Drogenbeauftragte Ludwig: Angst vor Cannabis-Touris in Berlin

Auf den Schultern der Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU) lasten die Hoffnungen von Millionen deutscher Cannabisfreunde. Die Befürchtungen aber auch, denn das Trauma Mortler sitzt nach wie vor tief. Erste Äußerungen Ludwigs nach ihrem Amtsantritt im Spätsommer dieses Jahres wollten optimistische Legalisierungsbefürworter schon als Paradigmenwechsel deuten, doch wirklich Aussagekräftiges zum Thema gab es von ihr eigentlich gar nicht zu hören.

Nun meldet sich die Politikerin gegenüber der Funke Mediengruppe erneut zum Thema Cannabis zu Wort, genauer gesagt zur Frage der sogenannten geringen Menge. Wie die meisten Highway-Leser wohl wissen, hat jedes Bundesland seine eigenen Cannabis-Grenzwerte, während in Bayern alles bis zu sechs Gramm als geringe Menge gilt, sind es in Berlin hingegen 15 Gramm. Geht es nach Daniela Ludwig ist das ein großes Problem, das angegangen werden muss, denn ansonsten bestünde die Gefahr, dass Berlin von Cannabistouristen überrannt würde. Na klar, welcher Cannabisliebhaber fährt nicht in erster Linie in die Hauptstadt (die international übrigens den Ruf als Party-Hauptstadt der Welt genießt), um sich am gestrecktem Kleinzeug der Straßendealer gütlich zu tun? Aber zu wissen, dass dieses laut Ludwig so unwiderstehliche Gemisch aus kleingehackten Cannabisblättern und -Stängeln, Fäkalbakterien sowie Haze-Spray so viel mit gutem Marihuana zu tun hat wie abgelaufenes Hansa Pils mit preisgekröntem Craft Beer, kann man von einer CSU-Ministerin, und sei sie auch Bundesdrogenbeauftragte, wohl nicht verlangen.

Vor allem bleibt aber die Frage im Raum stehen, und zwar die nach der Konsequenz: sollen die Grenzwerte nun bundesweit auf Berliner Niveau angehoben oder auf das bayrische Level abgesenkt werden? Highway hat so so eine Vermutung…

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