Cannabis-Legalisierung: mit oder ohne Eigenanbau?

Wappa-Stecklinge von Paradise Seeds

Es handelt sich um eine der drängendsten Fragen seit die Legalisierung durch die Ampel-Regierung beschlossen wurde. Neben dem überaus großen Interesse an den Regelungen bezüglich legalen Verkaufsstellen, ist es vor allem der Cannabis-Eigenanbau, der den Cannabisfreunden unter den Nägeln brennt. Wird er erlaubt sein und wenn ja, in welchem Maße? Es gibt zwar nach wie vor keine endgültige Antwort in Form eines Legalisierungs-Gesetzes – die Prioritäten liegen gerade woanders – aber immerhin mehren sich die Stimmen aus den Reihen der Koalitionsparteien, die dem Thema offenbar positiv gegenüberstehen.

Dass die Grünen viel davon halten, sich selbst ein paar Pflänzchen auf dem heimischen Balkon zu ziehen, dürfte keinen überraschen – immerhin ist der Eigenanbau ein klarer Bestandteil ihres „Cannabis-Kontrollgesetzes“. Ginge es in Sachen Cannabis ausschließlich nach ihrer Nase, würde es beim Thema Selbstversorgung bestimmt keinerlei Klärungsbedarf geben.

Schwerer mit dem Cannabis-Eigenanbau tun sich dagegen SPD und FDP. Die „alte Tante“ dürfte wohl vor allem deshalb skeptisch sein, weil ihr die Legalisierung im Grunde gar nicht so wichtig ist. Überhaupt wirkt sie in der ganzen „Cannabis-Sache“ wie ein Getriebener von Grünen und FDP – 100 % dahinter scheint sie jedenfalls nicht zu stehen, auch wenn der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert sich große Mühe gibt, es anders aussehen und klingen zu lassen. Doch leider kommen auch von ihm keine konkreten Töne zur Frage.

Zum Knackpunkt entwickelt sich die FDP. Einerseits eine treibende Kraft in Sachen reguliertem Cannabis-Markt, jedoch zögerlich, wenn es um den Eigenanbau geht. Hat da jemand Angst vor geminderten Profiten? Schön, dass sich nun aber wenigstens die drogenpolitische Sprecherin der Partei, Kristine Lütke im Interview mit dem DHV positiv äußert: sie sei für die Möglichkeit Cannabis-Eigenanbau zu betreiben. Doch denken ihre auch Parteikollegen so?

Aber solange der für die Legalisierung zuständige Bundesminister, Gesundheitsminister Karl Lauterbach, sich weiterhin so gar nicht zum Thema, noch nicht einmal zum Projekt Legalisierung im Allgemeinen, äußert, wird man den Eigenanbau wohl erst einmal auf die lange Bank schieben müssen. Andererseits: vielleicht reicht schon ein Markus-Lanz-Spezial zum Thema Cannabis, damit sich Lauterbach endlich des Themas annimmt?

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