Neue Werte in Europa: THC-Gehalt für Nutzhanf wieder bei 0,3 %

Hanffeld im Sonnenschein

Der Rat der EU hat gestern einen Vorschlag des Parlaments angenommen, wonach der THC-Höchstgehalt für Nutzhanf auf dem Feld von 0,2 Prozent auf 0,3 Prozent steigt. Das bedeutet unter anderem, dass der THC-Höchstgehalt für Nutzhanf auf dem Feld wieder von 0,2 auf 0,3 % steigt.

Die neue Agrarpolitik, die am 1. Januar 2023 in Kraft tritt, räumt den Landwirten die Möglichkeit ein, Direktzahlungen für Hanfsorten zu erhalten, die im EU-Katalog eingetragen sind und einen THC-Gehalt von höchstens 0,3 % aufweisen. Diese Änderung führt zu einer potenziellen Erweiterung der Zahl der im EU-Katalog zugelassenen Hanfsorten.

Der Wert von 0,3 % gilt allerdings nur für den Fall, dass Landwirte Direktzahlungen erhalten wollen. In Europa ist es weiterhin möglich, auf dem Feld Hanf mit einem THC-Gehalt von mehr als 0,3 % anzubauen, sofern dies nach nationalen Vorschriften zulässig ist. In Italien liegt der zulässige Grenzwert beispielsweise bei 0,6 %, in Tschechien bei 1,0 %.

Neuer THC-Gehalt für Hanf in Höhe von 0,3 %: Stimmen

Daniel Kruse, Hanfpionier und Präsident der European Industrial Hemp Association (EIHA) sagt dazu:

„Ich habe über ein Jahrzehnt für diesen Moment gekämpft. Mein Dank geht an unser hervorragendes Team in Brüssel für die erfolgreiche Umsetzung. Dies ist ein großer Tag für den Hanfsektor und für eine grünere Zukunft in Europa. Im internationalen Vergleich sind 0,3 % immer noch ein niedriger Grenzwert. Die Schweiz, im Herzen Europas, und auch andere EU-Länder arbeiten bereits mit höheren Grenzwerten, um Marihuana von Industriehanf zu unterscheiden. Wissenschaftliche Studien und langjährige Erfahrungen belegen, dass höhere Grenzwerte absolut kein Sicherheitsrisiko darstellen.

Endlich legt die EU den Grundstein für einen wachsenden, grünen und nachhaltigen Industriehanfsektor in der gesamten Union. Das ist die Chance, im weltweiten Wettbewerb wieder gleiche Ausgangsbedingungen zu schaffen. Jetzt wird der EU-Hanfmarkt einen starken Impuls erfahren, um mit der internationalen Konkurrenz gleichzuziehen.“

Lorenza Romanese, Geschäftsführerin der EIHA:

„Ich bin stolz auf das, was wir heute erreicht haben. Wir haben hart gearbeitet, um sicherzustellen, dass Hanf in der Gemeinsamen Agrarpolitik die Anerkennung erhält, die er verdient. Ich würde sagen, dass dieser kleine Schritt zeigt, dass die EU-Gesetzgeber näher dran sind, die Existenz eines legitimen europäischen Hanfsektors vollständig anzuerkennen und zu würdigen. Wie ich bereits mehrfach gesagt habe, ist dies jedoch noch nicht alles. Wir müssen weiter zusammenarbeiten, denn es gibt noch andere Bereiche, in denen Hanf eine bessere Regulierung verdient, aber wir sind auf dem richtigen Weg.“

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