Cannabis-Basics: CBD-Öle und Entourage-Effekt

Cannabis CBD THC
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Cannabidiol (CBD) ist ein Wirkstoff der Hanfpflanze, die in der Volksmedizin seit Jahrhunderten Anwendung findet. Ihm werden Heilwirkungen bei unterschiedlichsten Beschwerden nachgesagt. Derzeit erlebt CBD weltweit einen Boom als Nahrungsergänzungsmittel, in einigen Ländern auch als Arzneimittel und Zutat in Pflegeprodukten. Doch was ist dran an dem Hype, der um CBD gemacht wird? Was kann Cannabidiol wirklich? Diesen und weiteren Fragen geht Milan Hartmann in seinem Buch „CBD – Heilen mit Hanf“ auf den Grund. Sein Fazit: Nach aktuellen wissenschaftlichen Studien und Aussagen von Anwendern ist das Cannabinoid CBD u. a. hilfreich bei Stress, chronischen Schmerzen, Einschlafstörungen, innerer Unruhe, Migräne, Muskelverspannungen sowie Entzündungen – und sollte in keiner Hausapotheke fehlen! Im 191 Seiten starken, dieses Jahr erstmals erschienenen Buch werden neben weiteren wertvollen Informationen alles Wichtige zu Cannabinoiden, dem Endocannabinoid-System und dem heilenden Potential von CBD auch Praxis-Hinweise geboten und die Rechtslage dargelegt. Vorliegender, um sowohl Fußnoten wie Querverweise als auch die im Buch selbst enthaltenen Infoboxen und Hinweis-Tipps gekürzte Leseauszug beschäftigt sich mit verschiedenen Formen von unberauschendem Cannabis-Öl, dem Endocannabinoid-System und dem Entourage-Effekt.

Die Ernährungswissenschaft und die Naturheilkunde bezeichnen das komplexe Zusammenspiel von mehreren Inhaltsstoffen als „Synergie“. Genauer gesagt, beschreibt das Wort Synergie das Zusammenwirken verschiedener Stoffe, die sich gegenseitig fördern und daraus resultierend einen gemeinsamen, teilweise einzigartigen Nutzen generieren. Als eine Umschreibung von Synergie lässt sich Aristoteles’ These „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ verstehen. In Zusammenhang mit CBD und Cannabis spricht man hier auch von einem „Entourage-Effekt“: Gemeint ist die Wirkung des Zusammenspiels aller Cannabinoide und Pflanzeninhaltsstoffe – also eine synergetische Wirkung gegenüber der Wirkung isolierter Cannabinoide.

Bei der Synergie von Cannabis-Inhaltsstoffen ist insbesondere die Wirkung der Kombination aus Cannabinoiden, Terpenen Flavonoiden und Chlorophyll interessant. Zweifellos sind unter den Tausenden von pflanzlichen Inhaltsstoffen des Hanfs viele bioaktive Substanzen zu finden, die zu der Wirkung dieser Pflanze als Heilmittel beitragen. Obgleich die Idee der Synergie inzwischen in der Cannabis-Industrie und bei den Verbrauchern Fuß gefasst hat, habe ich bislang nur wenige Studien zu diesem Thema gefunden.

Die Studien zum Entourage-Effekt, die bereits vorliegen, befassen sich derzeit noch überwiegend mit THC-haltigem Cannabis und der Steuerung der psychoaktiven Wirkungen der Pflanze. CBD wird hier auf sein Potenzial hin untersucht, die Nebenwirkungen von THC abzumildern oder zu verstärken. (CBD ist übrigens bereits in einigen THC-haltigen hanfbasierten Arzneimitteln enthalten.)

Klinisch erwiesen ist, dass beispielsweise ein THC-CBD-Mundspray (Sativex) Angst, Stress und Druck-Gefühle lindert, wohingegen reines THC (Dronabinol) solche Gefühle auslösen kann. Der Vorteil, der in einer Synergie mehrerer Pflanzeninhaltsstoffe verglichen mit einer Einzelsubstanz wie einem Cannabinoid-Isolat liegt, geht aus einer Studie mit Zellkulturen und Tierversuchen vom November 2018 hervor, dass die Antitumorwirksamkeit eines pflanzlichen Hanfvollextrakts bei verschiedenen Brustkrebsarten verglichen mit der von reinem THC (Einzelsubstanz, Isolat) höher war. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Cannabis-Extrakte anstelle von reinen Cannabinoiden als Teil der Therapie zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt werden könnten. Leider fehlen bislang Studien zur Unterscheidung der Wirkung von CBD-Vollspektrum-Extrakten – der Begriff „Vollspektrum“ meint, dass die Gesamtheit an Pflanzeninhaltsstoffen enthalten ist – und reinem isoliertem CBD. Der Entourage-Effekt, die synergetische Wirkung also, kann nur bei CBD-Ölen eintreten, die einen Vollspektrum-Extrakt enthalten. Zur genaueren Unterscheidung der verschiedenen CBD-Produkte und der Begriffe „Vollspektrum-Extrakt“ und „Isolat“ lesen Sie im Folgenden.

CBD-Öle – Was genau ist drin?

Der aus Nutzhanf hergestellte Extrakt kann eine festgelegte, angegebene Menge an CBD und unterschiedlich viel an sekundären Pflanzenstoffen enthalten. Dieser Extrakt wird in der Regel mit einem Trägeröl wie Hanfsamenöl, MCT-Öl, Olivenöl, Sonnenblumenöl oder einem anderen Speiseöl vermischt: Dieses „CBD-Öl“ ist derzeit die verbreitetste Methode, CBD einzunehmen. Die Tropfen werden mit der Pipette unter die Zunge geträufelt. Allerdings sind auch reine „CBD-Extrakte“ ohne Trägeröl zur Einnahme erhältlich!

Was CBD-Öle und -Extrakte anbelangt, so gibt es verschiedene Bezeichnungen für sehr unterschiedliche Produkte: Auf den Verpackungen kann man „Vollspektrum“, „Breitspektrum“, „Mazerat“ oder auch „Aroma-Öl“ und „Hanf-Öl“ lesen. Was das jeweils genau meint, wie viel CBD und THC enthalten sind und ob bei der Einnahme des betreffenden Produkts ein gesundheitsfördernder Entourage-Effekt zu erwarten ist, darüber gibt die folgende Tabelle einen Überblick:

Es gibt also verschiedene Produkte, die sich durch ihre Inhaltsstoffe und damit natürlich auch durch ihre Wirkkräfte unterscheiden. Sehen Sie sich also die Produktbezeichnung auf der Verpackung Ihres CBD-Öls genau an.

CBD-Vollspektrum-Extrakte: Alles drin, was guttut!

Ein solcher Extrakt kommt in der Zusammensetzung der natürlichen Nutzhanfpflanze am nächsten. Alle bereits aufgeführten gesundheitlichen Vorteile, die Terpene, Flavonoide und Chlorophyll bieten, finden sich in einem Vollspektrum-Extrakt wieder. Natürliche Vollspektrum-Extrakte, die nicht künstlich mit CBD-Isolat angereichert wurden, haben einen relativ geringen Gehalt an CBD (weniger als 10 Prozent) und einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, der sie meiner Ansicht nach zu den gesundheitlich wertvollsten Produkten macht. CBD-Vollspektrum-Ölen mit einem CBD-Gehalt von mehr als 10 Prozent wurde aller Wahrscheinlichkeit nach CBD-Isolat oder CBD-Destillat zugefügt, was jedoch keinesfalls negativ zu bewerten ist.

Achten Sie beim Kauf von CBD-Vollspektrum-Produkten auf den THC-Gehalt – nicht nur wegen des rechtlichen Aspekts, sondern auch wegen der Dosierung, denn: Manche Menschen reagieren bereits auf geringe Mengen THC von weniger als 0,2 Prozent empfindlich, was schlimmstenfalls zu einer verminderten Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr führen kann. Reagieren Sie auf THC sensibel, dann sollten Sie von solchen Produkten nur wenige Tropfen am Tag einnehmen oder auf Produkte ausweichen, die nachweislich THC-frei sind.

CBD-Breitspektrum-Extrakte: Gesundheit bei null Prozent THC

Ein Breitspektrum-Extrakt (englisch: broad-spectrum) ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Vollspektrum-Extrakt – nur eben ohne THC. Oft wird hier einfach ein CBD-Vollspektrum-Extrakt im niedrigprozentigen Bereich mit einem Trägeröl verdünnt und dann mit CBD-Isolat oder hochprozentigem CBD-Destillat angereichert. Dadurch erzielen die Hersteller einen sehr niedrigen THC-Wert, zum Teil liegt dieser sogar unter 0,1 Prozent.

CBD-Mazerat: Die volle Power in Öl

Mit „Mazerat“ ist hier ein Ölauszug aus Nutzhanfblüten und -blättern gemeint. Da Cannabinoide überwiegend fettlöslich sind, gehen sie durch das Einlegen in Öl aus den Pflanzenteilen in das betreffende Öl über. Ein Mazerat kann durchaus als Vollspektrum-Auszug bezeichnet werden. Einige Hersteller wenden einen Warmölauszug an, legen die Hanfpflanzenteile also in ein erhitztes Öl ein. Das gewährleistet, dass zeitgleich eine Decarboxylierung stattfindet.

Aroma-Öl: All inclusive!

Die Bezeichnung „Aroma-Öl“ meint in der Regel ein CBD-Vollspektrum-Öl. Sie sind mit und ohne künstliche angereicherte CBD-Isolate erhältlich. Die Hersteller weisen bei Aroma-Ölen darauf hin, dass sie nicht zum Verzehr geeignet sind. Diese Angabe mit dem Hinweis „zur Verwendung als Badezusatz“ oder zum „Auftröpfeln auf ein Kissen“ kategorisiert dieses CBD-Öl automatisch nicht mehr als Lebensmittel, sondern als Gebrauchsgegenstand. Bei manchen Herstellern bekannter CBD-haltiger Nahrungsergänzungsmittel wurden Aroma-Öle mit CBD im Sortiment eingeführt. Fragen Sie direkt beim Hersteller nach, welche Verwendung er für diese Produkte empfiehlt. Nach meiner Erfahrung sind die meisten dieser Produkte auch zur innerlichen Anwendung geeignet. Fragen Sie beim Hersteller bitte auch gleich nach einer Cannabinoid- und Schadstoff-Analyse.

Hanfsamenöl: Das perfekte Spektrum an Fettsäuren plus andere Helden im Dienst unserer Gesundheit

In der Regel handelt es sich bei Hanföl um reines Hanfsamenöl ohne CBD und andere Cannabinoide. Solche Produkte werden nicht nur in Speiseölflaschen, sondern auch in Kapseln und Pipettenflaschen angeboten. Zur Herstellung von Hanföl werden die Samen (auch als „Hanfnüsse“ bezeichnet) der Nutzhanfpflanze verwendet. Hanfsamen enthalten mehr als 30 Prozent Öl, etwa 25 Prozent Protein sowie beträchtliche Mengen an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Die Samen eignen sich daher auch als Snack, im Müsli oder in Smoothies optimal für eine gesunde ausgewogene Ernährung. Zur Herstellung von Öl werden die Hanfsamen für gewöhnlich kalt gepresst. Das gewonnene Öl kann eine grünlich-braune bis goldgelbe oder sogar fast durchsichtige Farbe haben, je nachdem, wie stark es nach dem Pressen filtriert (gereinigt) wurde. Eine grüne Färbung zeugt davon, dass reichlich Chlorophyll enthalten ist.

Hanfsamenöl enthält ein perfektes Spektrum wertvoller mehrfach ungesättigter Fettsäuren, die zu über 80 Prozent enthalten sind. Es stellt also eine außergewöhnlich reihe Quelle für die beiden essentiellen Fettsäuren Linolsäure (Omega-6) und Alpha-Linolensäure (Omega-3) dar. Das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren in Hanföl liegt normalerweise zwischen 2 zu 1 und 3 zu 1, was als optimal für die menschliche Gesundheit angesehen wird. Neben der wertvollen Fettsäuren ist Hanföl auch reich an Vitamin E und Betacarotinoiden (auch „Provitamin A“ genannt), das im Körper zu Vitamin A verstoffwechselt wird. Betacarotinoide wirken in unserem Körper als Antioxidantien und können aggressive freie Radikale binden und somit Zellschädigungen entgegenwirken. Zudem spielen sie eine entscheidende Rolle, was die Gesundheit unserer fünf Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten) und unsere Fruchtbarkeit anbelangt.

CBD-Isolat und -Destillat – 90 Prozent oder mehr reines CBD!

Wenn Sie sich für ein komplett THC-freies Produkt interessieren, dann sind CBD-Isolate für Sie das Richtige. Sie lassen sich gut mit Trägeröl zur gewünschten Konzentration mischen, anschließend geben Sie sie am besten in eine Pipettenflasche, um das Öl ganz einfach tropfenweise einnehmen zu können. CBD-Isolate werden üblicherweise als Zusatzstoffe für E-Liquids angeboten und werden meines Wissens in keinem Falle als Lebensmittel vermarktet. Solange Sie vom Hersteller oder Verkäufer Schadstoff-Analysen bekommen, die eine umfangreiche Reinheit des Produkts dokumentieren, sollte der Verzehr bis zu einer Dosierung von maximal 350 Milligramm pro Tag unbedenklich sein.

Der Begriff „Isolat“ sagt nichts darüber aus, ob es sich um einen natürlichen Extrakt oder um eine synthetisch hergestellte Substanz handelt. Selbst natürliches CBD-Isolat ist ein stark verarbeiteter Extrakt der Hanfpflanze. Salopp gesagt geht der Extraktionsprozess für ein Isolat dort weiter, wo der Herstellungsprozess für ein Vollspektrum-Extrakt aufhörte. Isolate, die auch als „CBD-Kristalle“ vermarktet werden, sind meist zu 95 bis 99,9 Prozent reines CBD. Andere Cannabinoide und sekundäre Pflanzenstoffe sind folglich nur noch zu 0,1 bis 5 Prozent enthalten. Während ein 95-prozentiges Isolat eben nur minimale Mengen weiterer Cannabinoide und sekundärer Pflanzenstoffe enthalten kann, sind in einem natürlichen Hanfextrakt immer relevante Mengen anderer Cannabinoide enthalten.

Außerdem gibt es auch CBD-Destillate, die vom Prinzip her häufig ähnlich hohe CBD-Werte aufweisen, und zwar von 90 Prozent und aufwärts. Destillate enthalten allerdings – im Gegensatz zu Isolaten – noch ein etwas breiteres Spektrum an Cannabinoiden sowie mehr Terpene. Ihre Konsistenz erinnert an die von sehr dickflüssigem und klebrigem Akazienhonig. Destillate können Sie bereits mit 30 bis 50 Prozent CBD finden und manche Destillate sind sogar THC-frei. Als „Destillat“ wird dieses Produkt bezeichnet, weil hier Hanfblüten und -blätter mithilfe von reinem Ethanol (Alkohol) extrahiert und veredelt, also destilliert werden. Mir sind bisher noch keine puren CBD-Destillate zum Verkauf an Endkunden begegnet. Ich kenne diese Produkte eher aus dem Großhandel, wo sie gern gekauft werden, um hernach mit Trägeröl vermischt zu werden – wobei 5- und 10-prozentige CBD-Öle für den Endkunden entstehen.

CBD-Produkte und das Thema „Bioverfügbarkeit“

Der Begriff „Bioverfügbarkeit“ bezieht sich darauf, wie viel von einem Inhaltsstoff von unserem Körper aufgenommen wird und dann auch tatsächlich in unseren Zellen ankommt. Je mehr CBD und je schneller es im Körper dorthin gelangt, wo es wirken soll, desto höher ist dessen Bioverfügbarkeit und desto schneller kann es für unser Wohlergehen und unsere Gesundheit tätig werden. In einer kleinen Doppelblindstudie zeigte sich, dass CBD (als Arzneimittel Epidiolex, mit 1.500 Milligramm CBD pro Dosis), mit einer fettreichen Mahlzeit eingenommen, seine Bioverfügbarkeit um das etwa Vier- bis Fünffache erhöht.

Erklärt wird dieser Effekt dadurch, dass fettreiche Mahlzeiten die Gallensalzsekretion erhöhen können. Das wiederum löst Wirkstoffe wie CBD auf und verbessert den Transport im Körper, sodass CBD einfacher und schneller absorbiert wird. Epidiolex, das erste Arzneimittel, das CBD enthält, ist übrigens ein 99-prozentiges CBD-Isolat, gelöst in Sesamöl, und kein Vollspektrum-Extrakt. Mancher mag nun vermuten, dass eine Reinsubstanz wie Epidiolex mit hohem CBD-Gehalt die beste Bioverfügbarkeit im Körper gewährleistet, aber es geht bei diesem Thema vielmehr um die Art und Weise, wie man ein CBD-Produkt einnimmt, als um die Zusammensetzung des CBD-Produkts selbst. Eine optimale Bioverfügbarkeit von Cannabinoiden und insbesondere von CBD ist also eher eine Frage der Einnahme als eine Frage des Produkts.

Vollspektrum-Extrakt besser dank Entourage-Effekt?

Vollspektrum-Extrakte haben gegenüber Isolaten, was ihre Wirkungsstärke anbelangt, einen deutlichen Vorteil. Zwar ist der Entourage-Effekt noch nicht durchweg bewiesen – er gilt derzeit mehr als philosophischer denn als wissenschaftlicher Begriff –, doch ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Einnahme natürlicher Hanfpflanzenextrakte, die mehrere Cannabinoide in Kombination mit sekundären Pflanzenstoffen enthalten, sinnvoller ist als die von einem CBD-Isolat in Speiseöl. Meiner Ansicht nach beruht der Gewinn einer gesunden und ausgewogenen Ernährung auf der Vielfalt an hochwertigen Nährstoffen, die man zu sich nimmt.

Auch unter Ernährungswissenschaftlern ist man sich mittlerweile einig, dass die Symphonie aus sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Co. in einem Gesamtkomplex gesundheitlich wertvoller ist als eine einzelne isolierte Substanz. So beträgt beispielsweise die empfohlene Tagesdosis für Vitamin C laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) etwa 100 Milligramm. Wer nun 100 Milligramm Vitamin C über zwei Orangen am Tag zu sich nimmt, soll gesundheitlich mehr davon profitieren als der derjenige, der 100 Milligramm Ascorbinsäure einnimmt. Der Mehrwert der Orange liegt bekannterweise in der komplexen Vielfalt Hunderter natürlicher Inhaltsstoffe.

Warum sollte das nicht auch für die Hanfpflanze gelten? Ich denke, dass eine Vielfalt an Cannabinoiden, insbesondere in Kombination mit Terpenen, Flavonoiden und Chlorophyll, für unseren Körper gesundheitlich wertvoller ist als ein CBD-Isolat. Was CBD für die orale Einnahme angeht, so denke ich, dass Sie mit CBD-Vollspektrum-Extrakt oder einem CBD-Breitspektrum-Extrakt in Kombination mit einer fettreichen Mahlzeit wohl den größten Nutzen für Ihre Gesundheit aus der Cannabispflanze herausholen. Dennoch können wir davon ausgehen, dass eine sinnvolle Komposition an hochwertigen Inhaltsstoffen in Kombination mit CBD-Isolat sehr gut funktioniert. Produzenten, die solch komplexe Zusammenhänge verstehen, können hochwertige Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika herstellen.

Letztlich wird bis heute darüber diskutiert, ob CBD-Isolate, Isolat-Mixturen oder Vollextrakte gesünder sind. Die Forschung steckt hier nach wie vor in den Kinderschuhen und Erfahrungsberichte von Anwendern sind immer auch subjektiv. Ich persönlich plädiere dafür, verschiedene Produkte zu testen und eigene Erfahrungen damit zu machen, ganz nach dem Motto: „Was“ heilt, hat recht. Welches Produkt das für Sie passende ist, sollten Sie selbst herausfinden. Der einzige Punkt, auf den Sie stets achten sollten, ganz egal für welches CBD-Produkt Sie sich entscheiden, ist (und das kann ich nur immer wieder betonen): Fordern Sie beim Hersteller Analysen von einem unabhängigen Labor zu den enthaltenen Cannabinoiden und den Schadstoffen – wie Pestiziden, Schwermetallen, Schimmelpilzen, Lösungsmittel sowie mikrobiologischen und anderen Verunreinigungen – an. Wenn der Anbieter solche Analysen nicht liefern kann oder will, kaufen Sie das Produkt nicht.

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