Studie zeigt: medizinisches Cannabis lindert neuropathische Schmerzen

Die retrospektive Studie, in Kooperation zwischen Algea Care und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführt, dokumentiert die beeindruckende Wirksamkeit von medizinischem Cannabis bei der Linderung neuropathischer Schmerzen. Die Analyse von 99 Fällen verdeutlicht eine rasche Schmerzreduktion innerhalb weniger Wochen, die bis zu sechs Monate anhielt. Bemerkenswert ist, dass keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auftraten, und 91 Prozent der Patienten eine ausgezeichnete Verträglichkeit der Therapie bestätigten. Diese erkenntnisreichen Resultate wurden im renommierten Fachmagazin Medical Cannabis and Cannabinoids veröffentlicht.

Deutliche Schmerzlinderung

Die Teilnehmer der Studie, alle mit diagnostizierten chronischen neuropathischen Schmerzen, hatten zu Beginn der Therapie bereits erhebliche Schmerzen (der mittlere Schmerzwert lag bei 7,5 auf einer Skala von 10). Nach sechs Wochen Therapie zeigte sich eine signifikante Reduktion auf einen mittleren Schmerzwert von 3,75. Zusätzlich zu dieser Schmerzlinderung erfuhren 99 Prozent der Patienten am Ende des sechsmonatigen Beobachtungszeitraums eine spürbare Verbesserung ihres Allgemeinzustands. Schwere Nebenwirkungen blieben dabei aus. So berichteten einige Patienten lediglich von leichten Nebenwirkungen. Dazu zählten Trockenheit der Schleimhäute (5,4 Prozent), Müdigkeit (4,8 Prozent) und gesteigerter Appetit (2,7 Prozent).

Nur leichte Nebenwirkungen

Die Studie unterstreicht nicht nur die prompte und nachhaltige Wirkung von medizinischem Cannabis bei neuropathischen Schmerzen, sondern betont auch die im Vergleich zu herkömmlichen Medikationen geringere Neigung zu Nebenwirkungen. Obwohl die Möglichkeit zu einer medizinischen Cannabis-Therapie in Deutschland seit März 2017 besteht, ist sie weiterhin mit einem Stigma behaftet. Ziel der Studie war es, den therapeutischen Nutzen von medizinischem Cannabis als alternative und nebenwirkungsarme Therapieoption zu erforschen.

Die Durchführung der Studie

Die methodische Herangehensweise umfasste eine retrospektive Beobachtungsstudie mit 99 Patienten, welche medizinisches Cannabis von spezialisierten Ärzten verschrieben bekamen. Die Hauptmethode der Einnahme bestand vorwiegend in der Inhalation getrockneter Blüten. Die Studie wurde unabhängig und ohne finanzielle Unterstützung durchgeführt. Die Teilnehmer meldeten sich dazu auf der Website von Algea Care an und füllten medizinische Fragebögen aus. Daraufhin wurden diese vom medizinischen Fachpersonal der Firma überprüft und bewertet. Schließlich wurden die geeigneten Teilnehmer von spezialisierten Ärzten bei einem Erstgespräch untersucht und beraten. Während der Behandlung erfolgten dann regelmäßige digitale Verlaufskontrollen.

Die gewonnenen Erkenntnisse unterstreichen die vielversprechende Rolle des medizinischen Cannabis in der Schmerztherapie und bieten wertvolle Einblicke in dessen effektive Anwendung bei neuropathischen Schmerzen ohne gravierende Nebenwirkungen. Einen Link zu der Studie gibt es hier.

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