Mieser Pharma-Deal? Deutsche Börse AG macht bald Schluss mit Cannabisaktien

Als Cannabisliebhaber ist man es gewohnt, dass einem staatliche Behörden und Institutionen allerhand Steine in den Weg legen. Selbst in den US-Bundestaaten, die bereits legalisiert haben, dürfen Cannabis-Unternehmen beispielsweise keine Geschäftskonten eröffnen und sind auf die Zahlungsabwicklung mit Bargeld angewiesen, von restriktiveren Ländern wie Deutschland noch einmal ganz zu schweigen… Einen drastischen Schritt in die falsche Richtung gibt es nun, diesmal zum Leidwesen vieler Cannabisaktienhalter, von der Deutschen Börse AG (Börse Frankfurt) und ihrer Tochter Clearstream Holding AG zu vermelden: Bis zum 28. September 2018 müssen Papiere von cannabisproduzierenden Unternehmen verkauft werden, ein Kauf ist nur noch bis zum 29. Juni möglich. Dies betrifft nicht deutsche Börsen, deren Aktien nicht bei Clearstream verwaltet werden.

Betroffen sind etwa Aktien von Unternehmen wie Canopy Growth, Aphria und Aurora Cannabis. Aktien von Pharmaunternehmen, die Medikamente auf Basis synthetischer Cannabinoide herstellen, sind hingegen, wie könnte es auch anders sein, von der Regelung ausgenommen. Grund ist Angaben zufolge eine Entscheidung Clearstream Holding AG aus Luxemburg, die die ausländischen Werte der deutschen Clearstream verwahrt. Die Börsenaufsicht in Luxemburg hatte im Vorfeld entschieden, den Handel mit Cannabisaktien als illegal zu werten. Experten gehen nun von einem verstärkten Druck auf die Aktien der leidtragenden Unternehmen aus. Die kanadische Regierung hatte interessanterweise nur Tage vorher final bekanntgegeben, Cannabis ab dem 17. Oktober komplett zu legalisieren, was die ohnehin gehypten Papiere insbesondere kanadischer Cannabisproduzenten eigentlich weiter beflügeln dürfte.

Die Entscheidung der Deutschen Börse ist jedenfalls mal wieder eine selten dämliche und cannabisfeindliche Aktion im Sinne des Großkapitals. Traurig!

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