Haschisch im Spind: Polizist bei vollem Gehalt 12 Jahre suspendiert

Das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes hat endlich einen Schlusspunkt unter eine unrühmliche, seit 2006 laufende Verhandlung gesetzt. In dem ungewöhnlichen Fall ging es um den 45-jährigen Polizeiobermeister Ralf S., der bereits vor zwölf Jahren aufgrund von Drogendelikten und der Verletzung der Verschwiegenheitspflicht festgenommen und in der Folge suspendiert worden war.

In seinem Spind in der Dienststelle in Saarbrücken wurde zudem eine geringe Menge Haschisch gefunden. Die Untersuchungshaft blieb dem Staatsdiener aufgrund seiner Geständigkeit aber bisher erspart. Der Prozess hingegen dehnte sich über die Jahre immer weiter aus, wichtige Akten verschwanden ungeklärterweise und tauchten unter ebenso mysteriösen Umständen wieder auf – und die Liste der Vorwürfe gegen Ralf S. wurde zwischenzeitlich immer länger.

Vor dem Strafgericht wurde er bereits von 2007 bis 2009 in diversen Prozessen wegen unerlaubten Erwerbs von Betäubungsmitteln in 25 Fällen zu acht Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt. Nichtsdestotrotz durfte sich der Polizist noch bis zum aktuellen Prozess vor dem Oberverwaltungsgericht über sein volles Gehalt von monatlich etwa 2.000 Euro netto freuen. Dem haben die zuständigen Richter nun ein spätes Ende gemacht.

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