Nach Juicy Fields: nächster E-Growing-Scam entlarvt?

Im letzten Jahr hat ein riesiger Scam die internationale Cannabis-Branche erschüttert. Klar, die Rede ist von Juicy Fields (JF) und ihrem angeblichen vollkommen risikofreien, aber dafür umso renditestärkeren E-Growing-Investitionsmodell.

Und obwohl tausende gutgläubige Anleger insgesamt wohl Hunderte Millionen Euro an die Betrüger hinter Juicy Fields verloren haben, poppen tatsächlich noch immer weitere Trittbrettfahrer wie Unkraut aus dem Boden. 

Und die neuen Scammer geben sich noch nicht einmal Mühe, das „bewährte“ Juicy-Konzept zu variieren – im Gegenteil: vom obligatorischen gebrandeten Lambo bis zur Beteiligung des offenbar unverzichtbaren Hip-Hop-Artists über die opulenten Messestände und noch opulenteren Frauen, die sich darauf befinden, ganz zu schweigen von den kostspieligen (Event-)Sponsorings wird scheinbar einfach stumpf das mittlerweile bekannte „Erfolgsrezept“ imitiert. Wenn man schon Leute abziehen muss, weil es für mehr nicht gereicht hat – kann man dann nicht wenigstens ein bißchen Originalität zeigen?

Wieder E-Growing-Scam unter Druck

Gerade kann man miterleben, wie der österreichische Anbieter „My First Plant“ (MFP) zusammenfällt: nachdem schon länger keinerlei Rendite mehr ausbezahlt wurde und sich die Einzelanzeigen von Geprellten häuften, nimmt sich nun die Staatsanwaltschaft Klagenfurt endlich des Falles an. Die deutsche Stiftung Warentest hatte bereits zuvor mit Nachdruck vor einem Investment bei MFP gewarnt, österreichische Behörden zeigten sich dagegen zurückhaltend. Leider haben sich auch die (österreichischen) Cannabis-Medien in diesem Fall mal wieder nicht gerade mit Ruhm bekleckert – und das obwohl die Masche von JF bereits bekannt war. Es fällt ein Stück weit schwer, hier noch an Naivität zu glauben: der Ansatz dieses Interviews mit dem MFP-CEO lag offenbar darin, genau diese Art von Befürchtungen zu zerstreuen.

Insgesamt könnte es nun um einen Schaden von mindestens vier Millionen Euro gehen – betroffen sind fast ausschließlich Österreicher. Dabei gibt es eine einfache Faustregel, an die sich jeder halten kann, um (E-Growing-)Scam zu entlarven: wenn eine Investition risikolos sein, aber gleichzeitig hohe Renditen bringen soll, ist generell Vorsicht geboten. Wenn es auf der Website einen Eintrag gibt wie „Darum sind wir sind keine Betrüger“ (wie im Fall von JF), dann erst recht. Und wenn auch noch ein Lamborghini und ein paar Schlauchbootlippen im Spiel sind, dann sollte man sein Kleingeld besser direkt in Sicherheit bringen und schnell das Weite suchen.

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