Fahrer muss wegen positivem Cannabis-Test mit auf Wache – dann wird´s kurios

Cannabis- und Führerschein – das ist ein Thema für sich. Die gerade im Vergleich zum Alkohol übertrieben rigiden Richtlinien sind eines der größten Ärgernisse für hiesige Cannabisfreunde und machen Cannabiskonsum und Führerscheinbesitz im Prinzip unvereinbar. Ein Schelm, wer darin in erster Linie ein mächtiges Repressionsinstrument (gerade im Autoland Deutschland) anstelle eines verhältnismäßigen, zielgerichteten Sanktionierens von fahrlässigem Verhalten sieht. Was sich am Donnerstag in Kaiserlautern ereignet hat, muss daher, trotz der zur Schadenfreude einladenden Kuriosität des Vorfalls, mit Vorsicht genossen werden.  

Doch was war überhaupt geschehen? Auf der A6 fiel Polizisten ein junger Mann (20) in einem BMW auf, den sie dementsprechend zur Kontrolle herauszogen. Der durchgeführte Schnelltest signalisierte Cannabis im Körper, weshalb es schnurstracks zum Bluttest auf die Wache ging. Da sich der junge Mann unabhängig vom Ergebnis des zweiten Tests erst einmal nicht mehr hinters Steuer setzen durfte, kam sein 29-Jähriger Cousin zusammen mit einem 23-Jährigen Beifahrer zur Wache, um ihn abzuholen. So weit, so gut.

Doch dann kam es knüppeldicke: die Beamten bemerkten bei dem Cousin ebenfalls ein verdächtiges Verhalten und vermuteten Drogenkonsum. Ein weiterer Schnelltest, der ebenfalls Cannabisrückstände fand, bestätigte den Verdacht und führte dazu, dass ein weiterer Führerschein einkassiert wurde. Nun mussten also schon zwei junge Männer nach Hause kutschiert werden. Nur gut, dass auch noch der 23-Jährige Beifahrer des Cousins mit zur Wache gekommen war, könnte man jetzt denken. Doch man ahnt es schon, es kam, wie es kommen musste: ermutigt durch die beiden positiven Tests bei seinen Kumpels wurde nun auch der Dritte im Bunde einem Test unterzogen und auch diesmal war das Resultat positiv, der Führerschein dementsprechend bis auf Weiteres futsch. 

Auf die Männer kommt nun wohl ein mehrmonatiges Fahrverbot sowie eine BtmG-Anzeige zu. Wie die drei letztendlich von der Polizeistation nach Hause gekommen sind, oder ob sich inzwischen vielleicht noch weitere ihrer Freunde auf der Wache versammelt haben, ist unklar.

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