Argentinien: Krankenversicherungen bezahlen nun Cannabis, Eigenanbau wird möglich

Die vor drei Jahren beschlossenen Gesetze in Argentinien, die eine medizinische Legalisierung von Cannabis herbeiführten, wurden nun noch einmal nachgebessert. Doch das Gesetz von 2017 war so restriktiv, dass die Menschen Cannabisprodukte hauptsächlich auf dem Schwarzmarkt erwarben, da sie keine Möglichkeit hatten, legal welches zu kaufen. „Es gab ein Gesetz, aber es gab keinen Zugang zu den Produkten“, berichtete der argentinische Gesundheitsminister Ginés González García laut „New York Times“.

Daher verabschiedete der argentinische Präsident Alberto Fernández nun einen Erlass, der Apotheken den Verkauf von Cannabis in den verschiedensten Formen erlaubt und darüber hinaus anordnet, dass die Versorgung von allen Patienten mit Rezept von den öffentlichen wie privaten Versicherungen bezahlt wird. „Wir ersetzen einen bestehenden Schwarzmarkt durch eine Qualitätskontrolle, die bei allen medizinischen Produkten, insbesondere bei denen, die an Kinder abgegeben werden, von zentraler Bedeutung ist“, so Gesundheitsminister González García.

Doch damit noch nicht genug: auch der Eigenanbau von erkrankten Personen mit Rezept (oder der Anbau für diese) soll nun in Argentien möglich werden, ohne damit weiter gegen das Gesetz zu verstoßen, das bislang mehrjährige Haftstrafen dafür vorsieht. Die entsprechenden Genehmigungen werden „auf Einzelfallbasis“ erfolgen, sagte der Gesundheitsminister, stellte aber gleichzeitig heraus, dass man dabei breites Verständnis für die verschiedensten Krankheitsbilder, bei denen Cannabis hilft, aufbringen werde – und weiter: „Auch wenn es keine Heilung bringt, ist auch eine Verbesserung der Lebensqualität keine Kleinigkeit.“

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