Corona-Krise: Holland schließt Coffeeshops

Lange Schlange vor holländischem Coffeeshop
Lange Schlange vor holländischem Coffeeshop

Bei den Bildern, die gestern Abend aus den Niederlanden um die Welt gingen, könnte man glatt denken, dass Cannabis tatsächlich ein Heilmittel gegen den Corona-Virus ist. Vor einigen Wochen verbreitete sich ein entsprechender Fake im Netz, doch die Menschen, die hier vor einem Coffeeshop Schlange stehen, dürften es besser wissen. Sie haben einfach nur verstanden, dass es weitaus mehr Sinn ergibt, Weed zu hamstern als Klopapier. Denn wie bei vielen anderen Gütern mit internationalen Lieferwegen könnte es schon bald passieren, dass den Händlern die Vorräte ausgehen und Nachschub ausbleibt. Dass die legalen Shops in den Niederlanden zusammen mit Bars, Kneipen, Sportstätten etc. schließen müssen, war angesichts der europaweiten Lage zu erwarten und im Vorfeld kommuniziert worden, aber auch die Straßenhändler, die jetzt ihre große Stunde wittern, sind vor Grenzschließungen und Ausgangssperren nicht gefeit.

„Also schnell noch mal in den Shop“, mag sich da der ein oder andere Cannabisfreund gedacht haben. Oder besser gesagt: in die Shops. Denn ein Coffeeshop darf pro Kunde nur fünf Gramm auf einen Schlag verkaufen, was dazu geführt haben könnte, das viele eben nicht nur einen, sondern alle möglichen Shops in Reichweite aufgesucht haben.

Bis zum sechsten April soll der landesweite Stillstand vorerst aufrechterhalten werden. Da in Deutschland die Gefahr ähnlicher Maßnahmen besteht, dürften auch deutsche Cannabisfreunde zurzeit verstärkt in Erwägung ziehen, einen kleineren (oder größeren) Vorrat anzulegen, um nicht mitten während einer Ausgangssperre mit leeren Händen dazustehen.

Wie es sich anfühlt, wenn alle legalen Abgabestellen plötzlich auf einen Schlag wegfallen, konnte der Autor dieser Zeilen noch vor kurzem in Barcelona erfahren. Seit dort am Wochenende die Cannabis Social Clubs geschlossen wurden, bersten die entsprechenden Messenger-Gruppen und sozialen Medien vor Weed-Anfragen.

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