Geldstrafe für 1 Gramm Weed: Rentner will lieber ins Gefängnis

Marihuana

Man kann seinen Frust nur zu gut verstehen: ein 68-Jähriger Mann wurde zur Zahlung einer Geldstrafe über 1.200 Euro verurteilt, weil er mit gut einem Gramm Marihuana erwischt wurde. Sechs Polizisten hatten den Rentner auf dem letztjährigen Oktoberfest umzingelt und ihn nach eigenen Angaben vier Stunden lang unter Arrest gehalten, nachdem sie das Cannabis entdeckt hatten. Ein besonderer „Skandal“ ist in seinen Augen die bundesweit uneinheitliche Regelung bezüglich der sogenannten „Geringen Menge“.

Der ehemalige Pädagoge, der mit Cannabis seine Arthrose-Schmerzen lindert, ist empört über die Strafe und denkt nun gar nicht daran, zu bezahlen, in vollem Bewusstsein über die möglichen Konsequenzen. „Da gehe ich gerne aus Protest mal vier Wochen nach Stadelheim und lasse mich mit Vollpension im Knast verwöhnen“, so der Betroffene. Doch nicht nur das: die Zeit hinter Gittern möchte der Senior nutzen, um ein Buch über die seiner Meinung nach „verfehlte Drogenpolitik des Staates“ zu schreiben. Einen schmissigen Titel hat er sich auch schon überlegt: „Ja, ich habe gekifft!“

Mal ganz davon abgesehen, ob der Betroffene tatsächlich plant, seinen Worten auch wirklich Taten folgen zu lassen, ist es rein juristisch gesehen wohl fraglich, inwiefern eine solche Umwandlung der Strafe auf freiwillger Basis überhaupt möglich ist. Falls er sich letztendlich weigern sollte, zu bezahlen, könnte er stattdessen zunächst einmal zu Sozialstunden verdonnert werden.

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