Eine einzige Pflanze: Argentinische Polizei blamiert sich mit lächerlichem Trophäenbild

Das auf Twitter gepostete Trophäenbild / Twitter / Prefectura Naval

In den Zeiten von Social Media ist man es längst gewohnt, dass der mächtigste Mann der Welt seine Politik vornehmlich über den Kurznachrichtendienst Twitter kommuniziert. Genauso gängig ist es mittlerweile, dass Einsatzkräfte der Polizei auf Selfies mit ihrem „Fang“ posieren. Über die moralische Komponente dieser Selbstdarstellung lässt sich freilich streiten, die Fotos jedenfalls zeigen manchmal beeindruckende Mengen beschlagnahmten Materials. Und manchmal auch bärbeißige Testosteronprotze in Polizeiuniform und entschlossener Attitüde, die voller Stolz vor dem illegalen Gut posieren.

Diese Art der Ästhetik kann aber auch ganz schön nach hinten losgehen, vor allem, wenn das gebustete Material sich so gar nicht für ein Trophäenbild eignet. Zum Beispiel etwa, wenn es sich um eine ziemlich lächerliche Menge Marihuana handelt, die im Verkauf vielleicht ungefähr ein Zwanzigstel der polizeilichen Einsatzkosten einbrächte. So geschehen nun in Argentinien, als die Prefectura Naval (ein argentinisches Sondereinsatzkommando, deren Leitspruch übrigens „We are here to take care of you“ lautet) obenstehendes Foto mit den Ergebnissen einer Hausdurchsuchung twitterte. Es handelte sich dabei um eine (!) ganze, aber höchstens als mittelgroß zu bezeichnende Cannabispflanze, ein paar Samen und ein kleines Glas mit Blütenmaterial – alles sehr wahrscheinlich für den privaten Eigenbedarf bestimmt. Im Zusammenspiel dieser „Trophäen“ mit den maskierten, gepanzerten Sondereinsatzkräften, das Maschinengewehr im Anschlag, ergibt sich eine absurde Komik. Wenn es nicht so traurig wäre.

Doch zumindest die Twitter-Community behält einen klaren Kopf und weist die Prefectura Naval auf die Unverhältnismäßigkeit ihres Einsatzes hin. Und darauf, dass viele kranke Menschen dank ihrer kostengünstig selbst angebauten Medizin ein halbwegs beschwerdefreies Leben führen können.

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