Beruht das Runner’s High beim Laufen auf dem Endocannabinoidsystem?

Eine Frau, die joggt
Foto: Jeff Drongowski

Endocannabinoide sind besser geeignet als Endorphine, um das „Runner’s High“ beim Menschen zu erklären. Das ist das Ergebnis von Forschern des Human Behavior Laboratory am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Das Runner’s High beschreibt ein Wohlgefühl während einer Ausdauerbelastung, besonders dem Laufen – daher auch der Name –, das durch Euphorie und Angstreduzierung gekennzeichnet ist. Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass die Freisetzung von körpereigenen Opioiden wie etwa Endorphinen hinter dem Runner’s High steckt. Bewegung führt jedoch zur Freisetzung von zwei Klassen von Belohnungsmolekülen, den Opioiden, aber auch den Endocannabinoiden. Bei Mäusen konnte von dem Hamburger Forscher-Team bereits zuvor aufgezeigt werden, dass die Kernmerkmale des Runner’s Highs von Cannabinoidrezeptoren, nicht aber von Opioidrezeptoren abhängen.

In einer neuen Studie zeigten nun 63 Teilnehmer eine erhöhte Euphorie und verringerte Ängstlichkeit nach 45 Minuten Laufen auf einem Laufband in einem moderaten Intensitätsbereich. Das Laufen führte zu höheren Plasmaspiegeln der Endocannabinoide Anandamid und 2-Arachidonoglycerol. Eine Opioid-Blockade verhinderte die Entwicklung von Euphorie nicht. Die Autoren schlussfolgerten, dass ihre „Studie darauf hinweist, dass die Entwicklung eines Runner’s Highs beim Menschen nicht von der Opioid-Signalisierung abhängt, sondern Endocannabinoide starke Kandidaten für eine Erklärung des Auftretens beim Menschen sind, wie zuvor auch bei Mäusen gezeigt wurde“.

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