Für eine Handvoll Weed: Hubschraubereinsatz wegen 9 Gramm

Ein Polizeihubschrauber im Flug

Jawoll, da darf sich die Exekutive mal wieder kräftig selbst auf die Schulter klopfen! Einmal mehr ist die Bundesrepublik durch die Beschlagnahme von Marihuana deutlich sicherer und lebenswerter geworden und die subversiven Objekte, die es bei sich trugen, konnten ebenfalls dingfest gemacht werden. Dass dabei die Verhältnismäßigkeit einmal mehr auf Strecke geblieben ist und eine ganze Menge an Steuergeldern noch dazu, na ja, sei´s drum.

Beamte der Görlitzer Polizei hatten in der Nacht zum Donnerstag vier Männer zwischen 20 und 30 aufgegriffen und Cannabisblüten bei zweien von ihnen gefunden. In den Stunden zuvor hatte eine aufwendige Verfolgung der Personen in dem Gebiet rund um das an der Neiße gelegene Wasserkraftwerk stattgefunden, an der nicht nur Beamten am Boden, sondern auch ein Polizeihubschrauber maßgeblich beteiligt gewesen war. Ist doch klar, wer Ergebnisse will, darf nicht kleckern, der muss klotzen! Die beiden Personen, bei denen das Marihuana gefunden wurde, dürfen sich auf eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelrecht freuen, alle vier haben zusätzlich gegen die aktuell geltende Corona-Schutzverordnung verstoßen.

Der im Artikel der Lausitz News geäußerte Verdacht, dass es sich um professionelle Schmuggler aus Polen handele, dürfte einen derart aufwendigen Polizeieinsatz für lächerliche neun Gramm (!) jedenfalls auch nicht rechtfertigen. Zumal, wer vier Leute dafür benötigt, um eine Handvoll Marihuana zu schmuggeln, und sich dann dabei dann auch noch erwischen lässt, kann so professionell nicht sein. Vielleicht ist es auch einfach so, dass den Dorfpolizisten in Zeiten der Corona-Ausgangsbeschränkungen ein wenig langweilig ist. Und wenn man gerade nur wenig Arbeit hat, dann muss man sich eben welche schaffen.

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