5.800 Briefe mit Cannabis-Samen abgefangen: Sensi Seeds stellt Versand nach Deutschland ein

Verschiedene Cannabissamen in Klarsicht-Tütchen

Die bekannte niederländische Cannabissamenbank mit Sitz in Amsterdam, Sensi Seeds, hat ihren Online-Shop vorerst für Kunden aus Deutschland geschlossen. Nachdem Dinafem, ein weiterer Top-Player auf dem Samen-Markt, seine Dienste im letzten Jahr offenbar wegen Steuerstreitigkeiten auf Druck der spanischen Regierung bis auf Weiteres einstellen musste, ist dies der zweite heftige Schlag für das europäische Cannabusiness innerhalb von nur wenigen Monaten. Der Kölner Zoll hatte vergangene Woche gemeldet, insgesamt 70.000 Cannabis-Samen aus den Niederlanden abgefangen zu haben. Die per Brief verschickten Samen verteilten sich auf 5.800 Einzelbestellungen mit privaten Empfängern in ganz Deutschland.

Besucht man die Website von Sensi Seeds mit deutscher IP, erwartet einen dieser unerfreuliche Banner

„Eine Fläche von rund zehn Bundesligafußballfeldern hätte man mit der Menge an Samen bepflanzen können. Bei einem angenommenen Durchschnittsertrag von 100 Gramm pro Cannabispflanze, hätte die Gesamtmenge Marihuana bei knapp sieben Tonnen mit einem Straßenverkaufswert von fast 70 Millionen Euro gelegen“, so Jens Ahland, Sprecher des Hauptzollamts Köln. Leute, die Ahnung von der Materie haben, wissen, dass es sich dabei um eine Milchmädchenrechnung handelt, aber geschenkt. Viel interessanter: aus zuverlässigen Quellen ist inzwischen durchgesickert, dass tatsächlich ein Großteil (aber nicht alle) abgefangenen Sendungen aus dem Hause Sensi Seeds stammen sollen.

Beunruhigend ist das Statement des Zolls, nach dem gegen die einzelnen Besteller bereits Strafverfahren eingeleitet wurden. Wer also im Laufe des noch jungen Jahres 2021 Samen bestellt, aber komischerweise noch immer nicht erhalten hat, sollte sich vorsorglich in der nächsten Zeit vielleicht, sagen wir, etwas zurückhalten. Es könnte sein, dass ein böser Brief oder sogar Schlimmeres ins Haus steht.

Sensi Seeds, gegründet 1985, ist eins der wichtigsten Cannabis-Unternehmen der Welt und nach eigenen Angaben der weltgrößte kommerzielle Samenproduzent außerhalb des Nutzhanf-Segments.

Highway - Das Cannabismagazin Ausgabe 02/2021

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6 Kommentare

  1. Und wieder erwischt es die Kleinsten. Ganz großes Kino vom Kölner Zoll. Da sitzt die Generation Manfred, Günther und Harald und stürzen sich auf kleine Hobby-Gärtner. Große Dinger kriegen die Jungs in Wahn einfach nicht gebacken. Und wir zahlen auch noch alle für sonen Quatsch.

    Niemand bestellt direkt aus Deutschland oder kommt auf die Idee sich größere Mengen an seine Adresse schicken zu lassen.

  2. Da Samen in Deutschland normalerweise legal sind Frage ich mich wie das Strafverfahren aussehen soll.
    Normalerweise müsste der Zoll wenn überhaupt gegen Sensi seeds vorgehen aber der Kunde dürfte in der Regel keine Probleme bekommen.

    Aber ja es ist Deutschland da ist nichts unmöglich *augenroll*

  3. Ich korrigiere, der Handel mit Samen ist tatsächlich untersagt… Oh man zum Glück hab ich keine Kohle für die Samen gehabt, aber Hammer

  4. Ein Bekannter hatte auch Anfang 2021 ein paar Samen bestellt. Seit Oktober 21 gab es einen Durchsuchungsbefehl. Anfang Dezember standen dann 3 Beamte in Zivil vor der Tür und durchsuchten Zimmer und Auto. Zum Glück ist nochmal alles gut gegangen…

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