Studie zeigt: Cannabis bewirkt keine signifikanten Veränderungen der Kognition

Ein Arzt hält ein Döschen mit medizinischem Marihuana in die Kamera

Die IAMC erstattete im Dezember einen kurzen Bericht zu einer interessanten Studie. Diese wurde nur im kleinen Rahmen durchgeführt. Die Autoren der Studie kamen jedoch zu einem spannenden Ergebnis.

Kleine Studie, großes Ergebnis

40 Patienten mit verschiedenen Krankheitsbildern nahmen an einem einzigartigen Versuch teil. Dabei verabreichten sie sich selbst eine Standarddosis von verschriebenem medizinischem Cannabis gemäß den Anweisungen auf dem Apothekenetikett. Die Forscher der School of Health Sciences an der Swinburne University of Technology in Melbourne, Australien, bewerteten die kognitive Leistung und die subjektiven Wirkungen der Droge eine, zwei und vier Stunden sowohl vor als auch nach der Selbstverabreichung des medizinischen Cannabis. Den Teilnehmern wurde eine Reihe von Produkten verschrieben, darunter oral verabreichte Öle und getrocknetes Blütenmaterial.

Keine signifikanten Veränderungen der Kognition

Die Teilnehmer waren durchschnittlich 41 Jahre alt und hatten in etwa zehn Monate lang medizinisches Cannabis zu sich genommen. Die Leistung der Teilnehmer verbesserte sich im Laufe der Zeit bei einem Multitasking-Test und einem Test zur schnellen visuellen Informationsverarbeitung. Alle anderen Veränderungen der kognitiven Leistungen im Laufe der Zeit waren nicht signifikant. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass diese „Ergebnisse darauf hindeuten, dass verschriebenes medizinisches Cannabis nur minimale akute Auswirkungen auf die kognitive Funktion bei Patienten mit chronischen Erkrankungen haben kann.“

Gute Neuigkeiten für Konsumenten?

In dem Bericht der IAMC geht es lediglich um chronisch Erkrankte. Der Schluss liegt aber nahe, dass man die Ergebnisse der Studie durchaus auf alle medizinischen Nutzer ausweiten könnte. Voraussetzungen für diesen Rückschluss sind natürlich, dass die Patienten sich an die verschriebene Dosis halten und dass die Testgruppe nicht ausschließlich aus Patienten mit neurologischen Beschwerden bestand. Davon ist aber nicht auszugehen, da ausdrücklich von verschiedenen Krankheitsbildern die Rede ist. Des weiteren könnte man argumentieren, dass das Ergebnis der Studie auch auf Freizeitkonsumenten anwendbar sei, sofern diese ihren Konsum nicht übertreiben. Das wäre aber reine Spekulation. Es bleibt zu hoffen, dass ähnliche Studien infolge der Entkriminalisierung auch in Deutschland durchgeführt werden.

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