Cannabis bei Jugendlichen immer beliebter (43 % Konsumenten), Alkohol und Zigaretten nicht

Fotomontage: eine Zigarettenschachtel, eine Flasche Wodka, ein Joint

Deutschlands Jugend wird immer vernünftiger: Belauscht man die kleinen Störenfriede in Bus und Bahn, wird deutlich, dass nicht mehr saufen, prügeln und poppen im Vordergrund stehen, sondern Sport, Diäten und eine gute Berufswahl. Da passt es nur ins Konzept, dass Alkohol und Zigaretten immer weniger im Leben von Jugendlichen zu suchen haben. Die „Drogentrendstudie 2015“, vor 14 Jahren von der Stadt Frankfurt und der Goethe-Universität ins Leben gerufen, zeigt dies auf, wie heute etwa bei der „Frankfurter Neuen Presse“ zu lesen ist: Über 1.000 Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren werden jedes Jahr zu ihrem Drogenkonsum befragt. Der Anteil der Jugendlichen, die täglich mindestens eine Zigarette rauchen, lag dabei bei 17 Prozent (zum Vergleich 2003: 40 Prozent), der Anteil derer, die in den letzten 30 Tagen Alkohol getrunken haben, bei 57 Prozent.

Das sind beides im Vergleich mit den vergangenen Studien sehr niedrige Werte für Zigaretten und Alkohol. Auch die Abstinenzler sind so stark vertreten wie noch nie: 12 Prozent der 15- bis 18-Jährigen gaben an, noch nie legale oder illegale Drogen konsumiert zu haben. Seit mindestens 30 Tagen abstinent waren 35 Prozent der Befragten.

Nur eine Droge ist seit Jahren ungebrochen auf dem Vormarsch – dass es sich dabei um die gesündeste der abgefragten Drogen handelt, macht dabei nur Sinn. 43 Prozent der Befragten gaben an, Cannabis bereits einmal probiert zu haben, 23 Prozent gaben an, in den letzten 30 Tagen Marihuana oder Hasch konsumiert zu haben. Als Grund für den Konsum wurde am häufigsten „Neugier“ angegeben (61 Prozent).

Neben der Rekordzahl der Abstinenzler gibt es auch weitere positive Meldungen hinsichtlich des Drogenkonsums von Jugendlichen: Noch 2002 begannen Jugendliche sowohl mit Rauchen als auch Trinken fast ein Jahr, mit dem Kiffen etwa ein halbes Jahr früher. Heute liegt das Einstiegsalter für die legalen Drogen bei fast 14 Jahren, beim Cannabiskonsum bei fast 15 Jahren. Das Eindecken mit der illegalen Ware wird nur von etwa jedem Zehnten auf der Straße durchgeführt, der Großteil der jugendlichen Cannabiskonsumenten beschafft es sich über Freunde und Bekannte.

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