelanger, schmerzhafter Repression und Diskriminierung hat sicher ihren Teil dazu beigetragen, die Fronten einmal mehr zu verhärten. Dazu spielt natürlich die Gerüchteküche verrückt: von angeblich geplanten THC-Obergrenzen von 13 Prozent bis hin zum erzwungenem Arztgespräch vor jedem legalen Zehner-Kauf drehen die Spekulationen frei.

Drogenbeauftragter klar pro Cannabis

„Es ist ein wichtiger Teil des Koalitionsvertrags, auch in der öffentlichen Debatte. Ich halte es für dringend notwendig“ – ob deutliche Absichtsbekundungen wie diese, die Burkhard Blienert gerade in einem Interview mit RP-Online äußert, helfen werden, die Lage ein wenig zu entzerren, darf bezweifelt werden. Denn so richtig in die Tiefe des Themas geht es leider mal wieder nicht.

Immerhin stellt der Drogenbeauftragte der Bundesregierung einmal mehr klar: die Cannabis-Legalisierung wird kommen. Noch innerhalb dieser Legislaturperiode. Punkt. „Wir stehen am Anfang eines wirklichen Paradigmenwechsels. Dass das dauert und gründlich vorbereitet werden muss, sollte klar sein. Was ich sagen kann ist: wir sind auf dem Weg, erste Vorbereitungen laufen“, so der 55-Jährige außerdem. Zweifel am Willen zu einer generellen Umsetzung der Cannabis-Legalisierung sind demnach offenbar nicht wirklich angebracht – dafür aber wohl umso mehr Geduld…

1 Kommentar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein