Schweiz: leichterer Zugang zu medizinischem Cannabis geplant

Angesichts des CBD-Booms in der Schweiz kann man leicht übersehen, dass bei den Eidgenossen in puncto medizinischem Cannabis noch einiges im Argen liegt. Will heißen, dass man eine besondere Ausnahmegenehmigung des Bundesamts für Gesundheit benötigt, um es zu nutzen. Die wird nur bei besonders schweren Erkrankungen wie Krebs oder Multipler Sklerose (MS) erteilt, nur wessen Lebensqualität schwer beeinträchtigt ist, bekommt die Chance, Cannabis zu medizinischen Zwecken einzunehmen. Und auch nur dann, wenn andere Therapien keine Wirkung geszeigt haben oder aus anderen Gründen unmöglich sind. Dementsprechend konnten sich bisher nur etwa 3.000 Patienten mit ihrem Antrag durchsetzen.

Doch in den letzten Jahren ist das Interesse (und da kommt auch wieder der CBD-Boom ins Spiel) an den Sonderbewilligungen konstant angestiegen. Das hat durchaus auch etwas damit zu tun, dass Cannabis, wenn auch nur THC-armes, in der Schweiz eben in aller Munde ist. Selbst in Supermärkten wie Lidl sind CBD-Produkte und -Blüten inzwischen ein ganz normaler Anblick geworden. Das baut natürlich Berührungsängste ab und schafft Akzeptanz.

Sicher hat auch der Blick nach Deutschland und sein 2017 in Kraft getretenes Medizin-Gesetz mit dazu beigetragen, dass die Schweizer Regierung nun konkrete Schritte einleitet, um den Zugang zu Cannabismedizin zu erleichtern. Die alten Regelungen seien mittlerweile veraltet und entsprächen nicht mehr dem aktuellen Forschungsstand, teilte das Bundesamt für Gesundheit mit. Wie in der Bundesrepublik werden die Krankenkassen allerdings nicht verpflichtet sein, für die Behandlung mit Cannabis zu zahlen.

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