Cannabis im Straßenverkehr: kein Anstieg von Unfällen nach Medizin-Legalisierung

Legalisierungsbefürworter müssen sich so einiges anhören: Cannabis mache dumm und faul, schon ein Joint löse eine Psychose aus (überhaupt konnte bis heute trotz umfangreicher Forschungen kein Zusammenhang zwischen Cannabis und Psychosen belegt werden) – die Liste der Vorurteile ist lang und soll an dieser Stelle nicht noch einmal wiedergekäut werden. Jede/r Leser/in dieser Seite dürfte solche Aussagen zur Genüge kennen. Genauso wie die befürchtete Zunahme der Verkehrstoten nach einer Cannabis-Freigabe, die insbesondere von CDU-Politikern nur allzu gerne prophezeit werden.

Die Partei „Die Linke“ hat sich nun des Themas Cannabis und Verkehrsunfälle angenommen und eine sogenannte kleine Anfrage an die Bundesregierung gerichtet. Denn schließlich ist mit der medizinischen Legalisierung im März 2017 die legale Zubereitung und Abgabe von Cannabis um das 50-fache gestiegen. Das müsste sich ja dementsprechend in den Unfallstatistiken widerspiegeln, so die Annahme. Pustekuchen! Aus der Antwort der Regierung ging hervor, dass lediglich 0,6 Prozent aller schwereren Unfälle (mit Verletzten und Toten) von Personen verursacht wurden, die unter dem Einfluss von Cannabis oder irgendeiner (!) aller anderen Drogen abseits von Alkohol standen. Der Wert ist damit gerade mal um 0,1 Prozent höher als noch im Jahr 2012. Eine ganz andere „Hausnummer“ zum Vergleich: betrunkene Fahrer waren im Jahr 2017 für 11,7 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden oder Verlust von Leben verantwortlich.

Einen interessantes Experiment zum Thema „bekifft fahren“ gab es in der Wissenschaftssendung „Quarks & Co.“, das Video könnt ihr euch hier ansehen.

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