„Cannabees“ statt Hunde? Polizei testet Drogensuchbienen

Kommissar Rex und Co. könnten bald endgültig ausgedient haben. Auf dem „Europäischen Polizeikongress“ in Berlin-Mitte sorgt momentan eine Idee für Aufsehen, die das Potenzial hat, den klassischen Drogenspürhund in den Vorruhestand zu schicken. Doch wer jetzt an künstliche Intelligenz oder futuristische Roboter denkt, liegt daneben. Denn warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute (oder in dem Fall schlechte) so nah liegt?


Polizeikommissarin Sonja Kessler, die mit ihrer Bachelor-Arbeit für den „Zukunftspreis Polizeiarbeit 2019“ nominiert ist, hat zusammen mit ihrem Vater einen Ersatz gefunden, der jedem Leser aus dem heimischen Garten bekannt sein dürfte: die Biene, so möchte das Duo beweisen, ist beim Erschnüffeln von beispielsweise Marihuana deutlich effizienter als der vierbeinige Konkurrent mit der kalten Schnauze. Kürzere und deutlich günstigere Ausbildungszeit und höhere Ausdauer zeichnen die geflügelten Detektive aus – zudem sind sie rund um die Uhr einsetzbar und wären geeigneten Hunden zahlenmäßig deutlich überlegen.

Mit Hilfe klassischer Konditionierung lassen sich die Polizeibienen – zumindest im Laborversuch – auf jede beliebige Substanz trainieren. Ein Bienenvolk, das etwa 80.000 Mitglieder zählt, wäre in der Lage ein Gebiet von 50 Quadratkilometern zu durchsuchen, Sonja Kessler und ihr Vater, die auf eine langjährige Imker-Erfahrung zurückblicken können, besitzen 25 solcher Völker. Geeigneter Nachwuchs wäre also schon mal kein Problem. Der nächste Schritt wird nun ein großer Praxistest sein, in dem die Bienen ihre Fähigkeiten unter realistischen Einsatzbedingungen anwenden müssen. 

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