Ex-Vizekanzler und Außenminister Joschka Fischer wird Cannabis-Lobbyist

Joschka Fischer 2014 / Michael Thaidigsmann, Highway (Fotomontage)

Na, das ist ja ein Ding! Ein ehemaliger Vizekanzler der BRD als Cannabis-Lobbyist? Schön, dass so etwas heutzutage möglich ist! Die Rede ist von Joschka Fischer, der unter der rot-grünen Regierung ab 1998 als Außenminister und Vizekanzler hinter Gerhard Schröder tätig war. Fischer kann auf eine bewegte politische Karriere zurückblicken, die ihn vom linksradikalen Straßenkampf in den 70er-Jahren zum Anzugträger mit Bundestagsmandat führte, der half, die Hartz-IV-Gesetzgebung und die deutsche Beteiligung am Kosovokrieg durchzusetzen. Unvergessen seine Vereidigung im Bundestag 1985, zu der er in Turnschuhen erschien und damit einen Eklat auslöste.

Doch das flotte Schuhwerk wich mit der Zeit der Uniform des „Establishments“, Anzug und Krawatte. Passend dazu arbeitete Fischer nach seiner Zeit im Bundestag als Lobbyist, unter anderem für Firmen wie Siemens, BMW und RWE, was ihm nicht wenige übelnehmen. Da ist es doch schön, dass der Mann sich nun wieder seiner Wurzeln besinnt und seine Fähigkeiten und Kontakte als Lobbyist nun für die Legalisierung einsetzt. Im internationalen Beirat des kanadischen Cannabisproduzenten Tilray soll Fischer nun helfen, die „offensive weltweiten Wachstumsstrategie“ umzusetzen. Der 70-Jährige hat aus seiner Einstellung zu Cannabis nie einen Hehl gemacht und sorgte in den 90er-Jahren einmal mehr für Schlagzeilen, als er angab, „mit durchaus positiver Wirkung Haschisch geraucht zu haben“.

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