Tipps zum Trocknen und Aushärten von Cannabis- und CBD-Blüten

Ernte von Cannabis

Bei derart großem Fokus auf die Sämling-, Wachstums- und Blütephase im Cannabisanbau übersieht man leicht zwei ebenso wichtige Stadien – das Trocknen und das Curen, letzteres gelegentlich auch Aushärten genannt. Wenn die Buds nicht richtig trocknen, wird es ihnen nicht nur an Geschmack fehlen, es wird auch ein enttäuschendes High bewirken.

All diejenigen, die noch nie über die Bedeutung des Trocknens und Curens oder Aushärtens nachgedacht haben oder keine Vorstellung davon haben, wie dies am besten geht, können im Folgenden alle nötigen Informationen finden.

Worum geht es beim Trocknen und Curen/Aushärten?

Bevor wir uns den fünf praktischen Tipps zum Trocknen und Curen zuwenden, ist es zunächst hilfreich, die Unterschiede zwischen diesen beiden entscheidenden Prozessen zu verdeutlichen. Obwohl sie sich im Prinzip einander ähneln, erweisen sich die feinen Unterschiede als von unschätzbarem Wert, wenn man eine eigene Pflanze anbauen will.

Trocknen

Das Trocknen findet unmittelbar nach der Ernte statt. Es hilft dabei, oberflächliche Feuchtigkeit aus den Blüten zu entfernen und beschleunigt den Abbau von Pflanzenstoffen wie Chlorophyll. Chlorophyll mag für die Photosynthese entscheidend sein, wird aber nach der Ernte nicht mehr benötigt und führt nur dazu, den Buds einen kratzigen Geschmack zu verleihen.

Curen/Aushärten

Die Aushärtung findet nach der Trocknung statt und führt die Beseitigung der Feuchtigkeit aus den Blüten fort. Das Ziel dabei ist, den idealen Punkt (die „Cure Zone“) zwischen leicht feucht und knochentrocken zu treffen. Dadurch verbessert man nicht nur den Geschmack der Buds, sondern auch deren Potenz!

Was ist beim Trocknen und Aushärten von Cannabis- und CBD-Blüten wichtig?

Die Trocknung und Aushärtung sind aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung. Vor allem verbessern sie die folgenden Aspekte:

• Geschmack: Ordentliches Trocknen und Curen verbessert das Geschmacksprofil der Blüten.

• Potenz: Ausgehärtete Buds haben einen höheren Cannabinoid-Gehalt, einschließlich THC und CBD.

• Raucherfahrung: Beim Trocknen werden unangenehme Pflanzenchemikalien entfernt, woraus ein weicherer Rauch hervorgeht.

• Langlebigkeit der Blüten: Dank der Entfernung von Zucker und Stärke bleiben die Blüten länger haltbar, wenn sie getrocknet und ausgehärtet werden.

5 Tipps für erfolgreiches Trocknen und Curen/Aushärten von Cannabis

Nachdem nun die Bedeutung des Trocknens und Aushärtens von Cannabis bekannt ist, ist es an der Zeit, zu unseren fünf wichtigsten Tipps zu diesem Thema überzugehen.

1. Überwachung der Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Die Aufrechterhaltung der korrekten Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist für den Trocknungs- und Aushärtungsprozess essentiell. Wenn die Temperatur zu hoch ist, werden die Blüten zu schnell trocknen und brüchig, während eine schlechte Feuchtigkeitskontrolle die Buds feucht und matschig machen kann.

• Die optimale Temperatur zum Trocknen und Curen liegt bei rund 20° C.

• Die optimale Luftfeuchtigkeit zum Trocknen liegt bei etwa 50 % relativer Luftfeuchtigkeit, während sie beim Aushärten etwas erhöht werden muss (60 bis 65 %).

2. Die Trocknung und Aushärtung nicht verkomplizieren

Der unkomplizierteste Ansatz macht das Leben nicht nur leichter, sondern liefert in der Regel auch die besten Ergebnisse. Zum Trocknen hängt man die geernteten Äste einfach auf einen Kleiderbügel ins Growzelt und lässt sie unter den oben angegebenen Bedingungen bis zu einer Woche hängen.

Zum Aushärten eignet sich jedes beliebige Glas, vorausgesetzt, dass es luftdicht ist. Falls kein dunkler Platz zur Verfügung steht, an dem die mit Blüten befüllten Gläser gelagert werden können, sollte man sich für einen undurchsichtigen Behälter statt ein typisches Einmachglas entscheiden. Solange die Blüten übermäßiger Hitze, Licht und Luft fernbleiben, werden sie gut aushärten.

3. Investition in Humidity Packs

Feuchtigkeitspakete („Humidity Packs“) sind die wichtigste Investition, die ein Grower nur tätigen kann. Wenn die Buds zu sehr austrocknen, kann man sie noch retten, indem man ein Feuchtigkeitspaket in das Glas zu den Blüten gibt und es ein paar Tage lang dort lässt. Dasselbe gilt für den Fall, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist und die Buds noch immer feucht sind. Kurz gesagt, Feuchtigkeitspäckchen sind einfach, effektiv und sollten ein ständiger Begleiter der Buds sein.

4. Länger ist besser

Die Trocknung sollte nur fünf bis zehn Tage dauern (abhängig von den Bedingungen), aber in puncto Aushärten bedeutet länger besser. Man sollte die Blüten mindestens zwei bis vier Wochen zum Curen in ihrem Behälter lassen. Wenn man sie länger darin lässt, werden sie jedoch nicht an Potenz verlieren.

Stattdessen können sich Geschmack und Potenz sogar weiter verbessern, wobei einige Grower ihre Buds tatsächlich bis zu sechs Monate lang aushärten lassen! Es sollte nur sichergestellt werden, dass man die Gläser einmal wöchentlich öffnet, um Luft reinzulassen.

5. Keine Sorge, falls die Buds kleiner werden

Die Blüten werden zwischen dem ersten Erntetag und dem finalen Tag der Aushärtung dramatisch kleiner werden! Dies ist jedoch vollkommen normal, sodass man sich keine Sorgen machen muss. Die Blüten erscheinen vorher nur so groß, da sie überschüssige Feuchtigkeit und Pflanzenchemikalien enthalten. In einigen Fällen kann deren Beseitigung die Größe der Buds bis zu halbieren.

Das waren unsere fünf essentiellen Tipps, wie man sicherstellt, dass mittels ordentlicher Trocknung und Aushärtung das meiste aus Cannabis- und CBD-Blüten herausgeholt wird. Wie bei allem, was mit Cannabis zu tun hat, ist das Trocknen und Aushärten eine Fertigkeit, die man in der Praxis durchführen muss, um sie beherrschen zu lernen, und über die es immer noch mehr zu wissen gibt.

Auf jeden Fall sollte man sich nicht von der zusätzlichen Zeit abschrecken lassen, die für das Trocknen und Curen benötigt wird. Auch wenn man auf die fertigen Blüten einige Wochen (oder Monate) warten muss, werden der finale Geschmack, die Potenz und das Raucherlebnis dies mehr als wettmachen.

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