Bayrische Lokalpresse warnt vor „Marihuana des kleinen Mannes“

In Bayern hat man die Aussicht auf die kommende Cannabis-Legalisierung wohl noch nicht ganz verdaut ­– nein, vielmehr scheint man vom sich abzeichnenden Paradigmenwechsel so überfordert, dass man anfängt, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu erkennen. Beziehungsweise das Cannabis vor lauter Marihuana.

So wird nun in der süddeutschen Lokalpresse gerade vermehrt vor dem in der Natur häufig vorkommenden Habichtskraut gewarnt, das gar als „Marihuana des kleinen Mannes“ bezeichnet wird. Schlimm genug, dass man im Sommer schon die Hortensien wegsperren muss, um sie vor dem Zugriff suchtgeplagter Haschfixer zu bewahren ­–­ jetzt sind zu allem Überfluss auch noch die Habichtskraut-Bestände in Gefahr. Wahrlich keine einfachen Zeiten für Hobby-Gärtner! Es stellt sich langsam die Frage, mit welchen Zier-Gewächsen Boomer ihre Einfamilienhaus-Vorgärten überhaupt noch bepflanzen können, ohne zum Opfer von floraler Beschaffungskriminalität zu werden ­– rührt in Wirklichkeit etwa daher der aktuelle Siegeszug des grauen Kiesel-Garten? Wo nichts wächst kann auch nichts geraucht werden?

Gar nicht auszudenken jedenfalls, wenn jetzt jeder dahergelaufene Kiffer angesichts steigender Inflation und drohender Gas-Knappheit zur Sicherheit schon mal einen Habichtskraut-Vorrat anlegen würde, um sich trotz leerer Haushaltskasse auch im tiefsten Winter den täglichen Feierabend-Joint nicht versagen zu müssen. Ob der dann das gute Bonzen-Gras enthält oder doch nur die Variante für den kleinen Mann – das ist einem echten Junkie (und das sind die meisten Haschfixer nun mal) doch ganz egal, Kraut ist schließlich Kraut.

Dabei wäre die Lösung doch so einfach – einfach Cannabis legalisieren und schon sind alle möglichen Zierpflanzen wieder sicher. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ergibt der immer verzweifelter wirkende Kampf der bayrischen Politik gegen die Legalisierung nun wirklich überhaupt keinen Sinn mehr.