Hanfsamen-Aktion der Piraten: Prozess wegen Vogelfutter

Hanfsamen-Werbegeschenk der Piratenpartei

Viele Mitglieder der Partei Piraten setzen sich für eine Legalisierung von Cannabis ein. Immer wieder werden Aktionen gestartet, die sich mit dem Anbau von Hanf und Cannabis beschäftigen. Vergangenes Jahr etwa ließen die Piraten in Berlin 700 Nutzhanf-Pflanzen ohne THC auf einer Verkehrsinsel erblühen. In Chemnitz verteilten sie im Sommer 2015 Nutzhanf-Samen, die sie legal als Vogelfutter erworben hatten. Jedoch wurden die Samen in kleine Portionen abgepackt und verteilt – zwar mit dem Hinweis versehen, „sie dürfen nicht zum Zwecke des Anbaus eingepflanzt werden“, allerdings mit dem Nachtrag, die Samen auch mal ruhig in die Erde zu drücken.

Irgendwo hatte jemand einen schlechten Tag oder es war einfach zu langweilig, jedenfalls rückte die Polizei in der Geschäftsstelle der Chemnitzer Piraten zur Hausdurchsuchung an – die Aktion sei krimineller Natur, Strafe insgesamt: 1.500 Euro. Eine Analyse habe zudem ergeben, dass die verteilten Samen Hanf mit einem THC-Gehalt von etwa einem Prozent hervorbringen könnten. Bezugsquelle der Samen war ein 5-Kilo-Paket eines Tierfutterhändlers bei Ebay.

Hanf darf in Deutschland von Privatpersonen gar nicht angebaut werden (um nicht den Anbau von THC-haltigem Hanf verschleiern zu können) und von Landwirten nur, wenn die anzubauende Sorte genehmigt wurde, was einen THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent voraussetzt. Die Samen für solchen Hanf dürfen frei gehandelt werden, beispielsweise als Tierfutter. Psychoaktives Cannabis hat in der Regel mindestens ein paar Prozent THC vorzuweisen, sodass legal anzubauender Hanf daher nicht als Rauschmittel einsetzbar ist.

Der Bezichtigte Pirat Mark Neis hat dem Strafbefehl allerdings nicht zugestimmt, sodass nun ein Prozess ins Haus steht. Alles weitere erfahrt ihr aus erster Hand auf der Website der Piraten Chemnitz: www.piraten-chemnitz.de

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