Marihuana – Prozessbeginn in Kleve: 1,3 Tonnen in Deutschland gezüchtet

Cannabisanlage

Um wie viel Gras ging es? „So viel, dass man schon keine Lust mehr hatte“, so wird einer der Angeklagten zitiert, die sich seit gestern vor dem Klever Landgericht verantworten müssen. Zwei Männern aus Straelen sollen zwischen 2002 und 2015 verschiedene Cannabisplantagen in Deutschland betrieben haben. Dabei sollen insgesamt 1,3 Tonnen Gras produziert und verkauft worden sein, wie „RP Online“ berichtet.

Mitangeklagt sind vier weitere Personen beider Geschlechter zwischen 32 und 60 Jahren, die den beiden mutmaßlichen Haupttätern bei der Bereitstellung und Anmietung von Räumlichkeiten sowie bei technischen Fragen, Zucht und Verarbeitung geholfen haben sollen. Anführer der kleinen Organisation war ein 45-jähriger Mann, der aber wohl auch recht knausrig gewesen sein muss: Einer der Mitangeklagten berichtet, im Gegenzug für Erntehilfe bloß mit einigen Gramm Gras abgespeist worden zu sein, die er und seine Frau gegen ihre Schmerzen benötigt hätten. Eine 32-jährige Frau berichtete, nur „Taschengeld“ für Kurierfahrten erhalten zu haben.

Der Hauptangeklagte äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen. 2008 war er bereits in vier Fällen wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt worden. Aufgeflogen ist das nun zu verhandelnde Unterfangen durch einen anonymen Tipp an die Polizei. Einer der Beklagten berichtet, dass sie zuvor (vermutlich vom selben Tippgeber) telefonisch gewarnt worden seien, woraufhin eine der Plantagen abgebaut wurde. Da die anderen Plantagen aber weiter betrieben wurden, machte der Zinker ernst. Ob hier wohl die Konkurrenz tätig war? Der Prozess wird kommenden Donnerstag fortgeführt.

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