Verfahren wegen Mordes auf als Straußenfarm getarnter unterirdischer Cannabisfarm eingestellt

Dieser Fall ist gerade für deutsche Verhältnisse mehr als außergewöhnlich und bietet eigentlich alles für ein gutes Crime-Drama-Drehbuch. Vor den Toren Wuppertals, auf einer Straußenfarm in Sprockhövel, wurde bis 2013 eine unterirdische Cannabisplantage betrieben – und beileibe kein Hobby-Projekt: Auf dem 22.000 Quadratmeter großen Grundstück wurden acht Seecontainer unterirdisch vergraben und mit Cannabispflanzen ausgestattet. Beim Zugriff durch die Polizei im April 2013 wurden zum damaligen Zeitpunkt über 2.000 Pflanzen entdeckt.

Betreiber der beiden Farmen (der legalen Straußenfarm und der illegalen Marihuanafarm) waren ein 39-jähriger Ex-Polizist und ein 47 Jahre alter Mann aus Sprockhövel. Der Ex-Polizist wurde bereits 2013 wegen der Cannabiszucht (und dem Besitz einer halbautomatischen Kurzwaffe) zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und acht Monaten verurteilt. Schon früher war er zu sechs Jahren Haft verurteilt worden – wegen Vergewaltigung.

Doch dies soll laut Essener Staatsanwaltschaft nicht sein schlimmstes Verbrechen gewesen sein: Denn schon seit 2013 wird gegen den Ex-Polizisten wegen Mordes ermittelt – und zwar an seinem Kollegen und Mitbetreiber der unterirdischen Cannabisaufzucht. Denn der 47-Jährige ist verschwunden. Der Ex-Polizist sagte aus, er habe sich nach Südafrika abgesetzt, doch die Anklage geht davon aus, dass der 39-Jährige seinen Kollegen getötet, zerteilt und auf dem riesigen Gelände der Straußenfarm vergraben habe (so berichtete er es auch einem Zellengenossen). Über 1.000 Kubikmeter wurden seitdem durchsiebt, es wurden auch menschliche Knochen gefunden, die stammen aber nicht von dem Vermissten und können auch nicht zugeordnet werden.

Wie die Nachrichtenseite „lokalkompass.de“ heute berichtete, wurde das Verfahren wegen Mordes gegen den Ex-Polizisten nun eingestellt, da sich die Beweise nicht erhärten ließen. Durch die Einstellung hat die Staatsanwaltschaft zudem die Möglichkeit, erneut Anklage zu erheben, wenn sich neue Beweise finden lassen.

Im untenstehenden Video gibt es einige Einblicke in die Leichen-Sucharbeiten der Polizei aus dem Jahr 2014.

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