Kiffen in Frankreich: Macron kündigt Cannabis-Gesetzeslockerungen an

Kiffen in Frankreich – wer schon einmal dort war, mag eventuell gar nicht glauben, dass Frankreich eines der härtesten Cannabisgesetze Europas hat. Frankreich ist eines der sechs verbleibenden EU-Länder, die das Kiffen an sich, den Konsum von Cannabis, unter Strafe stellen. Und wie! Die gesetzliche Höchststrafe fürs Kiffen liegt bei einem Bußgeld von 3.750 Euro sowie einer Haft von einem Jahr – nur für das Rauchen eines Joints!

Dass Franzosen für simples Kiffen in den Knast gesteckt werden können, soll nun geändert werden. Bis Jahresende soll die Haftstrafe als gesetzliche Möglichkeit zur Sanktionierung von Cannabiskonsum abgeschafft werden. Dies war eines der Wahlversprechen des neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Christophe Castaner, der Regierungssprecher Frankreichs, äußerte sich allerdings dahingehend, dass niemand eine Entkriminalisierung des Kiffens zu erwarten habe.

Immerhin ist die Abschaffung von Haftstrafen für Cannabiskonsum jedoch ein erster Schritt in die richtige Richtung. So sieht dies auch einer der Sprecher der französischen Polizeigewerkschaft, den „euronews.com“ wie folgt zitiert: „Es ist eine gute Idee, die sich an der Realität orientiert. Die meisten Polizisten, die jemanden beim Rauchen von Cannabis erwischen, sagen der Person, sie soll den Joint wegwerfen – aber verfolgen es nicht weiter.“

Manchmal ziehen die Polizisten sogar vorher noch am Joint, um zu „überprüfen“, ob es sich auch wirklich um Cannabis handelt, wie uns schon mehrfach aus Frankreich berichtet wurde. Dies wurde vom Polizeisprecher allerdings nicht erwähnt…

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