{"id":4641,"date":"2021-05-05T14:22:01","date_gmt":"2021-05-05T13:22:01","guid":{"rendered":"https:\/\/highway420.de\/?p=4641"},"modified":"2021-05-17T15:16:23","modified_gmt":"2021-05-17T14:16:23","slug":"lagerung-fermentation-cannabis-humidor-selbst-gemacht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/highway420.de\/growing\/lagerung-fermentation-cannabis-humidor-selbst-gemacht\/","title":{"rendered":"Cannabis richtig lagern: Cannabis-Humidor selbst gemacht"},"content":{"rendered":"\n

Was ist eigentlich Fermentation? Und was muss man tun, um Cannabis richtig zu lagern? Ein Thema, das unter Cannasseuren immer wieder hei\u00df diskutiert wird. Highway-Autor und Do-it-yourself-Experte Chuck Lore l\u00e4sst uns heute an seinen Gedanken zur Fermentation teilhaben und er w\u00e4re nicht der Do-it-yourself-Experte, wenn er nicht auch eine Bauanleitung f\u00fcr einen einfachen und leicht umzusetzenden Cannabis-Humidor mitgebracht h\u00e4tte, der Marihuana je nach Bedarf an- oder befeuchtet.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Cannabis richtig lagern – das hat gro\u00dfe Vorteile: je nach Quelle und Expertise des Growers ist Marihuana verschnitten, schmeckt schlecht oder kratzt im Hals. Es stellt sich die Frage, ob es von einem selbst weiterkonsumiert werden soll, es an Feinde weiterverkauft wird oder ob es vielleicht doch noch eine M\u00f6glichkeit gibt, das Kraut zu retten. Die gute Nachricht gleich vorab: Wenn das Marihuana nicht durch klebrige Substanzen verunreinigt wurde und auch keine Schimmelbildung zu erkennen ist, besteht die berechtigte Hoffnung, es retten zu k\u00f6nnen. Dazu gibt es prinzipiell zwei Verfahren. Die eine ist das Auswaschen unerw\u00fcnschter Substanzen, die andere ist die Fermentation des Pflanzenmaterials. Dabei bietet sich das Auswaschen, das f\u00e4lschlicherweise auch als Wasserfermentation bezeichnet wird, f\u00fcr verschnittenes Material an. F\u00fcr rau schmeckendes Gras wird die echte Fermentation empfohlen, mit der sowohl der Geschmack als auch die Rauchbarkeit deutlich verbessert werden. <\/p>\n\n\n\n

Die echte Fermentation <\/h2>\n\n\n\n

Die meisten haben schon von der hohen Kunst der Fermentation von Marihuana geh\u00f6rt. Wer sich weiter schlaumachen m\u00f6chte, findet unz\u00e4hlige Informationen in B\u00fcchern, Zeitschriften und im Internet. Viele der beschriebenen Verfahren sorgen allerdings daf\u00fcr, dass die Ernte schimmelig und ungenie\u00dfbar wird \u2013 im g\u00fcnstigsten Fall setzt die Fermentation wegen der ung\u00fcnstigen Bedingungen erst gar nicht ein, so wird wenigstens kein Schaden angerichtet. Infolge wird ein Verfahren vorgestellt, das zum einen einfach umzusetzen ist und zum anderen hervorragende Ergebnisse liefert. Bei der Auswahl der Methode wurde darauf geachtet, dass diese fehlertolerant ist, aus diesem Grund ist auch das Risiko des Scheiterns marginal. Selbst f\u00fcr Anf\u00e4nger ist sie geeignet und wird jedem, der es ausprobiert, einen deutlichen Qualit\u00e4tszuwachs sichern. Fermentation oder Fermentierung kommt von dem lateinisch \u201efermentum\u201c, was \u201eG\u00e4rung\u201c oder \u201eSauerteig\u201c bedeutet. Gemeint ist damit ein Vorgang, in dem Mikroorganismen Teile des Pflanzenmaterials umwandeln \u2013 in diesem Fall in erster Linie das Chlorophyll, das f\u00fcr den rauen Geschmack verantwortlich ist. Der Vorgang ist mit dem der Tabakfermentation vergleichbar. Gr\u00fcner Tabak ist kaum zu genie\u00dfen und darum ist praktisch jede Form des k\u00e4uflichen Tabaks fermentiert. Zigarrenliebhaber wissen die Fermentation besonders zu sch\u00e4tzen. Edle Zigarren reifen im Humidor (vom lateinischen \u201ehumidus\u201c, was \u201efeucht\u201c bedeutet) oft \u00fcber Jahre. So lange braucht der Liebhaber des Rauschhanfes aber nicht zu warten. Eine Fermentation von Marihuana ist in der Regel nach acht Wochen so weit fortgeschritten, dass das Gras genussvoll geraucht werden kann. \u00dcbrigens brauchen Zigarrenraucher mit eigenem Humidor den folgenden Teil des Artikels nicht zu lesen. Sie legen das Pflanzenmaterial einfach in eine handels\u00fcbliche Zigarrenbox<\/a> und warten ab: Cannabis richtig lagern leicht gemacht.<\/p>\n\n\n\n

F\u00fcr die Fermentation selbst wird also ein Humidor gebraucht. Viele empfehlen Einweckgl\u00e4ser oder Plastikt\u00fcten. Davon rate ich in jedem Fall ab! Nicht umsonst sind k\u00e4ufliche Humidore aus Zedernholz, das den Schimmel eind\u00e4mmt und mit f\u00fcr eine konstante Feuchtigkeit sorgt. F\u00fcr den Anfang reicht ein einfaches Modell, das im Internet f\u00fcr wenig Geld erh\u00e4ltlich ist, v\u00f6llig aus. Meist haben diese Humidore bereits einen integrierten Befeuchter und ein Hygrometer. Beides hilft im angedachten Fall zwar nicht wirklich weiter, aber zumindest sorgt der Feuchtigkeitsmesser f\u00fcr ein ruhiges Gef\u00fchl. Alternativ kann ein Humidor aus einer Zigarrenkiste einfach selbst hergestellt werden. Diese Holzkiste muss allerdings, ich wiederhole mich absichtlich, aus Zedernholz sein, weil sonst das Risiko der Schimmelbildung deutlich steigt. Und Schimmel ist der gr\u00f6\u00dfte Feind, der w\u00e4hrend der Fermentation auf den Konsumenten lauert. Infolge beschreibe ich die Verfahrensweise f\u00fcr einen selbstgebauten Humidor. Dabei empfehle ich, auch bei einem Gekauften \u00e4hnlich zu verfahren. Es wird zudem davon ausgegangen, dass gut getrocknetes Gras verwendet wird. Die Fermentation von feuchtem Material ist wegen des drohenden Schimmels deutlich aufwendiger. Neben der Holzkiste werden f\u00fcr einen echten Humidor eine interne Trennscheibe, eine Schale mit Salz, etwas Wasser und einige Tropfen Propylenglycol ben\u00f6tigt. Das Propylenglycol braucht nicht eigens gekauft zu werden, es ist Bestandteil der meisten Liquids f\u00fcr elektrische Verdampfer. Das Liquid selbst sollte sorgsam gew\u00e4hlt werden, weil sich sein Aroma auf das Pflanzenmaterial \u00fcbertragen wird. Als Erstes wird die ganze Holzkiste mit destilliertem Wasser gesp\u00fclt. Zedernholz kann relativ viel Feuchtigkeit aufnehmen und so muss diese Arbeit nicht der Befeuchter \u00fcbernehmen und es kann anschlie\u00dfend direkt losgelegt werden. Die Schale f\u00fcr den Befeuchter \u2013 sie sollte mindestens ein Sechstel der Grundfl\u00e4che des Humidors einnehmen \u2013 wird zu zwei Dritteln mit Salz bef\u00fcllt und mit 15 Millilitern Wasser, also einen Teel\u00f6ffel voll, angefeuchtet. Es muss nicht mehr Wasser sein, weil bei Raumtemperatur und normalem Luftdruck pro Kubikmeter Luft ohnehin nur 17 Gramm Wasser aufgenommen werden k\u00f6nnen. Dazu kommen einige Tropfen des Liquids, das den Schimmel bei zuvor getrocknetem Material wirksam verhindert, und der Befeuchter ist fertig. Er wird in die kleinere H\u00e4lfte des unterteilten Humidors gestellt, das Pflanzenmaterial kommt in die gr\u00f6\u00dfere H\u00e4lfte. Nun wird der Deckel geschlossen und der Prozess kann beginnen. Alle drei oder vier Tage sollte das Salz, falls n\u00f6tig, neu befeuchtet werden. Es ist darauf zu achten, dass das Salz nicht nass ist, sondern nur feucht. Die Pflanzenteile werden bei dieser Gelegenheit locker umgeschichtet und auf Schimmelbildung kontrolliert. Beim ersten Verdacht auf Schimmel ist der Vorgang sofort abzubrechen, wahrscheinlich waren dann die eingelegten Bl\u00fcten noch zu feucht, was gelegentlich vorkommt. <\/p>\n\n\n\n

Mancher mag sich nun fragen, warum nicht weiter auf die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit eingegangen wird. Das hat seinen Grund in der sogenannten Deliqueszenzfeuchte, auch S\u00e4ttigungsfeuchtigkeit genannt, die Salzen zu eigen ist. Dieses schwierige Wort sagt nichts anderes aus, als dass Salze bei einer bestimmten relativen Luftfeuchtigkeit in Abh\u00e4ngigkeit von der Umgebungstemperatur Wasser aufnehmen beziehungsweise wieder abgeben. Bei Kochsalz liegt die Deliqueszenzfeuchte fast exakt bei 75 % und ist praktisch unabh\u00e4ngig von der Raumtemperatur. Durch diese Eigenschaft wird die Feuchtigkeit in dem Humidor so lange auf rund 75 % relativer Luftfeuchtigkeit gehalten, bis die Schale mit dem Salz v\u00f6llig ausgetrocknet ist. Falls das Material nicht ganz durchgetrocknet ist, wird das Salz ihm vorher so lange Wasser entziehen, bis das Salz sich verfl\u00fcssigt hat oder die relative Luftfeuchtigkeit auf 75 % abgesunken ist. Dies ist ideal f\u00fcr die Fermentierung. Ist das Marihuana also noch zu feucht, entzieht das Salz \u00fcbersch\u00fcssiges Wasser, ist es hingegen zu trocken, wird das Material ausreichend feucht gehalten. F\u00fcr eine Fermentation sind bereits 65 % bis 70 % relative Luftfeuchtigkeit ausreichend. Schimmel hingegen bildet sich in der Regel erst ab einer relativen Feuchtigkeit von 80 %. Damit ist diese Art der Befeuchtung optimal, bessere Systeme kosten vergleichsweise deutlich mehr und bieten kaum Vorteile. Voraussetzung ist lediglich, dass das Pflanzenmaterial locker geschichtet ist und die Salzschale ausreichend gro\u00df ist. Nur bei gr\u00f6\u00dferen Mengen empfehlen sich Systeme, die schneller be- oder entfeuchten. Wurde alles richtig gemacht, \u00e4ndert sich schon nach zwei Wochen der Geruch des Marihuanas und erste Kostproben zeigen einen deutlich besseren Geschmack. Nach vier Wochen ist die \u00c4nderung deutlich sichtbar und die Vorfreude auf das fertige Ergebnis steigt. Gras, das nach sechs Wochen Reife genossen wird, ist wahrscheinlich besser als alles andere, was der Freund des Rauschhanfes je probiert hat. Und sp\u00e4testens nach dem Genuss von Marihuana, das acht Wochen reifte, wird der Konsument nie mehr Gras rauchen, das nicht fermentiert wurde. Abschlie\u00dfend noch ein Tipp: Wenn der Humidor gro\u00df genug ist, k\u00f6nnen weitere sieben Unterteilungen durch entsprechende Platten erfolgen. Jede Woche wird nun ein anderes Fach mit einer entsprechenden Menge gef\u00fcllt und nach acht Wochen ist die Versorgung mit fermentiertem Marihuana kontinuierlich. Voil\u00e0! <\/p>\n\n\n\n

Die sogenannte Wasserfermentation <\/h2>\n\n\n\n

Wie schon gesagt ist die Wasserfermentation<\/a> keine wirkliche Fermentation, sondern lediglich ein Verfahren, um das Marihuana von Verschnittstoffen zu reinigen und das Chlorophyll auszusp\u00fclen. Es ist das Mittel der letzten Wahl, weil das Gras nach dem Aussp\u00fclen seicht und geschmacklos wird. Daf\u00fcr aber erh\u00f6ht sich durch den Gewichtsverlust von rund 30 % die Potenz. Hat das Marihuana vor der Reinigung einen Wirkstoffgehalt von lediglich 9 %, dann steigt dieser durch den Gewichtsverlust auf fast 13 % an. Als Faustformel gilt: Neuer Prozentgehalt = Alter Prozentgehalt x 14 \/ 10. F\u00fcr diejenigen, die es genau wissen wollen, hier die exakte Formel: Neuer Prozentgehalt = Gewicht vor der W\u00e4sserung \/ Gewicht nach der W\u00e4sserung x Alter Prozentgehalt. Um Marihuana auf diese Weise zu behandeln, legt man es in ein ausreichend gro\u00dfes Glas und gie\u00dft vorsichtig klares Wasser auf. Dabei ist darauf zu achten, dass die Trichome mit dem begehrten Harz m\u00f6glichst nicht abgesp\u00fclt werden. Auch darf das Glas nicht gesch\u00fcttelt werden, damit eben dies nicht geschieht. Die enthaltenen Streckstoffe l\u00f6sen sich nun im Wasser auf oder werden ausgesp\u00fclt. Dem THC und dem CBD, den beiden wichtigsten Cannabinoiden, macht das Wasser nichts. Beide sind in Wasser praktisch unl\u00f6sbar und verbleiben in den Trichomen. Auf keinen Fall darf anstelle des Wassers eine alkoholhaltige L\u00f6sung verwendet werden. Diese entzieht zwar das Chlorophyll, l\u00f6st aber auch die Cannabinoide und macht das Marihuana so unbrauchbar. Das Wasser ist aus hygienischen Gr\u00fcnden t\u00e4glich zu erneuern. Nach dem vorsichtigen Absch\u00fctten und nach dem neuerlichen Bef\u00fcllen wird das Pflanzenmaterial nur einmal vorsichtig umger\u00fchrt. Nach bereits sieben Tagen ist das Verfahren abgeschlossen und das Marihuana kann erneut getrocknet werden. <\/p>\n\n\n\n

Zusammenfassung <\/h2>\n\n\n\n

Die echte Fermentation bringt die besseren Ergebnisse, braucht aber deutlich l\u00e4nger. Daf\u00fcr eignet sich die Wasserfermentation dazu, verschnittenes Gras zu reinigen und den relativen Wirkstoffgehalt zu erh\u00f6hen. Beide Verfahren verbessern die Rauchbarkeit gleicherma\u00dfen, weil das Chlorophyll entzogen beziehungsweise umgewandelt wird. Wer sich unsicher ist, der sollte beide Verfahren einmal ausprobieren. Zwar wird besonders bei der echten Fermentation eine gewisse Disziplin n\u00f6tig sein, weil sich acht Wochen doch recht lang ziehen k\u00f6nnen, aber das Ergebnis ist durchaus respektabel. Sein Cannabis richtig zu lagern, kann das Beste aus suboptimalem Bl\u00fctenmaterial hervorkitzeln.<\/p>\n\n\n\n

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