Cannabis-Anbau: Trotz geplanter Millionen-Umsätze nur Bewährung für Ex-Offizier

Cannabis wächst aus Bundeswehr-Stiefeln

Milde Strafe für ehemaligen Bundeswehr-Offizier: Trotz einer aktiven Cannabisplantage im Ort Burladingen, die über einen verdeckten Ermittler ausgemacht werden konnte, bekam der Betreiber nun bloß eine Bewährungsstrafe. Der Betreiber, dies ist ein 56-jähriger ehemaliger Fachoffizier für Elektrotechnik, der 2011 zum ersten Mal einen Joint rauchte und sogleich beschloss, mit dem Anbau von Marihuana sein Geld zu verdienen. Ein erster Versuch wurde von seiner Ex-Frau entdeckt, die ihn sogleich anzeigte. Dennoch – und auch obwohl er einen Beruf ausübte, der ihm monatlich 2.200 Euro netto einbrachte – war ihm dies (nach eigenen Aussagen vor Gericht!) nicht genug Geld: „Ich bin halt ein Unternehmertyp“, zitiert ihn der „Schwarzwälder Bote“.

Ein Unternehmertyp mag er vielleicht sein, allerdings kein Drogenhändlertyp – und so war sein erster Großkunde, den er auftrieb auch gleich ein verdeckter Ermittler des Landeskriminalamts Mecklenburg-Vorpommern. Ergebnis: Beschlagnahmung von 130 Pflanzen, Anzucht- und Deal-Equipment und das Auffinden von Berechnungen, wie der Angeklagte in den nächsten Jahren über eine Million Euro zu erwirtschaften gedachte.

Das Urteil des Hechinger Amtsgericht: Ein Jahr und zehn Monate Gefängnis auf Bewährung und 5.000 Euro Geldstrafe. Das grenzt bei den Vorwürfen schon fast an einen Freispruch, vor allem wenn man diesen Fall beispielsweise mit dem des 24-jährigen Polizisten aus Flensburg vergleicht, der für eine geplante Cannabisplantage, die niemals in die Tat umgesetzt wurde, und nur aufgrund von Umsatzkalkulationen für diese zu 15 Monaten Haft verurteilt wurde – ohne Bewährung (Highway berichtete).

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