UNO-Beschluss: Kippt das weltweite Cannabisverbot schon 2019?

Viele politische Entscheidungen passieren im Verborgenen und manchmal bekommt man davon gar nichts mit. Auch im Cannabis-Bereich könnte sich bald Grundlegendes ändern – und das mehr oder weniger von der Weltöffentlichkeit unbemerkt. Anfang Dezember tagt die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen (UNO) in Wien. Bei dieser dreitägigen Sitzung erhält die Kommission die neuen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über den therapeutischen Wert und mögliche Schäden im Zusammenhang mit Cannabis und Cannabisprodukten. Es darf davon ausgegangen werden, dass die WHO ein Ende der weltweiten Verbotspolitik empfiehlt. Eine solche Empfehlung könnte schon in der ersten Jahreshälfte 2019 von der UNO umgesetzt werden, sodass das Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel angepasst würde. Dieser Vertrag schreibt den 186 Unterzeichnerstaaten seit 1961 unter anderem vor, dass sie Cannabis verbieten müssen.

Jedoch hat sich durch die Legalisierungen, etwa in den USA und Kanada gezeigt, dass die Staaten sich ohne jede Konsequenzen darüber hinwegsetzen können – wenn sie es denn nur wollen. Aber in der Regel ist das Gegenteil der Fall. Wie das Beispiel der deutschen Drogenbeauftragten Mortler zeigt, versteckt man sich lieber hinter den sinnlosen Vereinbarungen. Statt zumindest über Gesetzeslockerungen nachzudenken, äußert sich Frau Mortler lieber so: „Wir halten uns an die Konventionen, die wir 1961 schon unterschrieben haben.“ Konsequent wäre dann also, im Falle einer Streichung dieser Konventionen durch die UNO, anschließend sofort Cannabis freizugeben. Wir sind gespannt, was das neue Jahr zu bieten hat.

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