High Times an Damian Marley und andere Cannabis-Investoren verkauft

Auswahl an High-Times-Covern / High Times

Das altehrwürdige amerikanische Cannabismagazin, ja gar das Cannabismagazin-Urgestein schlechthin, die „High Times“, wurde nun an ein Investorenteam verkauft, wie High-Times-Autor Ed Murrieta gestern dem „San Francisco Chronicle“ mitteilte. Die „High Times“ besteht inzwischen nicht mehr nur aus der seit über 40 Jahren monatlich herausgegebenen Printzeitschrift, sondern ist zu einem großen Medienkonzern herangewachsen, der auch die allseits beliebten Cannabis Cups veranstaltet.

Käufer des Unternehmens ist eine Investoren-Gruppe, die aus einigen Größen des legalen Cannabusiness besteht, unter ihnen etwa Besitzer der Dispensary-Kette Denver Relief, Mass-Roots-Gründer Isaac Dietrich oder auch Bob Marleys Sohn Damian Marley, der vergangenes Jahr für Aufsehen sorgte, als er bekanntmachte, ein ehemaliges Gefängnis in eine legale Cannabisfarm umbauen zu wollen.

„High Times ist die Coca-Cola des Cannabis“, äußerte sich Adam Levin, Geschäftsführer der beim Deal federführenden Investmentfirma Oreva Capital: „Wir als breit aufgestelltes Medienunternehmen sehen die Gelegenheit, High Times vom Flaggschiff der Gegenbewegung in einen modernen Medienkonzern zu überführen.“

„High Times“ hat durchschnittlich 236.000 Abonnenten und die diversen Online-Kanäle generieren jeden Monat über 20 Millionen Besucher. So verwundert der Preis von 70 Millionen US-Dollar, den die Investoren zahlen mussten, nur wenig. Haupt-Einnahmequelle sind jedoch die Cannabis Cups, die 80 Prozent des gesamten Umsatzes ausmachen sollen.

Mit-Investor Damian Marley sagte dem „San Francisco Chronicle“, dass seine eigene Cannabis-Karriere mit der „High Times“ begann: „Als ich in der High School war, habe ich ein bisschen Gras angebaut. Durch das Lesen der High Times lernte ich, die weiblichen und männlichen Pflanzen zu unterscheiden. Es ist eine Ehre, nun Teil davon zu sein, wovon ich so viele Jahre Fan war.“

Der Medien-Analyst Samir Husni wird derart zitiert: „High Times ist der Polarstern, dem alle anderen Magazine gefolgt sind. Als High Times zum ersten Mal publiziert wurde, war es das einzige Magazin seiner Art. Es hat FBI-Durchsuchungen seiner Anzeigenkunden überlebt. Es war der Wegbereiter.“

Wegbereiter des Wegbereiters war der Drogenschmuggler Tom Forçade, der das Magazin 1974 ins Leben rief und sich 1978 umbrachte, als „High Times“ schon ein voller Erfolg war (1977 warf es bereits über 10 Millionen Dollar ab) und mehr Exemplare verkaufte als das sehr beliebte Musikmagazin „Rolling Stone“.

„High Times“ wird nun als High Times Holding Co. mit Firmensitz in Los Angeles operieren. Das Magazin und seine Redaktion bleiben zunächst weitestgehend unverändert. Der Verkauf des Unternehmens geschieht anderthalb Jahre nach dem Tod von Michael Kennedy, langjährigem Vorstand, Anwalt und Motor von „High Times“.

Die bisherigen Unternehmenseigner halten weiterhin noch Anteile, so etwa Kennedys Witwe Eleanora Kennedy, die gegenüber der „New York Times“ sagte: „Wir haben 40 Jahre defensiv gespielt. Nun ist es Zeit für die Offensive.“ Diese Pläne unter dem High-Times-Banner umfassen wohl unter anderem auch Kleidung, Möbel, Konsumenten-Lounges sowie ein Hotel und Casino in Las Vegas, wo inzwischen auch Cannabis legalisiert wurde.

Bei all den Geschäften hoffen wir, dass das Herzstück der High Times Holding Co. – die „High Times“ selbst – weiterhin mit viel Liebe verfasst und gestaltet wird. Denn auch für Highway – Das Cannabismagazin ist die „High Times“ das leuchtende Vorbild. Außerdem erscheint bereits im Juli die 500. Ausgabe, die gebührend gefeiert sein will!

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