Marihuana ist keine Einstiegs- sondern Ausstiegsdroge: Neue Studie veröffentlicht

Eine junge Frau vor und nach dem Konsum von Meth
Kann Cannabis ihr beim Entzug helfen?

Lange Zeit gab es das weitverbreitete Gerücht, Marihuana sei eine Einstiegsdroge, die automatisch zur Einnahme von härteren Drogen führt. Inzwischen, im Jahr 2016, wissen viele Menschen, dass dies nicht wahr ist. Wer diese Meinung heutzutage vertritt, offenbart sich als uninformiert. Eine nun veröffentlichte Studie der Universität von British Columbia zeigt auf, dass man eventuell sogar das Gegenteil behaupten kann: Marihuana soll durchaus erfolgreich als „Ausstiegsdroge“ eingesetzt werden können. Dies gilt vor allem für die Nutzer von Alkohol und Opiaten. Aber auch der Kokainentzug scheint mithilfe von Cannabis etwas mehr Erfolg zu versprechen.

Die Zahlen, die genannt werden, sind hoch: In einer Auswahl von 400 kanadischen Cannabis-Medizin-Patienten gaben 75 Prozent an, mit Cannabis eine andere Substanz zu ersetzen (Medikamente, Alkohol, illegale Drogen). Über 25 Prozent der kanadischen Medizinpatienten sollen mit Cannabis eine härtere Droge ersetzen, über 40 Prozent Alkohol.

Auch fand die Studie Belege dafür, dass mit Cannabis die Symptome von Depressionen und Posttraumatischen Belastungsstörungen behandelt werden können. Der Leiter der Studie, Dr. Zach Walsh, sagte, dass man sich mit der baldigen Legalisierung in Kanada nicht davor verschließen sollte, auch den Einsatz von Marihuana in die Planungen, mit dem Konsum anderer Drogen aufzuhören, einzubeziehen.

Weblink: Veröffentlichung der Ergebnisse der Studie im Fachblatt „Clinical Psychology Review“.

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