Cannabis: Entkriminalisierung light in Frankreich?

Kaum ein Land in Europa hat schlechtere Gesetze für erwischte Cannabiskonsumenten parat als Frankreich. Übrigens hat auch kaum ein europäisches Land eine größere kiffende Bevölkerung als Frankreich – so viel zum Thema Prohibition. Derzeit ist es so, dass man alleine für das Rauchen eines einzigen Joints zu einem Bußgeld von 3.750 Euro sowie einer Haft von bis zu einem Jahr verurteilt werden kann. Gefühlt also knapp vor der Steinigung.

Doch das soll jetzt endlich geändert werden. Bereits im Mai 2017 berichteten wir, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron plante, die Gesetze in die richtige Richtung abzuändern – immerhin auch eines seiner Wahlversprechen!

Eigentlich wurden entsprechende Schritte schon für Ende 2017 angekündigt, passiert ist bislang aber nichts. Doch nun diskutierte das Parlament in Paris in der vergangenen Woche ein Gesetz, das vorsieht, dass Cannabiskonsumenten nun mit maximal 200 an Ort und Stelle zu errichtender Euro „Strafgebühr“ gemaßregelt werden sollen.

Auch für den Staat stünden dadurch Entlastungen an: derzeit wendet die französische Polizei sechs Arbeitsstunden pro Drogenvergehen auf, dazu noch einmal sechs Stunden Arbeit für die Richter.

Daher begrüßt auch der Sprecher der französischen Polizeigewerkschaft, Patrice Riberio, diese Pläne sehr: „Es ist eine gute Idee, die sich an der Realität orientiert. Die meisten Polizisten, die jemanden beim Rauchen von Cannabis erwischen, sagen, man soll den Joint wegwerfen – aber verfolgen es nicht weiter.“

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