5 Jahre legal: Jugendliche in Kanada kiffen weniger

Cannabisaktivistin in Kanada
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Während sich Legalisierungsbefürworter und -kritiker in Deutschland noch immer gegenseitig die Hölle heiß machen, jährt sich die vollständige Cannabis-Legalisierung in Kanada bereits zum fünften Mal. Kritiker befürchteten, dass die öffentliche Verfügbarkeit zu einem signifikanten Anstieg des Konsums führen könnte – und zwar insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Eine zuvor veröffentlichte Studie deutete darauf hin, dass im ersten Quartal 2019 in Kanada tatsächlich fast doppelt so viele Menschen Cannabis konsumierten wie vor der Legalisierung im ersten Quartal 2018 – doch waren es nicht die Jugendlichen, die die Zahlen in die Höhe trieben, sondern Menschen im Rentenalter.

Eine neue Studie der McMaster University in Hamilton, Ontario, widerspricht ebenfalls den Befürchtungen bezüglich des Jugend-Konsums. Die Untersuchung basiert auf einer Gruppe von 619 jungen Erwachsenen im Alter von 19,5 bis 23 Jahren, die als Hochrisikogruppe eingestuft wurden, da sie regelmäßig Alkohol konsumierten und mehrheitlich Cannabis nutzten. Über einen Zeitraum von drei Jahren zeigte die Studie, dass sowohl der Cannabiskonsum als auch die damit verbundenen Probleme seit der Legalisierung zurückgingen. Besonders auffällig war der Rückgang bei denen, die vor der Legalisierung bereits regelmäßige Konsumenten waren.

Die Forscher betonen jedoch, dass der Rückgang des Cannabiskonsums bei den stärksten Konsumenten nicht allein auf die Legalisierung zurückzuführen sein könnte. Demographische Prozesse könnten mitverantwortlich sein – etwa, dass viele junge Konsumenten mit zunehmendem Alter ihren Konsum bis auf weiteres reduzieren oder ganz aufhören (Stichwort „aging out“). Die Studie hebt die Bedeutung kontinuierlicher Beobachtungen des Konsumverhaltens hervor und schließt eine entscheidende Wissenslücke. Um die genauen Auswirkungen der Cannabislegalisierung zu verstehen seien aber noch weitere Untersuchungen hilfreich, so die federführenden Wissenschaftler. Dennoch sind die Ergebnisse dazu geeignet, Anti-Cannabis-Hetzter auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen und ihre Lieblingsargument ein gutes Stück weit zu entkräften.

2 Kommentare

  1. Den verblödeten, dummgesoffenen Haschgiftgegnern ist jede seriöse Studie egal, die zu anderen Ergebnissen führen, als ihnen recht ist. Mit dummen Leuten zu verhandeln ist schlicht Zeitverschwendung.

  2. Da hast Du recht. Es gibt genügend Erfahrung in den Niederlanden, USA, Kanada, Südafrika, Uruguay und mehr Länder, die zeigen, dass eine Legalisierung einen besseren Jugendschutz bietet als der illegale Schwarzmarkt. Aber, was nutzt eine faktenbasierte Argumentation, wenn bei den Adressaten nicht genug Hirn vorhanden ist, das verstehen oder zu wollen (Alkohol- und Pharma-Lobby).

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